Schlagwort: lebensmittelverschwendung

  • Wochenplan und Einkaufsliste gegen Lebensmittelverschwendung

    Wochenplan und Einkaufsliste gegen Lebensmittelverschwendung

    Mit einem Wochenplan sorgt man für Struktur im Alltag und hilft dabei, Lebensmittelverschwendung zu vermeiden. Laut WWF werden Lebensmittel für rund 12 Milliarden Menschen produziert, viele davon gehen aber schon vor dem Verzehr verloren. Viele landen einfach in der Tonne. Um den unnötigen Müll zu vermeiden, ist es sinnvoll, nicht nur einen Essensplan für die Woche zu erstellen, sondern auch eine Einkaufsliste mit den notwendigen Lebensmitteln.

    Jährlich landen in Deutschland rund 12 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll. Pro Kopf sind dies umgerechnet etwa 78 kg. Private Haushalte sind für ca. 59 % der Lebensmittelabfälle verantwortlich.

    Eine richtige Planung ist das A und O

    Wochenplaner / Essplaner helfen, somit kauft man auch nur das ein, was auf dem Einkaufszettel steht. Desto weniger kauft man unnötiges und stattdessen nur, was man auch wirklich braucht.

    Es ist doch einfach ermüdend, wenn man von einem stressigen Tag nach Hause kommt und beim Blick in den Kühlschrank merkt, dass man nicht die Zutaten hat, die man für seine Mahlzeit bräuchte. Wenn man erst einmal überlegen muss, was man den überhaupt kochen soll, während die Kinder schon hungrig auf ein Essen warten. Dabei gerät man manchmal schon ganz schön ins Schwitzen.

    Mit einem Wochenplaner kann man sich diesen Ärger ersparen. Nicht nur das, sondern auch jede Menge Zeit. Anstatt dass man ewig im Einkaufladen überlegt, was man denn eigentlich benötigt, kann man mit einem Einkaufszettel diese Zeit verkürzen, indem man von vorne genau weiß, was genau für die Gerichte gebraucht wird.

    Suche dir einen Tag aus, an dem du deine Woche planst. Sonntage eignen sich gut. Zusammen mit Mitbewohnern, Partner oder Familienmitgliedern macht das ganz noch mehr Spaß. Gerade bei Kindern sorgt die gemeinsame Planung, dass diese öfter bereit sind auch nicht so beliebte Gerichte zu essen.

    Schau dir dabei auch deinen Alltag an, damit dann schnelle Gerichte gekocht werden, wenn man weniger Zeit hat, oder an freien Wochenenden auch mal ein aufwendigeres Gericht gekocht werden kann.

    Doch eine Zutat vergessen zu kaufen?

    Vielleicht lässt sich diese Zutat auch ersetzen. Wer zum Beispiel vergessen hat Eier zu kaufen, kann diese durch Bananen, Apfelmus oder Essig ersetzten. Schaue einfach im Internet, was es für Alternativen gibt. Ist es eine unersetzbare Zutat, kann man auch schauen, ob man das Gericht nicht mit einem anderen Tag tauscht.

    Was sollte man beachten?

    Damit man sich gesund und ausgewogen ernährt, sollte man seinen Wochenplan so gestalten, dass der Nährstoffbedarf gedeckt ist.

    Doch was heißt ausgewogen?

    Ausgewogen heißt abwechslungsreiche Lebensmittel zu essen, die vor allem unseren Nährstoffbedarf (Kohlenhydrat, Fette und Eiweiß) abdecken und uns wichtige Vitamine und Mineralstoffe liefern.

    Essen wir einseitig oder immer dasselbe, gewöhnt sich unsere Zunge daran und schaltet unwichtige Geschmackszellen aus. Auch kann es zu verschiedenen Krankheiten führen. Übergewicht, Gelenk- und viele andere gesundheitliche Probleme sind häufig die Folge.

    Dabei bedeutet ausgewogene Ernährung nicht, auf etwas verzichten zu müssen – ganz im Gegenteil: Sich ausgewogen zu ernähren bedeutet Genuss und Vielfalt und kann einfach in den Alltag integriert werden.

    Dazu gehört reichlich trinken, mindestens 1,5 Liter am Tag.

    „An Apple a day keeps the doctor away“ oder „5 a day“ – fünf am Tag. 5 Portionen Obst und Gemüse am Tag (2 Obst und 3 Gemüse etwa 600 – 800 g).

    Kohlenhydrate sind unsere Energieboten, sie versorgen unseren Körper mit der Power, die wir für den Tag und sogar für den Schlaf brauchen. Diese finden wir vorwiegend in Getreide, Getreideprodukte, Kartoffel, Reis und Hülsenfrüchte. Am besten sind Vollkornprodukte, diese sind zusätzlich reich an Ballaststoffe. 

    Ballaststoffe sind kein Ballast, sondern helfen, die Verdauung anzuregen. Man fühlt sich auch länger satt und beugt somit auch Übergewicht vor. Auch für die Darmflora sind sie sehr gut.

    Eiweißprodukte (Proteine) liefern wichtige Bausteine, sogenannte Aminosäuren. Sie sind für Aufbau und Erhalt von Muskel, Knochen, Organen, Knorpel, Haut, Haaren und Nägel verantwortlich. Zu den Proteinen gehören:

    Tierische Eiweiße:

    • Fleisch und Fisch
    • Milchprodukte und Eier

    Pflanzliche Eiweiße:

    • Getrocknetet Weizenkeime, Hanf- und Chiasamen
    • Bohnen, Erbsen und Linsen
    • Champions, Kresse, Spinat und Brokkoli

    Fette und Öle: Das kleinste Segment des Ernährungskreises gehört den Ölen und Fetten. Sie sind Träger der Vitamine A, D, E und K sowie Lieferanten für lebensnotwendige Fettsäuren. Neben der Menge kommt es hier besonders auf die Qualität an.

    Tipps für die Gestaltung eines Essensplans:

    • 1 x Auflauf
    • 1 x Eintopf
    • 1 x Suppe
    • 1 x Wunschessen
    • Wer nicht Vegetarier oder Veganer ist: Eine Malzeit mit Fleisch und eine mit Fisch

    Ideen gerade für Familien, aber auch für Alleinstehende:

    Wie wäre es mit einer Mottowoche – zum Beispiel italienische Woche, mit verschieden italienischen Gerichten, oder asiatisch. So könnt ihr neue Rezepte ausprobieren und sorgt somit für Abwechslung.

    Wochenplaner – Frühstück, Mittag, Abendessen
    Quellen:
    1. wwf.de
    2. bmel.de
  • Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD)

    Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD)

    Kennst du den Unterschied zwischen Mindesthaltbarkeitsdatum und Verbrauchsdatum? Nicht wirklich? Kein Problem, wir erklären es dir. Fast die Hälfte aller Deutschen weiß nicht, dass viele Produkte auch nach Erreichen des Mindesthaltbarkeitsdatums (MHD) oft noch länger gut sind. So kommt es zur Lebensmittelverschwendung.

    Mindesthaltbar heißt nicht ab dem nächsten Tag tödlich.

    Das MHD – Mindesthaltbarkeitsdatum

    Nach den EU-Richtlinien ist das Mindesthaltbarkeitsdatum vom Hersteller anzugeben und dient als Absicherung der Produzenten. Es gibt lediglich an, wie lange das Produkt ungeöffnet und nach sachgerechter Aufbewahrung eine Haltbarkeit, damit die Qualität der Lebensmittel garantiert. Dies bedeutet aber nicht, dass nach diesem Datum die Lebensmittel schlecht sind. Beim Mindesthaltbarkeitsdatum handelt es sich nicht um ein Verfallsdatum, denn viele Lebensmittel sind selbst noch Monate danach verzehrbar. Oft selbst dann, wenn sich die Konsistenz oder Aussehen verändert haben.

    Auf den Verpackungen muss das MHD gekennzeichnet werden (Mindestens haltbar bis XX.XX.XXXX). Doch nicht alle Lebensmittel brauchen eine Kennzeichnung des MHDs.

    Produkte ohne MHD-Pflicht:

    • Frisches Obst, frisches Gemüse und Kartoffeln
    • Alkoholische Getränke ab 10 vol. %
    • Backwaren 
    • Speisesalz (außer jodiertes Speisesalz)
    • Zucker
    • Zuckerwaren und Kaugummi

    Das wichtigste: Auf die Sinne verlassen

    Bevor du vorhast deine Lebensmittel zu entsorgen, weil das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist, schaue sie dir erst einmal genau an. Sollte das Lebensmittel beginnen zu Schimmeln oder Verfärbungen zu haben, kann es nicht mehr verzehrt werden und deswegen lieber entsorgt werde. Ist das nicht der Fall, rieche daran, gerade bei Milchprodukten merkst du gleich, ob diese säuerlich riechen und nicht mehr zu verwenden sind. Wenn dabei alles passt, genieß dein Lebensmittel, spätestens beim ersten Biss merkt man, ob es noch genießbar ist oder nicht.

    Tipps dazu gibt es auf der Webseite von Tafel. **

    Wie Lange kannst du Lebensmittel nach MHD verzehren?

    Das Verbrauchsdatum

    MHD ist nicht das Gleiche wie Verbrauchsdatum. Das Verbrauchsdatum gibt an, bis zu welchem Datum verbraucht werden müssen. Dieses finden wir auf leicht verderblichen Lebensmitteln wie Fleisch oder Fisch. Nach Ablauf dieses Datums dürfen diese auch nicht mehr verkauft werden. Vom Verzehr der Lebensmittel nach diesem Datum wird dringend abgeraten, da diese wegen hoher Keimbelastung zu einer Lebensmittelvergiftung führen können.

    Lebensmittel vor der Tonne retten

    Es gibt gute Möglichkeiten zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung.

    Wenn wir den Teller nicht leer bekommen oder doch einfach mal zu viel eingekauft haben, kommen oftmals so Sätze wie „Andere Menschen müssen hungern und du lässt noch was übrig“. Der Satz ist ja nicht ganz falsch, aber es bringt nun mal niemanden etwas, wenn man es sinnlos in sich reinstopft, obwohl man schon satt ist, davon haben die Menschen, die hungern müssen auch nichts. Wichtig ist es eher darauf zu achten, dass die Lebensmittel nicht in der Tonne lande. Du schaffst nicht alle, pack es ein und esse es, wenn du wieder hungrig bist. Zu viel gekaufte Lebensmittel kannst du mit deiner Familie oder Freunden teilen. Eine weitere Möglichkeit bietet Foodsharing.de. **

    Zu den großartigen Möglichkeiten, wie man Lebensmittel retten kann, gehören die Unternehmen ToGoodToGo **, Rettergut ** oder Sirplus. **

    Es handelt sich um Apps, Portale und Verkaufsstellen, bei welchen Essen und Lebensmittel angeboten werden, die in einem Supermarkt oder Gastronomie aussortiert und unverkäuflich wären, da die Lebensmittel zum Beispiel optisch nicht mehr einwandfrei und ansprechend sind, bei welchen das MHD bald erreicht wird oder bereits überschritten wurde, sie aber dennoch genießbar und in Ordnung sind.


  • Tag der Lebensmittelverschwendung

    29. September ist der internationale Tag der Lebensmittelverschwendung.

    Dieser Tag soll die Bevölkerung auf das Thema Lebensmittelverschwendung aufmerksam machen, die Probleme, die dadurch entstehen und welche Auswirkungen Lebensmittelverschwendung hat.

    Sprüche wie „In Afrika müssen die Kinder hungern“ hat jeder sicher schon einmal gehört. Gerade diesen Satz benutzen Eltern oft, damit Kinder den Teller leer essen. Doch dieser Satz ist etwas kritisch, denn Essen nur damit der Teller leer ist müssen wir nicht, aber jeder sollte sich and er eigenen Nasenspitze fassen.

    Während die meisten Menschen in den reicheren Ländern im Überfluss leben müssen sehr viele Menschen auf dieser Erde hungern, nicht nur in Afrika sondern auch bei uns im Land gibt es genügend Leute die täglich hungern müssen.

    Dabei landen viel zu viele Lebensmittel einfach im Müll.

    Laut WWF landen über 18 Millionen Tonnen an Lebensmitteln pro Jahr in Deutschland in der Tonne.

    52% der Lebensmittelabfälle entstehen in privaten Haushalten. (Quelle: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft)

    Warum werden so viele Lebensmittel weggeschmissen?

    Das liegt einmal daran, dass viele bei Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatum die Lebensmittel gleich entsorgen, dabei sind die meisten noch Wochen bis Monate lange genießbar. Vorsichtig muss man nur bei Lebensmittel sein, die leicht verderblich sind. Bei ihnen gibt es kein MHD sondern ein Verfallsdatum, an diesem Tag muss es spätestens verbraucht werden, dazu gehört z.B. Fleischprodukte. Damit diese Lebensmittel aber trotzdem nicht im Abfall landen ist wie bei allen anderen Lebensmittel auch eine richtige Planung das A & O. Auch Einkaufen und die Lagerung der Lebensmittel gehört dazu.

    Hat man mal zu viel eingekauft oder etwas ist noch liegen geblieben packe es ein, mache es haltbar, schenke es weiter oder share es z.B. bei foodsharing.de **

    Es ist wichtig, dass wir lernen die Lebensmittel wieder wertzuschätzen.

    Dieser Tag soll uns mehr Bewusstsein für Lebensmittel verschaffen, denn nur ein guter Umgang mit Lebensmittel rettet diese vor der Mülltonne, auf jeden Fall bei uns im Privaten Haushalt. Denn jeder einzelne keine seinen Beitrag gegen Lebensmittelverschwendung beitragen.

    Siehe auch verwandte Artikel:

  • Verschwendung in Alltagssituationen vermeiden

    Verschwendung in Alltagssituationen vermeiden

    [Geschrieben von Sarah Ann Rosa]

    Uns geht es gut! Mangel spüren wir in der ersten Welt selten und auch wenn das Wetter in letzter Zeit ein bisschen verrücktspielt, und der Krieg in der Ukraine die Nahrungsmittel- und Benzinpreise steigen lässt, kann von Mangel in Deutschland keine Rede sein.

    In Deutschland!

    Würde jedes Land der Welt Deutschlands Konsumverhalten an den Tag legen, bräuchten wir drei Erden, weltweit betrachtet wären es 1,7.

    Der Erdüberlastungstag, oder Earth Overshoot Day, der jährlich von der Organisation Global Footprint Network errechnet wird, ist der Tag, an dem der ökologische Fußabdruck des Menschen die Bio-Kapazitäten der Erde überschreitet. In diesem Jahr war es der vierte Mai. Welthunger und Klimakrise, sterbende Ozeane und tauender Permafrost sind jedoch kein Grund sich tot zu stellen, denn jeder kann seinen Beitrag leisten.

    Wasser

    127 Liter Wasser verbraucht jeder Deutsche täglich im Durchschnitt; ein Drittel davon entfällt auf die Körperhygiene. Doch in vielen Ländern ist das nicht die tägliche Realität. Laut Unicef haben 2,2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem Wasser, und jeder einzelne von uns, verschwendet täglich gedankenlos mehrere Liter. Um das zu ändern, müssen wir Bewusstsein schaffen; dies soll die Aufgabe dieses Artikels sein.

    Dusche: Die meisten Menschen sind sich dessen nicht bewusst, aber aus einem herkömmlichen Duschkopf kommen 12-15 Liter Wasser…in der Minute! Diese unglaubliche Menge kann man problemlos mit einem wassersparenden Duschkopf reduzieren, der minütlich nicht mehr als 7-8 Liter durchlässt, und schon für einen schmalen Taler zu haben ist.

    Wärmflasche: Wer auf seine Wärmflasche im Winter nicht verzichten kann, ist vielleicht auch schon einmal auf die Idee gekommen, dass er täglich bis zu zwei Liter Trinkwasser wegschüttet. Das Wasser jedoch tatsächlich als Trinkwasser wiederzuverwerten, ist nicht ratsam, da viele Wärmflaschen Weichmacher enthalten, die in das Wasser abgegeben werden können. Man kann das Wasser allerdings einfach sammeln und immer wiederverwenden, oder seine Blumen damit gießen, falls sie derart durstig sind. Die nachhaltigere Methode wäre hier ein Kirschkernkissen, wobei es allerdings unnötigen Müll verursachen würde, die intakte Wärmflasche zu ersetzen.

    Waschen: Auch beim Wäsche waschen übertreiben wir es in vielen Hinsichten. Dass bei Neuanschaffung eine energiesparende Maschine mit drei + hersollte, ist selbstverständlich, aber auch an anderen Knöpfen kann man drehen. Meist sind hohe Temperaturen beim Waschen beispielsweise unnötig, und eine Schnellwäsche bei 30 Grad ist vollkommen ausreichend. Außerdem sind die Dosierungsangaben auf den meisten Waschmitteln offenbar nicht an der real benötigten Menge orientiert, sondern eher am Absatz. Was schneller leer ist, wird schneller nachgekauft, doch erfahrungsgemäß ist die Hälfte der angegebenen Waschmittelmenge ausreichend. Weichspüler ist eigentlich völlig überflüssig, reizt die Haut und die Nase, und schwächt das Gewebe eurer Textilien – von der Umwelt ganz zu schweigen. Wer möchte, dass die Wäsche duftet, kann es hier einmal mit Lavendelkissen oder Zedernholz im Kleiderschrank versuchen. Die Düfte halten Motten fern, sind unaufdringlich und beruhigend, und vor allem schaden sie weder Kleidung noch Umwelt. Wer ganz auf Waschmittel verzichten möchte, dem seien Waschnüsse wärmstens empfohlen.

    Abwasch: Prinzipiell gilt: Hahn aus! Unter fließendem Wasser abzuwaschen ist schlichtweg eine schlechte Angewohnheit, denn die Stöpselhersteller haben sich schon was bei ihrem Produkt gedacht. Und beim Spülmittel gilt dasselbe wie beim Waschmittel – weniger ist mehr. Konzentrate sind unnötig, da schon unkonzentriertes Spülmittel schlecht niedrig genug dosiert werden kann.

    Abwasser: Es wird sich wohl kaum jemand dazu durchringen, sein Kartoffelwasser aufzuheben, um damit seine Toilette zu spülen…obwohl es eine gute Idee wäre. Es gibt allerdings schon lange eine Erfindung, die dieses Prinzip im weitesten Sinne aufgreifen. Es ist, angesichts der Weltwasserkrise, ein Glanzstück der Ignoranz, seine Toilette mit Trinkwasser zu spülen. Fachleute nennen das Wasser aus Dusche, Waschbecken und Waschmaschine Grauwasser, aus der Toilette Schwarzwasser. Hier ist schön visualisiert – das Wasser kann wiederverwendet, oder besser weiterverwendet werden. Rudolf Hortsch beispielsweise, Besitzer einer kleinen Pension mit hohem Wasserverbrauch, hat bereits vor 10 Jahren eine Badewanne so umgebaut, dass das Badewasser zur Toilettenspülung verwendet werden konnte. Der Rest des Wassers wurde unter der Wanne gespeichert, und nach und nach in den Spülkasten gepumpt. Er hatte diese geniale Idee auch zum Patent angemeldet, doch bis heute ist leider kein Produkt von ihm auf dem Markt. Dass Kunden mehr Geld ausgeben, nur um die Umwelt zu schützen, war wohl leider kein rentables Konzept. Und falls ihr nicht vorhabt euer Bad umzubauen – auch ein Waschbecken, dass in das Wasserreservoir der Toilette mündet, oder einfach ein Eimer unter dem Waschbecken, und eine Spülung der anderen Art sind mögliche Lösungen, dieses, und auch das Abwaschwasser wiederzuverwenden.

    Energie

    Licht: Beim Thema Licht hat inzwischen zum Glück eine Wende von Glühbirnen, die hauptsächlich kleine Heizkraftwerke sind, zu Birnen, die hauptsächlich Licht erzeugen stattgefunden. LED-Birnen sind ein guter Anfang, und auch die beliebten Lichterketten bestehen inzwischen aus nichts anderem mehr. Allerdings werden noch viele von ihnen unnötig mit Batterien betrieben, obwohl es zum selben Preis Alternativen mit Stecker, oder sogar Solarpanel gibt. Außenbeleuchtung sollte generell reduziert werden, da Flora und Fauna ohnehin unter der starken Lichtverschmutzung der Städte leiden, und auch hier viel Überfluss besteht. Außenbeleuchtung, die nicht dauerhaft gebraucht wird, sollte mit Bewegungsmeldern versehen werden; Außenbeleuchtung, die einen geselligen Abend beleuchtet, könnte aus Kerzen oder Lampions bestehen, und beim Fernsehen ist zusätzliches Licht eigentlich auch überflüssig. Stellt man sich abends eine Kerze vor einen Spiegel, hat man mehr von ihrem Licht, und ist man draußen im Wald, sind Taschenlampen, die man mit einer Kurbel auflädt, ein absolutes must-have.

    Strom: Dass wir aufgrund der Ukraine-Krise darauf angewiesen sind, mit unserem Strom zu haushalten, ist eine gute Übung, denn eigentlich müssten wir das schon lange. Wer zum Beispiel noch immer keinen Wasserkocher besitzt, sollte sich schleunigst einen zulegen, und dass man mit einem Deckel auf dem Topf den Energieaufwand um die Hälfte reduzieren kann, fällt bei 11%, die von der Gesamtenergie auf das Kochen entfallen, überraschend ins Gewicht. Wer sich ohnehin einen neuen Herd zulegen muss, und das nötige Kleingeld besitzt, dem sei zu einem Induktionsherd geraten; mit ihm spart man noch einmal 20-30% Energie. Auch sinnvoll ist es, seine elektrischen Geräte über eine Steckerleiste mit Kippschalter zu betreiben, da so im Standby kein Strom gezogen wird, und wer nichts hat, was bei Abschaltung eine Programmierung verlieren kann, der kann sogar die Hauptsicherung ziehen. Heutzutage ist das nur noch ein Kippschalter in einem kleinen Kasten in eurer Wohnung – kein Hexenwerk also. Abschließend solltet ihr noch einen Blick auf euren Staubsauger werfen – ja, es ist toll, wenn er dir die Fliesen von der Wand holt, aber brauchst du das wirklich? Es gibt tolle Staubsauger, mit stufenlos verstellbarer Saugkraft; so muss man nicht auf die Leistung verzichten, wo sie nötig ist, und kann ansonsten eine Menge Energie sparen. Eine Wollmaus braucht keine 3000 Watt!

    Lüften/Heizen:  Die effektivsten Methoden zu Lüften sind die Schock- und die Querlüftung. Wer das Glück hat, in einer Wohnung zu wohnen, die gegenüberliegende Fenster hat, der kann einen Austausch der gesamten Luft in wenigen Minuten durchführen, indem er beide Fenster öffnet. Die Wände behalten dabei ihre Wärme, und erwärmen die eingeströmte Luft schnell wieder. Wenn ein kräftiger Wind geht, könnt ihr euch sogar das Staubwischen sparen 😊. Die Schocklüftung funktioniert genauso, nur dauert der Austausch der Luft etwas länger, wenn die Fenster nebeneinander liegen. Von angekippten Fenstern, vor allem mit parallel aufgedrehter Heizung ist abzuraten, da so nicht die Luft, sondern primär die Wärme ausgetauscht wird. Das Zimmer bleibt stickig, wird kalt, und die Stromrechnung steigt.

    Ernährung

    Einkauf: Einkauf ist ein großes Thema, gerade jetzt, wo die Lebensmittelpreise steigen. Bewusstes einkaufen ist allerdings für viele Bereiche vorteilhaft – Gesundheit, Nachhaltigkeit, Tierwohl, Wasserverbrauch, Müll und Pestizide sind nur einige. Wir bestimmen mit unserem Konsumverhalten, wie der Markt sich verhält. Vermeiden wir konsequent umweltschädliche Dinge, werden sich Anbieter früher oder später danach richten müssen – die Nachfrage bestimmt in dem Fall das Angebot. Eingekauft werden sollte allgemein lieber öfter, und bedarfsorientiert, denn so wird weniger weggeschmissen. Natürlich ist auch ein großer Einkauf sinnvoll, und zwar, wenn man groß kocht…

    Essen: …Denn für einen großen Topf wendet man nur einmal Energie auf, und wenn man anschließend den Überschuss einfriert, und in der Mikrowelle wieder erwärmt, hat man weder Lebensmittel noch Energie verschwendet. Eine großartige Lösung, sollte doch einmal etwas übrigbleiben, ist das Foodsharing. Auch wenn man nicht die Zeit hat die Lebensmittel zum Foodsharing-Standort zu bringen, gibt es Möglichkeiten. Facebookgruppen, Nachbarschaftsportale und sogar Menschen, die die Güter abholen, lassen sich problemlos im Netz finden.

    Verpackung: Wie schön wäre es, würden verpackungsfreie Supermärkte vom Staat subventioniert, denn dann könnte es sich jeder leisten, in den doch noch sehr teuren und raren Geschäften einkaufen zu gehen. Naturschutz und Nachhaltigkeit sollten generell finanziell vergütet werden, denn die meisten Landwirte zum Beispiel, können sie sich schlichtweg nicht leisten, wenn sie überleben wollen. Aber das ist ein anderes Thema. Auch im herkömmlichen Supermarkt kann man auf Grundlegendes achten, wie zum Beispiel, seinen eigenen Jutebeutel oder Rucksack mitzunehmen, statt eine Tüte zu kaufen. Für den Alltag bietet sich eine Trinkflasche an, die sich wiederverwenden lässt – sie spart Verpackungsmüll, und unglaublich viel Geld. Ähnlich verhält es sich mit Tupperdosen und Brotboxen – Abwaschen geht vor Wegwerfen! Auch das Recycling eine sinnvolle Sache ist, sei hier noch einmal hervorgehoben. Nachdem es in den neunziger Jahren viele Kampagnen für das Recycling gab, wurden in den Folgejahren viele Stimmen laut, wie absurd es sei. Ja, Upcycling ist sinnvoller als Downcycling, aber wer seinen Müll nicht trennt, führt überhaupt nichts in den Kreislauf zurück. So what are we talking about?

    Leben

    Kleidung: Mode ist einer der größten Umweltverschmutzer überhaupt. Diese schnelllebige Wegwerfindustrie kennt scheinbar keinen Ressourcenschutz, und man tut gut daran, das Spiel der ewigen Aktualisierung nicht mitzuspielen. Wer stilsicher ist, der findet auch in Second Hand-Läden, auf Flohmärkten und Tauschbörsen seine Lieblingsstücke. Vor allem auch für Eltern mit kleinen Kindern, welche gefühlt schon nach dem dritten Tragen aus ihren Sachen gewachsen sind, sind diese Neukauf-Alternativen eine große Kostenersparnis. Und wer gerne immer wieder neue Dinge trägt, oder gerne shoppt, braucht ebenfalls kein schlechtes Gewissen mehr zu haben, wenn die Kleidung immer wieder in den Kreislauf zurückgeführt wird. Wer seine Sachen verschenken möchte, der ist ebenfalls gut damit beraten, dies privat zu organisieren, da die Kleidercontainer und das damit verbundene System in vielerlei Hinsicht problematisch sind. Zu guter Letzt sei noch die gute alte Nadel gepriesen; es ist nämlich, auch wenn wir es schon fast vergessen haben, nur eine Sache von Minuten, ein Loch zu stopfen, oder einen Knopf anzunähen. Und wer sich das nicht zutraut, kann immer noch für einen schmalen Taler den Schneider um die Ecke beehren, und somit seinen Einzelhandel unterstützen.

    Gebrauchsgegenstände: In den meisten größeren Städten (auf Dörfern wird sowas noch mit dem Kumpel in der Garage gemacht) gibt es inzwischen Reparaturcafes, in denen Werkzeug und Kaffee, nette Leute und heiße Tipps zusammenkommen. Selbiges existiert inzwischen auch für Fahrräder, Elektronik und alles was man sich in Haus und Hof so vorstellen kann. Neukauf? Laaaangweilig! Sollten es kleinere Dinge sein, für die man mal eine Lösung braucht, findet man im Netz ein großes Angebot an digitalen Reparaturcafes, sprich Blogs, Foren und Portale, die in (fast) jeder Lage eine Lösung (zumindest) anbieten. Wer scheitert, der hat es wenigstens probiert, und ein gutes Gewissen.

    Einrichtung: Beim Einrichten ist Kreativität gefragt, doch auch hier kann man sich natürlich vom Internet helfen lassen. Braucht man einen Tapetenwechsel, reicht es manchmal, diesen auch durchzuführen, oder einfach ein-zwei Wände zu streichen, statt gleich neue Möbel zu kaufen. Wem das nicht reicht, der kann auch die Möbel streichen, verzieren, bekleben, oder ihnen neue Griffe verpassen. Besonders beliebt war in den letzten Jahren das Upcycling von alten Europaletten zu Sitzmöbeln und Tischen, von ausrangierten Obstkisten als Bücher- oder Küchenregale, und ich selber schreibe diesen Artikel gerade an einem alten Dürkopp Nähmaschinentisch, dem ich nur eine Tischplatte verpasst habe. Er stand verlassen im Prenzlauer Berg, und nun werden wir zusammen alt.

    Fazit

    Wenn man sich bewusst im Alltag selbst beobachtet, stellt man schnell selber fest, wo man Ressourcen unnötig verschwendet, und wenn das Bedürfnis die Natur zu schützen, und nicht mehr Teil der Krise zu sein, von einer Meinung, zu einer Haltung geworden ist, geschieht Naturschutz intuitiv. Ein Zustand, den wir alle anstreben sollten.


  • Lebensmittelverschwendung vermeiden – Was tun mit Resten?

    Lebensmittelverschwendung vermeiden – Was tun mit Resten?

    Zu viel eingekauft? Oder waren die Augen doch größer als der Hunger? Im Restaurant war die Portion doch größer als gedacht? Oder ist das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten? Oft bleibt reichlich was übrig und so schnell landen Lebensmittel in der Tonne!

    Lebensmittelverschwendung ist ein großes Problem für Mensch und Umwelt. Durch dass wir mehr kaufen als wir essen, steigen auch die Preise der Lebensmittel. Da Preise sich immer nach Angebot und Nachfrage richten, steigen diese bei hoher Nachfrage nach den Lebensmitteln an. Darunter leiden dann gerade die Menschen besonders, die sowieso schon wenig Geld zur Verfügung haben. Die Umwelt wird dadurch auch stark belastet. Jeder kann etwas gegen Lebensmittelverschwendung tun.

    Lebensmittel teilen – Foodsharing

    Wenn man zu viel gekauft hat und man merkt, dass man es doch nicht schafft alle Lebensmittel zu essen hat man die Möglichkeit diese zu teilen. Das kann man zum Beispiel mit Familie, Freunden oder den Nachbarn tun; oder ganz einfach auf foodsharing.de ** spenden.

    Zum Thema Foodsharing haben wir einen Beitrag geschrieben.

    Reste einpacken

    Bei jeden Restaurantbesuch sollte man am besten seine Vesperdose in der Tasche dabei haben. So kann man super praktisch die Reste die man nicht mehr schafft einfach mit nachhause nehmen. So spart man schon dass nächste kochen oder hat doch noch etwas falls der kleine Hunger doch zurückkommt oder man merkt, dass man noch nicht ganz satt geworden ist.

    Auch zuhause ist dass nicht anders, viel zu schade wäre es die Reste in die Tonne zu werfen.

    Was sollte man beachten:

    • Lasse die Reste deines Essen immer vollständig abkühlen.
    • Gebe sie in einen geschlossenes und sauberes Behältnis.
    • Kühle sie im Kühlschrank, manche Dinge kann man auch gut einfrieren um sie noch länger haltbar zu machen.
    • Beim aufwärmen darauf achten, dass sie mindesten auf eine Temperatur von 70 Grad erhitzt werden, um evtl. Keime abzutöten.

    Manchmal sehen die übrig gebliebene Gerichte am Tag danach einfach nicht mehr so appetitlich aus oder sind schon etwas trocken.

    Zum Beispiel Reis oder Nudeln, da kann man eine tolle Soße dazu zaubern oder diese dann mit den übergebliebenen Reis oder Nudeln zusammen geben. Schon sehen sie wieder aus wie frisch gekocht.

    Zu trockenen Brot kann man mit etwas Wasser und ein paar Minuten im Backofen wieder zum Leben bringen, so schmeckt es wieder wie frisch vom Bäcker.

    Das Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und deren Initiative > Zu gut für die Tonne < hat tolle Ideen, was du noch so alles tolles aus deinen Resten zaubern kannst. Unter dem #restereloaded auf der Webseite ** oder der Zu gut für die Tonne! App ** findest du tolle Rezepte.

    Was tun, wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist?

    Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist kein Verfallsdatum. Daher sind fast alle Lebensmittel auch noch viel länger haltbar.


  • Ein Interview mit Raupe Immersatt – Das Foodsharing-Café in Stuttgart

    Ein Interview mit Raupe Immersatt – Das Foodsharing-Café in Stuttgart

    Rund 12 Mio. Tonnen Lebensmittel landen in Deutschland pro Jahr in der Tonne. Ein Grund dafür ist das Mindesthaltbarkeitsdatum, dieses ist nach EU-Richtlinien vom Hersteller anzugeben. Dadurch sichern sich die Produzenten ab. Es gibt an wie lange bei einem Produkt ungeöffnet bei sachgerechter Aufbewahrung die angegebene Qualität garantiert wird. Jedoch ist es kein Verfallsdatum! Viele Lebensmittel sind noch lange nach diesem Datum verzehrbar. Täglich hungern viele Menschen, weil sie nichts zum Essen haben. Auf der anderen Seite werden so viele Lebensmittel einfach weggeworfen. Egal ob zuhause oder in den Supermärkten.

    Um dagegen zu steuern gibt es das Café Raupe Immersatt in Stuttgart am Hölderlinsplatz. Es ist nicht nur ein Café, sondern es handelt sich um etwas Besonderes, was es so in Deutschland noch zu selten gibt. Es ist nämlich ein Foodsharing-Café, welches wir dir gerne Vorstellen würden.

    (Was ist Foodsharing? In diesem Beitrag kannst du lesen, was Foodsharing eigentlich ist.)

    Das Foodsharing-Café Raupe Immersatt

    Das Gründerteam, bestehend aus Jana, Simon, Max, Maike und Lisandro hat sich schon vor dem Eröffnen des Cafés für Foodsharing engagiert und dabei haben sich die Gründer dann auch kennengelernt. Sie wollten mehr tun und haben sich entschlossen ein Café in der Stuttgarter Innenstadt zu eröffnen.

    Das Gründerteam von Raupe Immersatt Café (Foto: Raupe Immersatt e.V.)

    Raupe Immersatt ist ein toller Name, der schon viel aussagt, denn jeder soll satt werden und nicht hungern müssen. In diesem Café sind alle Menschen herzlich willkommen. Denn bevor wertvolle Lebensmittel unnötig in der Tonne landen, sollten sie doch lieber gerettet auf dem Teller landen, satt machen und wertgeschätzt werden.

    (Foto: Raupe Immersatt e.V.)

    Im Sommer 2019 war es dann endlich soweit und das erste Foodsharing-Cafe in Stuttgart konnte eröffnen werden.

    In der Johannesstr. 97, 70176 Stuttgart kann man sowohl draußen wie auch drinnen gemütlich einen köstlichen Kaffee schlürfen oder eine Kleinigkeit schmausen und sich von diesem Erfolgskonzept des Foodsharings überzeugen.

    So sieht der Außenbereich vor dem Café aus. Die urbane Straßenatmosphäre lädt zum Verweilen ein. Gerade erst geöffnet, alles bereit für die ersten Besucher.

    Du bekommst hier die geretteten Lebensmittel kostenlos, für dein Getränk zahlst du das, was du möchtest.

    Außerdem finden hier auch regelmäßig Veranstaltungen statt. Von Vorträgen über z.B. Lebensmittelverschwendung, Workshops in verschiedensten Themen bis hin zu Kunst- und Kulturveranstaltungen. Es ist ein Ort der Begegnung.

    Man kann hier in Ruhe seinen Kaffee trinken und dabei ein Stück Kuchen genießen, sich mit Freunden treffen, mit anderen Leuten ins Gespräch kommen oder in Ruhe arbeiten oder ein Buch lesen. Jeder wird hier mit Freude empfangen!


    Eine minimalistisch gestaltete Bar und Empfangsbereich für die Gäste…
    Das Interieur und die Sofaecke… (Foto: Raupe Immersatt e.V.)
    Ein langer Tisch bildet ein Teil der gemütlichen Innenraum-Atmosphäre. Kurz nach der Öffnung noch menschenleer. Hier können Besucher zusammensitzen und sich ausgiebig unterhalten…
    In den sogenannten FairTeilern findet man die Lebensmittel, die gerettet werden konnten. Morgens waren sie ja noch leer, aber später konnte man sich hier bedienen…

    >> Im Herbst 2017 folgte eine Crowdfunding-Kampagne, bei der über 26.000€ als Startkapital eingesammelt wurden. 586 Menschen glaubten an die Idee und unterstützten die Lebensmittelretter. <<

    Wie das ganze Konzept funktioniert, wie sich das Café finanziert oder woher die Lebensmittel kommen. Diese und noch weitere spannende Fragen haben wir Katrin Scherer und dem lieben Team von Raupe Immersatt gestellt. Sie haben sich die Zeit genommen uns diese Fragen zu beantworten, hierfür möchten wir uns herzlichst bedanken.

    Das Interview

    Wie kann das Café finanziert werden? Die Ladenmiete, die Ausstattung und die Personalkosten?

    „Das Café finanziert sich vorranging durch den Getränkeverkauf. Hiermit können wir alle Kosten bei der Miete, den Löhne der Angestellten und bei sämtlichen Betriebskosten decken. Es gibt auch die Möglichkeit, Mietpate oder Mietpatin zu werden und monatlich etwas zur Mietzahlung beizutragen. Hier haben wir ein Netzwerk an ganz lieben Menschen, deren Unterstützung wir zu schätzen wissen. Únser Anspruch ist es aber, so unabhängig wie möglich zu wirtschaften und alle entstehenden Kosten mit dem offenen Preismodell solidarisch unter allen Gästen zu teilen. Für uns ist wichtig, niemanden aufgrund seiner begrenzten finanziellen Mittel im Café auszuschließen. Deshalb kann man bei uns auch für wenig Geld ein Getränk genießen. Das solidarische Modell setzt aber gleichzeitig voraus, dass andere mehr zahlen. Wir verstehen das als Gemeingut, zu dem jede*r etwas beitragen kann und dafür sensibilisieren wir Gäste beim Zahlvorgang. Als gemeinnütziger Verein wirtschaften wir aber nicht gewinnorientiert, sondern kostendeckend. Sollten Überschüsse entstehen, setzen wir diese bspw. für unsere ideelle Vereinsarbeit ein und können das ganze Projekt mit all den kreativen Ideen, die uns noch im Kopf schwirren, weiterentwickeln.“

    Wer ist die Zielgruppe bzw. wie definiert ihr die Besucher des Cafés?

    „Lebensmittelverschwendung ist ein strukturelles Problem in Deutschland und betrifft uns alle. Wir wollen das Thema auf die Agenda setzen und etwas verändern. Und dazu braucht es ein Umdenken bei uns allen als Gesamtgesellschaft. Manche Menschen leben schon einen bewussteren Umgang mit unseren Ressourcen. Für andere ist das noch etwas ferner. Die Zielgruppe unseres Konzepts besteht deshalb aus allen Menschen, die sich mit Lebensmittelverschwendung auseinandersetzen und mehr Lebensmittelwertschätzung in ihrem Alltag leben möchten. Natürlich ist es ein Hauptziel, vor allem diejenigen zu erreichen, die mit foodsharing noch keine oder wenige Berührungspunkte haben. Sozusagen alle außerhalb der Blase, die wir für unsere Themen begeistern wollen. Dabei pflegen wir aber keinesfalls eine Zeigefinger-Attitüde, sondern wollen so respektvoll wie möglich und auf Augenhöhe miteinander umgehen. Wir sehen den Ort als einen Raum zum gemeinschaftlichen Lernen – und können genauso von vielen unserer Gäste etwas lernen und uns inspirieren lassen. So tragen alle ihren Teil dazu bei 😊

    Kam das Café gleich gut an im Raum Stuttgart?

    „Das fragt ihr am besten die Gäste der ersten Stunden. Wir schätzen es jedenfalls sehr, dass wir gleich zu Beginn eine Vielzahl von Menschen in unserem Café begrüßen durften. Viele wurden zu Stammgästen, aber es passiert auch nahezu täglich, dass Menschen zum ersten Mal ins Café kommen. Als wir im Sommer 2019 eröffneten, kam uns auch zugute, dass wir schon durch verschiedenste Aktionen in den beiden Vorjahren viele Unterstützer*innen gewannen, die zu späteren Gästen wurden. Auch die Crowdfunding-Kampagne in 2017 verschaffte uns eine große Öffentlichkeit innerhalb Stuttgarts und darüber hinaus. Alle fieberten die zwei Jahre bis zur Eröffnung mit, als wir noch auf Räumlichkeiten-Suche waren. In den letzten beiden Jahren konnten wir den Ort nun als festen Bestandteil der Stuttgarter Gastronomie- und speziell Café-Szene etablieren. Das freut uns sehr 😊

    Wie macht ihr auf das Café aufmerksam?

    Vor der Café-Eröffnung haben wir durch zahlreiche Aktionen im öffentlichen Raum, bei denen wir gerettete Lebensmittel fairteilten oder mit diesen kochten, auf uns aufmerksam gemacht. Wir waren bei Vorträgen und Podiumsdiskussionen dabei und haben das Konzept in zahlreichen Veranstaltungen vorgestellt. Auch die Crowdfunding-Kampagne in der Gründungsphase hat eine große Aufmerksamkeit generiert. Mit der Eröffnung 2019 waren wir dann ein wenig im Medien-Rampenlicht und profitierten von zahlreichen Presseberichten und TV- und Radio-Beiträgen, durch die wir über unseren bisherigen Kreis an Unterstützer*innen hinaus viele unterschiedliche Menschen erreichten. Die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ist für uns weiterhin ein wichtiger Hebel in unserer täglichen Arbeit – auf unseren eigenen Kanälen (Facebook, Instagram, Website, Newsletter), aber auch extern. Gerade um auf Veranstaltungen aufmerksam zu machen, nutzen wir Kontakte zu den lokalen Stadtmagazinen und Zeitungen.“

    Welche Veranstaltungen finden bei euch statt?

    „Das ist corona-bedingt gerade etwas schwierig, weil wir ganz viele Ideen im Kopf haben, diese aber aufgrund der Pandemie nicht so richtig realisieren können. Generell finden bei uns sowohl Bildungs- als auch Kunst- und Kulturveranstaltungen statt. Von Kochaktionen und -kursen über Workshops und Vorträge zu Themen rund um eine zukunftsfähige Welt bis hin zu Konzerten, Lesungen und Filmabenden – als gemeinnütziger Verein verfolgen wir das Ziel, ökologische und soziale Bewusstseinsbildung sowie Kunst und Kultur zu fördern. Das ist zumindest unsere Vision und wir hoffen, dass wir daran schon bald wieder weiterarbeiten können. In den letzten beiden Sommern haben wir außerdem ein Kultur Open Air im öffentlichen Raum veranstaltet, auf einer Freifläche in direkter Nachbarschaft zu unserem Café. Dort gab es 2020 drei, 2021 fünf Tage lang gesellschaftspolitisches Kino, Jazz-, Indie- und Elektro-Konzerte, Lesungen und natürlich auch ein paar kulinarische Highlights. Im Sommer und Herbst letzten Jahres hatten wir auch einige Events mit begrenzter Personenzahl im Innenraum – es ist aber aufgrund der Auflagen doch mühsam, umfangreich zu planen. Wir hoffen aber das Beste!“

    Woher kommen eure Lebensmittel?

    „Die meisten Lebensmittel holen Lebensmittelretter*innen der Initiative foodsharing.de bei deren Kooperationsbetrieben ab. Das sind in Stuttgart etwa 80-90 Stück, von Bäckereien über Supermärkte und Biomärkte bis hin zu Cafés und Restaurants. Im Café landet natürlich nicht alles, denn foodsharing hat in Stuttgart neben Raupe Immersatt noch viele weitere Fairteiler in anderen Stadtteilen. Außerdem bringen auch Privatpersonen sowie einige Gastronomie- und Cateringbetriebe in der unmittelbaren Nachbarschaft, aber auch aus anderen Stadtteilen, regelmäßig ihre Überschüsse selbst vorbei. Warum die Lebensmittel in den Betrieben nicht mehr verkauft werden, hat oft sehr unterschiedliche Gründe. Es wird oft mehr produziert als nachgefragt wird. Viele Betriebe wollen ihren Kund*innen bis Ladenschluss gerne das volle Sortiment bieten und wirtschaften profitmaximierend. Andere Produkte werden aufgrund von vermeintlichen „Schönheitsmängeln“ aus dem Verkehr gezogen. Bei Obst und Gemüse ist auch ein Problem, dass dies in Discountern oft fertig abgepackt in Plastik oder Netzen verkauft wird – wenn ein einzelnes Stück dann verdorben ist, kann die gesamte Packung nicht mehr verkauft werden. Auch Artikel mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum werden oft schon vor Ablauf aussortiert, obwohl das Datum nur eine Orientierungsgröße ist und sie eigentlich auch danach noch verkauft werden dürften. Mit dem Unterschied, dass die Handelsbetriebe dann und nicht mehr die Hersteller die Haftung übernehmen müssten.“

    Werden die Lebensmittel mehr im Café oder zuhause verzehrt?

    „Das kommt ganz darauf an, um welche Lebensmittel es sich handelt. Im Fairteiler findet ihr oft süße Stückchen, belegte Brötchen, geschnittenes Obst oder sogar fertig zubereitete Speisen, die bspw. von Cateringbetrieben stammen. All das kann man super direkt im Café genießen, auf Wunsch auch mit einem Getränk von der Bar. Jedenfalls findet man bei uns fast immer was für den schnellen und oft auch für den größeren Hunger. Andere Sachen eignen sich eher, um sie zuhause zuzubereiten, wie Gemüse oder verpackte Lebensmittel. Gäste können frei entscheiden, wo sie die geretteten Lebensmittel verzehren möchten. Seit einigen Wochen bieten wir Gästen zum Heißgetränk auch selbstgebackenes Bananenbrot an, das aus braunen, überreifen Bananen, die aber noch zu 100% genießbar sind, in Kooperation mit einer sozialen Einrichtung entsteht.“

    Wie auf euerer Homepage geschrieben werden einige Lebensmittel wie Kuchen, Obst und fertige Gerichte im Café verzehrt und andere Dinge wie Gemüse, Trockenwaren wie Reis und Nudel mit nach Hause genommen. Doch was kommt öfter vor? Oder ist das auch abhängig davon was angeboten wird? 

    „Das lässt sich nicht wirklich an etwas festmachen. Beides kommt oft vor.“

    Gibt es Begrenzungen wie viel Lebensmittel pro Person jeweils genommen werden darf?

    „Nein, wir teilen alle Lebensmittel im Fairteiler kostenlos und bedingungslos. Es gibt keine Vorgabe, wie viel Einzelne mitnehmen dürfen. Die Hauptsache ist, dass die Lebensmittel noch vor dem Verderb gegessen werden und nicht in der Tonne landen. Trotzdem freuen wir uns natürlich, wenn sich alle Gäste untereinander solidarisch zeigen. Wenn eine Person besonders viel von einer vielleicht beliebten oder raren Sache mitnimmt, dann finden wir das schade und unsolidarisch. Denn andere würden sich sicher auch freuen. Solidarität ist einer unserer Grundsätze im Café – das zeigt sich zum Beispiel daran, dass wir durch das offene Preismodell beim Getränkeverkauf alle teilhaben lassen und niemanden ausschließen.“

    Man kann bei euch auch Lebensmittel abgeben und zur Verfügung stellen, kann man wenn man z.B. zu viel gekocht hat auch fertig gekochte speisen abgeben? Wenn ja muss man bis auf „gefährdeten“ leichtverderblichen Lebensmittel auf Sonstiges achten?

    „Selbst zubereitete Speisen dürfen wir aus Gründen der Lebensmittelsicherheit leider gar nicht teilen. Das hat den Grund, dass wir die Kette vom Einkauf der Lebensmittel über die Zubereitung und Lagerung und den Transport nicht nachvollziehen können. Ansonsten gibt es ein paar weitere Regeln beim Lebensmittelteilen: 

    • Keine Lebensmittel mit Verbrauchsdatum
    • Keine rohen Eier oder Speisen mit rohen Eiern (z.B. Mousse au Chocolat)
    • Kein gekochter Reis
    • Keine Produkte aus nicht erhitzter Rohmilch“

    Gibt es bei euch andere hygienische Ansprüche wie zum Beispiel im Supermarkt oder im Restaurant aufgrund dessen das die Lebensmittel bei auch nicht verkauft sondern kostenlos zur verfügung gestellt werden?

    „Unabhängig davon, dass wir die Lebensmittel verschenken, werden wir als foodsharing-Café von der Lebensmittelüberwachung als regulärer Gastronomiebetrieb betrachtet. Deshalb erfüllen wir sämtliche Auflagen der Lebensmittel- und Gaststättenbehörde und halten dieselben Standards, die für andere Restaurants gelten, ein.“

    Braucht ihr auch eine Lebensmittelbelehrung nach §43 des Infektonsgesetztes oder enfällt dies?

    „Da wir als Gastronomie eingestuft werden, haben alle unsere Mitarbeiter*innen die genannte Belehrung absolviert. Darüber hinaus bieten wir im jährlichen Rhythmus im Team eine Schulung in Kooperation mit einem Lebensmittelchemiker an, um das Wissen im Umgang mit Lebensmitteln immer wieder aufzufrischen. Hier lernen wir dann auch sehr viel über kritische Umgangsweisen mit und Bedingungen in der Lagerung von Lebensmitteln.“

    Wie kann man euch unterstützen?

    „Da gibt es vielfältige Möglichkeiten: Ihr könnt z.B. foodsaver bei der Initiative foodsharing.de werden und gerettete Lebensmittel für den Fairteiler bringen. Außerdem kann man an unseren Verein spenden und damit die Kultur- und Bildungsarbeit unterstützen. Hierüber finanzieren wir z.B. Veranstaltungen und ideelle Aspekte der Vereinsarbeit.“

    Was sollte sich ändern damit in der Zukunft nicht mehr sowie Lebensmittel im Müll landen?

    „Lebensmittelverschwendung betrifft viele unterschiedliche Ebenen: Die Landwirtschaft und die produzierenden Betriebe, den Handel, das Gastgewerbe und schließlich Konsument*innen. Alle müssen etwas ändern, damit wir die Verschwendung nachhaltig abschaffen können. Als foodsharing-Café adressieren wir vorrangig Privatpersonen, die durch ihr Einkaufsverhalten und den Umgang mit Lebensmitteln zuhause auch schon sehr viel beitragen können. Indem wir z.B. regional und saisonal einkaufen, fördern wir kürzere Transportwege sowie die Reduktion von Treibhausgasen und unterstützen die hiesigen Betriebe. Es empfiehlt sich außerdem, die Einkäufe zu planen, sodass wir möglichst nur die Lebensmittel einkaufen, die wir wirklich benötigen. Wenn mal etwas länger lagert und überreif oder abgelaufen ist: Vertraut auf eure Sinne. Sehen, riechen, schmecken – damit könnt ihr relativ schnell beurteilen, ob ein Produkt noch gegessen werden kann. Und schließlich ist wichtig, dass wir wieder ein Bewusstsein dafür entwickeln, wie viel Arbeit im Anbau und der Produktion von Lebensmitteln steckt. Wie viel Energie, Arbeit, Ressourcen und Kosten da rein geflossen sind, bevor wir die Produkte kaufen, sollte von uns viel mehr gewürdigt werden. Indem wir die Lebensmittel einfach wegwerfen – egal ob schon verdorben oder eigentlich noch genießbar – verpufft all das. Hier wollen wir für mehr Lebensmittelwertschätzung sensibilisieren. Es ist aber unentbehrlich, dass alle anderen Beteiligten ihren Beitrag leisten müssen. Betriebe, ob produzierend oder im Handel, müssen weg von Gewinnmaximierung und vermeintlich unendlichem Wachstum. Stattdessen müssen sie ihre soziale und ökologische Verantwortung erkennen und entsprechend handeln. Alternative Produktions- und Handelsstrukturen sind notwendig, wie z.B. kooperativ und selbstverwaltete Mitgliederläden oder Höfe der solidarischen Landwirtschaft, die bedarfsorientiert wirtschaften.“

    Das Konzept konnte uns begeistern. Wir haben Vieles sehr Interessantes erfahren können und hoffen unsere Leser auch. Vielen Dank für das Interview.

    Eine Empfehlung von uns

    Das Café Raupe Immersatt – ein Besuch Wert. Foodsharing steht hier im Fokus… (Foto: Raupe Immersatt e.V.)

    Für alle aus dem Raum Stuttgart und natürlich auch für Besucher der Stadt, ist der Besuch im Café eine echte Herzens-Empfehlung. Ein wundervoller Ort der zum verweilen einlädt, dazu hin noch mit einen tollen Idee – Lebensmittel zu retten. Ein ausgezeichneter Nachhaltigkeitsprojekt.

    Wem das Café zu weit weg entfernt ist, aber dennoch dieses Projekt unterstützen möchte, kann auf der folgenden Seite spenden

    https://www.raupeimmersatt.de/unterstuetzung/spenden/
    SPENDEN FÜR DIE LEBENSMITTELRETTER (Grafik: Raupe Immersatt e.V.)

  • Lebensmittel haltbar machen

    Lebensmittel haltbar machen

    Manchmal ist es nicht so einfach abzuschätzen, wie viele Lebensmittel in den nächsten Tagen verbraucht werden. Vor allem, wenn man für die ganze Familie einkauft. Dann landet schnell etwas in der Mülltonne. Wir haben ein paar Tipps für dich am Lager damit das nicht passiert. Es handelt sich um Möglichkeiten, um die Haltbarkeit bestimmter Lebensmittel zu verlängern, sie vor schnellen Verderben zu bewahren und somit Lebensmittelverschwendung zu vermeiden.

    Wie kannst du deine Lebensmittel haltbarer machen?

    1. Lebensmittel richtig lagern

    Dazu haben wir einen extra Beitrag erstellt, den findest du hier:

    2. Lebensmittel konservieren

    Da es früher oft nicht so einfach war immer an frische Lebensmittel zu kommen und man nicht mal so schnell etwas im Laden holen konnte, wussten unsere Großeltern genau, wie man Lebensmittel länger haltbar machen kann. Viele Methoden waren bereits im Mittelalter weit verbreitet.

    Dazu gibt es verschiedene Methoden – zu den ältesten Konservierungsmethoden gehören:

    Trocknen

    Damit sich Mikroorganismen nicht weiter im Lebensmittel vermehren können, hat man ihnen durch Wärme und Luftzirkulation das Wasser entzogen. So dass am Schluss nur noch eine Rest-Feuchtigkeit von etwa 8-20 Prozent. Damit bleibt das Lebensmittel länger haltbar und wird viel Nährstoffreicher, da durch den Wasserentzug die Nährstoffe konzentriert.

    Diese Lebensmittel eignen sich am besten zum Trocknen:

    • Gemüse, Obst, Kräuter und Pilze

    Salzen

    Beim Salzen wird wie beim Trocknen den Lebensmitteln das Wasser entzogen um sie haltbarer zu machen.

    Diese Lebensmittel werden oft gesalzen:

    • Speck, Fisch, Gurken aber auch Eier.

    Es gibt auch die Methode Pökeln, dabei wird Kochsalz und Salze der Salpetersäure vermischt, diese sorgen dafür, dass Fleisch seine färbe behält. Wegen dem erhöhten Salzgehalt sollte es eher weniger Verzehrt werden.

    Räuchern

    Auch mit Räuchern kann man Lebensmittel haltbarer machen. Dies geschieht durch ein bestimmtes Räucherverfahren, es sorgt ebenfalls dafür, dass beim räuchern die Feuchtigkeit entzogen wird. Ebenfalls gelten die chemischen Verbindungen die dabei anstehen als antibakteriell, sowie Verhärtung der Außenschicht des Lebensmittel sorgen, dafür dass Mikroorganismen und Insekten ins Lebensmittel gelangen.

    Lebensmittel die oft geräuchert werden:

    • Fisch, Fleisch, Wurst, Gemüse, Käse und Tofu.

    Einlegen in Säure

    Dabei werden die Lebensmittel in Säure eingelegt, wie Essig. Durch die Senkung des pH-Werts können sich die Mikroorganismen gar nicht oder nur sehr langsam vermehren und dadurch wird das Lebensmittel länger haltbar. Nachteil daran ist, dass der Geschmack sich dadurch oft stark verändert.

    Lebensmittel die oft in säure eingelegt werden:

    • Gurken, Bohnen, Mais, Rote Bete oder andere Gemüsesorten.

    Zuckern

    Diese Variante eignet sich besonders gut bei frischem Obst.

    Zum Beispiel in der Erdbeer-Zeit, damit die ein paar Tage länger frisch bleiben einfach gut mit Zucker bestreuen. Das Zucker entzieht den Früchten genau wie beim Salzen die Feuchtigkeit.

    Möchte man die Früchte jedoch länger aufbewahren, gerade wenn man sehr viel übrig hat sollte man diese mit dem Zucker einkochen, dabei werden durch erhitzen Bakterien abgetötet. Gelee, Kompott, Konfitüre oder Marmelade kann man daraus super herstellen.

    Seit der Industrialisierung gab es dann auch weitere Methoden wie Einmachen, Einkochen, Fermentieren und Einfrieren.

    Einmachen

    Beim Einmachen werden die Lebensmittel vor gegart und anschließend in Keimfreie Gläser umgefüllt und luftfest verschlossen, durch das abkühlen ansteht im Behältnis ein Vakuum, es verhindert dass Keime eindringen können und macht das Lebensmittel so ein paar Monate haltbar.

    Einlegen

    Eingelegt werden Lebensmittel in Öl oder Alkohol um ihnen den Sauerstoff zu entziehen.

    Einkochen

    Anders als beim Einmachen, werden beim Einkochen die Lebensmittel roh in das Behältnis gegeben und Flüssigkeit hinzugefügt. Anschließend wird es auf dem Herd, im Backofen oder im Wasserbad aufgekocht. Die Dauer und Temperatur hängt vom Lebensmittel ab. Lieg aber meistens zwischen 60 und 100 Grad. Die Haltbarkeit beträgt bis zu einem Jahr.

    Fermentieren

    Fermentieren kommt aus dem Latein (fermentum) und bedeutet Gärung. Mit Hilfe der Milchsäure-Bakterien, die sich auf der Oberfläche der Lebensmittel befinden, kann man diese gären lassen um sie dadurch länger haltbar zu machen. Beinahe jedes Obst und Gemüse ist dafür geeignet.

    Einfrieren

    Durch die Kälte werden die Vermehrungsprozesse von Mikroorganismen sehr stark reduziert, somit werden die Lebensmittel auch länger haltbar.


    Wie lassen sich sonst noch Lebensmittel haltbarer machen? Schreib es uns in die Kommentare…

  • Lebensmittelverschwendung vermeiden

    Lebensmittelverschwendung vermeiden

    Verschwendung von Lebensmitteln gehört zu einem ernstem Problem, denn weltweit müssen viele Menschen hungern, während die anderen im Überfluss haben und dabei viele Lebensmittel unnötig im Müll landen. Mit dem immer populärer werdenden Zero-Waste-Trend kommt auch das Thema Lebensmittelverschwendung an die Oberfläche. Was tun mit Resten? Was kann man gegen die Lebensmittelverschwendung tun?

    52% der Lebensmittelabfälle entstehen in privaten Haushalten. (Quelle: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft)

    Vorhandenes checken und aufbrauchen

    Schaue was sich noch in den Vorratsschränken befindet und beginne erstmal damit diese Vorräte aufzubrauchen, viele Sachen liegen dort ewig und würden irgendwann im Müll landen.

    Auch bei der Umstellung auf Plasikfrei ist es sinnvoll erst einmal die Lebensmittel zu prüfen und nach Möglichkeit zu verbrauchen, als das diese unbenutzt oder halb leer in den Müll wandern.

    Verschenke, was du nicht mehr verwenden möchtet.

    Richtig einkaufen

    Mit dem richtigem Einkaufen lässt sich die Lebensmittelverschwendung minimieren. Dazu findest du mehr in diesem Beitrag:

    Vorrat im Blick behalten

    Wichtig dabei ist die Vorratsschränke so gut es geht nach Kategorien zu ordnen (wie Backen, Getränke, Snacks, Frühstück, und so weiter). Produkte die viel genutzt werden sollten in Griffnähe gelagert werden. Andere Lebensmittel wie zum Beispiel Nudeln oder Backsachen kann man separieren. Gib deinen Vorräten einen festen Platz.

    Sortiere immer nach dem Verfallsdatum. Neues kommt nach hinten und Älteres nach vorne. Regelmäßige Kontrolle des Vorrats ist sehr wichtig. Auch der Lagerort der Lebensmittel spielt eine wichtige Rolle.

    Trockene Lebensmittel wie zum Beispiel Mehl, Gewürze, Nudeln, Reis, Getreide, Nüsse,… gehören in geschlossene Schränke und sollten nach der Öffnung auch in geschlossene Vorratsbehältnisse gefüllt werden oder luftdicht verschlossen werden, damit sie vor Feuchtigkeit und Schädlingen oder aber auch intensiven Lichteinfall geschützt sind.

    Kaffee sollte, damit er schön aromatisch bleibt luftdicht, trocken, kühl und möglichst dunkel gelagert werden. Dasselbe gilt auch bei Gewürzen.

    Damit frische Lebensmittel wie Gemüse, Obst, Backwaren und Milch- oder Fleischprodukte auch lange frisch bleiben ist eine gute und richtige Lagerung sehr wichtig.

    Schnell verderbliche Lebensmittel wie Fleisch, Fisch und Milchprodukte gehören auf jeden Fall sofort in den Kühlschrank. Eine lange Unterbrechung der Kühlkette sollte vermieden werden.

    Eier müssen nicht zwingend in den Kühlschrank. Oft steht auf den Packungen drauf, ab wann diese eine Kühlung benötigen. Um eine Kontamination (zum Beispiel von Salmonellen) anderer Lebensmittel zu vermeiden ist es wichtig die Eier nicht neben anderen Lebensmittel zu lagern. Im Kühlschrank sollten sie vorzugsweise in einem Eierfach gelagert werden.

    Nicht jedes Gemüse und Obst gehört in den Kühlschrank

    Es gilt die einfache Regel: Ist’s hier daheim? Kommt’s in den Kühlschrank rein!

    Beispiel der Lagerung von Obst und Gemüse im Kühlschrank

    Obst und Gemüse aus der Region sollte im Kühlschrank gelagert werden. Damit es lange frisch bleibt, sollte es im Gemüsefach, in einer Frischhaltebox oder am besten in einem Stofftuch umwickelt gelagert sein – dies schütz vor dem Austrocknen.

    Südfrüchte wie Zitronen oder Orangen oder Tropenfrüche kommen nicht in den Kühlschrank. Die mögen diese kalten Temperaturen nicht. Das gleiche gilt auch für Gemüse aus den wärmeren Regionen wie zum Beispiel Zucchini, Paprika oder Tomaten.

    Es gibt Sorten die Ethylen absondern. Dieser Stoff sorgt dafür, dass der Reifeprozess schneller fortschreitet. Zu diesen Sorten gehören unter anderem Tomaten und Bananen aber auch anderes Obst und Gemüse. Bei diesen Sorten sollte man schauen, dass diese nicht neben anderen Sorten lagern, da diese sonst schneller kaputt gehen.

    Grundsätzlich gilt natürlich Lebensmittel nicht in der prallen Sonne stehen lassen.

    Kartoffeln und Zwiebeln lagert man ab besten im Keller.

    Öl nicht im Kühlschrank, es reicht dunkler Ort.

    Brot luftdurchlässig verpacken am besten in ein Geschirrtuch, damit es nicht schimmelt.

    MHD – Das Mindesthaltbarkeitsdatum

    Mindesthaltbar heißt nicht ab dem nächsten Tag tödlich.

    Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist nach EU-Richtlinien vom Hersteller anzugeben. Es dient zur Absicherung bei den Produzenten. Das MHD gibt an, wie lange ein Produkt ungeöffnet und nach sachgerechter Aufbewahrung haltbar ist und garantiert damit die Qualität des Lebensmittels. Dieses Datum ist kein Verfallsdatum. Nach dem Ablauf sind viele Lebensmittel häufig noch weiterhin lange haltbar und verzehrbar, oft selbst dann, wenn sich die Konsistenz oder Aussehen verändert haben.

    Das Mindesthaltbarkeitsdatum muss gekennzeichnet werden (Mindestens haltbar bis XX.XX.XXXX)

    Dann gibt es noch ein Verbrauchsdatum. Dieses finden wir auf leicht verderblichen Lebensmitteln wie Fleisch oder Fisch. Auf diesen steht, dass die Lebensmittel bis zu einem gewissen Datum verbraucht werden müssen. Diese dürfen nach Ablauf dieses Datums auch nicht mehr verkauft werden. Vom Verzehr wird dringend abgeraten, da diese wegen hoher Keimbelastung zu einer Lebensmittelvergiftung führen können.

    Produkte ohne MHD-Pflicht:

    • Frischem Obst, frischem Gemüse und Kartoffeln
    • Alkoholische Getränke ab 10 vol. %
    • Backwaren
    • Speisesalz (außer jodiertes Speisesalz)
    • Zucker
    • Zuckerwaren und Kaugummi

    Auf die Sinne verlassen

    Ist das Mindesthaltbarkeitsdatumüberschritten, verlassen sie sich auf Ihre Sinne. Bevor Lebensmittel im Müll landen sollte man sie erst einmal anschauen. Ist Schimmel oder Verfärbungen zu sehen sollte das Lebensmittel entsorgt werden. Ist dies nicht der Fall einfach mal daran riechen. Bei Milchprodukten riecht man sofort ob diese säuerlicher riechen. Und zu guter letzt die Geschmacksprobe. Schon beim ersten Biss merkt man ob etwas gut ist oder nicht.

    Gerettete Lebensmittel kaufen

    Nicht immer befinden sich Lebensmittel, die man retten kann in eigenem Vorratsschrank.

    Unbezahlte Werbung, wegen Erwähnungen und Verlinkungen

    Zu den großartigen Möglichkeiten, wie man Lebensmittel retten kann, gehören die Unternehmen ToGoodToGo oder Sirplus.

    Es handelt sich um Apps, Portale und Verkaufsstellen, bei welchen Essen und Lebensmittel angeboten werden, die in einem Supermarkt oder Gastronomie aussortiert und unverkäuflich wären, da die Lebensmittel zum Beispiel optisch nicht mehr einwandfrei und ansprechend sind, bei welchen das MHD bald erreicht wird oder bereits überschritten wurde, sie aber dennoch genießbar und in Ordnung sind.

  • Was ist Foodsharing?

    Was ist Foodsharing?

    Lebensmittelverschwendung vermeiden durch Foodsharing

    Es kommt manchmal vor, dass man mehr kauft, als man überhaupt benötigt. Egal ob man die Familienpackung gekauft hat, weil die mal wieder günstiger war. Man vielleicht Gäste zum essen erwartet hat, die spontan dann doch abgesagt haben oder man selbst zum essen eingeladen wurde. All das sind Gründe wieso Lebensmittel manchmal einfach übrig bleiben, sodass sie am Schluss einfach in der Mülltonne landen.

    Diese Lebensmittel sind aber noch viel zu gut um sie einfach liegen zu lassen um anschließend in der Tonne zu landen.

    Eine tolle Option ist sie zum Beispiel mit Familie, Freunden oder den Nachbarn zu teilen.

    Für die Leute, für die das keine Option ist, gibt es auch die Möglichkeit online diese Lebensmittel zu teilen und so vor dem Abfall zu retten.

    Auf www.foodsharing.de können ganau diese Lebensmittel geteilt werden.

  • Apps für mehr Nachhaltigkeit im Alltag

    Apps für mehr Nachhaltigkeit im Alltag

    Mobile Apps bestimmen unseren Alltag. Es gibt unzählige Alltagshelfer, wir haben die besten nachhaltigen Apps hier für dich und deinen perfekten Zero Waste Alltag aufgelistet.


    Unbezahlte Werbung – Namensnennung und Verlinkung

    • Nebenan.de – Diese App bietet sich super dafür an um die Leute in der Nachbarschaft besser kennen zu lernen. Doch nicht nur um tolle Menschen kennen zu lernen, sondern auch um sich gegenseitig zu helfen. Bleibt mal zu viel vom essen übrig oder man braucht mal ein Akkuschrauber, super wenn man tolle Leute in der Nachbarschaft hat.
    • Cheqpacs – Bei dieser App kann man Zuhause oder im Supermarkt gekaufte Dinge Abspannen und sich über das Verpackungsmaterial informieren
    • ReplacePlastic – Mit der App kannst du Produktverpackungen scannen, die Hersteller der App teilen dem Anbieter mit, dass man sich für diese Produkte Verpackungen ohne Plastik wünschst. 
    • CodeCheck – Auch hier kann man den Barcode ab-scannen und die App verrät welche Inhaltsstoffe dieses Lebensmittel enthält. Ob in dem Produkt Mikroplastik steckt oder ob es z.B. vegan ist. Und schlägt auch bessere Alternativen vor.
    • ReBuy – Dort findet ihr Elektronische Geräte (Handys,Tablets, Kameras und co.) sowie Bücher, Filme und CDs in Tops Zustand und für wenig Geld.
    • Vinted – Eine tolle App für Second Hand Fashion, dort gibt es tolle Kleidung zum kaufen, tauschen oder verschenken
    • Refill – Hier könnt ihr sehen wo es Stationen gibt an denen ihr eure eigenen Trinkflaschen mit Leitungswasser auffüllen könnt.
    • TooGoodToGo – Wie schon der Name verrät, zu gut zum wegwerfen. Bei dieser App geht es darum Lebensmittelverschwenung zu reduzieren. Teilnehmende Geschäfte können übriggebliebene Lebensmittel oder Malzeiten günstig anbieten.
    • Pinterest – Dieses ist meine absolute Lieblings-App, hier findet man Inspirationen, Tipps und DIYs zu allen möglichen Themen die man sich dann auf auf seine „Pinnwände“ pinnen kann
    • Saisonkalender – Hier kann man schauen welches Gemüse und Obst Saison haben.
    • Ebay Kleinanzeige – Auf Ebay Kleinanzeigen kann man alles verkaufen was man nicht mehr braucht. Ob Möbel, Deko, Fahrrad oder sonstiges. Beim suchen nach dem gewünschten Dingen kann man dabei den Radius seines Wohnortes einstellen. Sogar Wohnungen kann man darüber suchen.
    Screenshot: BZfE Saisonkalender

    Suchmaschine

    Keine App aber auf meinem PC habe ich anstatt von Google die alternative Suchmaschine namens Ecosia eingestellt. Denn diese Suchmaschine pflanzt durch ihre Einnahmen Bäume, über 120.000.000 Bäume wurden bereits gepflanzt.

    Screenshot: Ecosia