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  • Regrowing: Diese Lebensmittel wachsen nach

    Statt Lebensmittelreste einfach wegzuwerfen, kannst du viele von ihnen ganz einfach nachwachsen lassen. Das sogenannte Regrowing ist nicht nur nachhaltig, sondern macht auch Spaß und ermöglicht es dir, frische Kräuter, Gemüse und sogar Obst direkt in deiner Küche oder auf dem Balkon anzubauen. In diesem Artikel zeigen wir dir, welche Lebensmittel nachwachsen, wie du sie richtig einpflanzt und pflegst, und warum Regrowing eine großartige Möglichkeit ist, Müll zu vermeiden und Zero Waste zu praktizieren.

    Was ist Regrowing?

    Regrowing bedeutet, Lebensmittelreste wie Wurzeln, Stängel oder Kerne wieder zu verwenden, um daraus neue Pflanzen zu ziehen. Viele Gemüse- und Kräutersorten sind erstaunlich regenerationsfähig und können aus kleinen Resten erneut wachsen. So kannst du ganz einfach frische Lebensmittel nachziehen, ohne ständig Neues kaufen zu müssen. Regrowing ist also eine tolle Möglichkeit, Reste zu verwerten und gleichzeitig die Umwelt zu schonen.

    Diese Lebensmittel kannst du nachwachsen lassen

    Frühlingszwiebeln

    Schneide die Frühlingszwiebeln etwa 2-3 cm über den Wurzeln ab und stelle diese in ein Glas mit Wasser. Nach ein paar Tagen beginnen sie, neue grüne Triebe zu entwickeln. Wenn sie ausreichend gewachsen sind, kannst du sie in Erde umpflanzen oder weiterhin im Wasser lassen.

    Wechsel regelmäßig das Wasser und schneide die grünen Triebe bei Bedarf ab, um sie in der Küche zu verwenden.

    Salat

    Schneide den Strunk eines Kopfsalats ab und stelle ihn in ein flaches Gefäß mit etwas Wasser. Nach etwa einer Woche bildet der Strunk neue Blätter. Sobald sie stark genug sind, kannst du den Strunk in Erde einpflanzen.

    Halte die Erde feucht, aber nicht zu nass. Stelle den Salat an einen hellen Ort, aber nicht in die direkte Sonne.

    Sellerie

      Schneide den unteren Teil des Selleries ab und stelle ihn in ein flaches Gefäß mit Wasser. Nach einigen Tagen beginnen neue Blätter aus der Mitte zu sprießen. Sobald die Wurzeln sichtbar sind, kannst du den Sellerie in Erde einpflanzen.

      Achte darauf, dass die Erde stets leicht feucht ist und stelle die Pflanze an einen sonnigen Platz.

      Knoblauch

        Wenn du eine Knoblauchzehe übrig hast, kannst du sie in Erde einpflanzen, wobei die Spitze nach oben zeigt. Nach einiger Zeit wächst ein neuer Knoblauchstängel, den du wie Frühlingszwiebeln verwenden kannst.

        Gieße die Pflanze regelmäßig und stelle sie an einen sonnigen Ort.

        Karotten

          Schneide das obere Ende der Karotte ab und lege es in ein flaches Gefäß mit Wasser. Nach ein paar Tagen beginnen grüne Blätter zu wachsen. Diese kannst du entweder als frisches Karottengrün verwenden oder die Pflanze in Erde einpflanzen.

          Halte das Wasser frisch und pflanze die Karotte in Erde, sobald sie ausreichend gewachsen ist.

          Kräuter (wie Basilikum oder Minze)

            Schneide einen Stängel des Krauts ab und stelle ihn in ein Glas mit Wasser. Nach ein paar Tagen bilden sich Wurzeln. Sobald die Wurzeln stark genug sind, kannst du den Stängel in Erde pflanzen.

            Achte darauf, dass die Erde feucht bleibt und stelle die Kräuter an einen hellen, sonnigen Ort.

            Kartoffeln

            Schneide eine Kartoffel mit „Augen“ (kleine Triebe) in Stücke, sodass jedes Stück mindestens ein Auge hat. Pflanze die Stücke in Erde, mit den Augen nach oben. Nach einiger Zeit beginnen die Kartoffeln zu keimen und neue Pflanzen zu bilden.

            Gieße die Erde regelmäßig und achte darauf, dass die Kartoffeln ausreichend Platz haben, um zu wachsen.

            Vorteile des Regrowings

            Das Regrowing bietet eine Vielzahl von Vorteilen, die sowohl die Umwelt als auch deinen Geldbeutel schonen.

            Nachhaltigkeit:

            Einer der herausragendsten Vorteile ist die Nachhaltigkeit. Durch das Regrowing reduzierst du Lebensmittelabfälle erheblich und trägst somit zu einem nachhaltigeren Lebensstil bei. Indem du Pflanzenreste wie Wurzeln, Kerne oder Stängel wiederverwendest, verringerst du den Bedarf an neuen Ressourcen und schützt die Umwelt.

            Frische Lebensmittel:

            Ein weiterer bedeutender Vorteil ist die Frische der Lebensmittel. Durch das Regrowing hast du immer frische Kräuter, Gemüse und Obst zur Hand, ohne extra einkaufen zu müssen. Dies bedeutet, dass du stets Zugang zu nährstoffreichen und geschmackvollen Produkten hast, die direkt aus deinem eigenen Garten oder von deiner Fensterbank kommen. Frische Lebensmittel sind nicht nur gesünder, sondern auch aromatischer und schmackhafter.

            Kostenersparnis:

            Darüber hinaus bietet das Regrowing eine erhebliche Kostenersparnis. Durch das Nachziehen von Lebensmitteln sparst du Geld, da du weniger frische Produkte nachkaufen musst. Anstatt regelmäßig neue Kräuter, Gemüse oder Obst zu kaufen, kannst du deine eigenen Pflanzen aus Resten ziehen und so deine Ausgaben reduzieren. Dies ist besonders vorteilhaft für Haushalte, die Wert auf eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung legen.

            Zero Waste:

            Schließlich ist das Regrowing eine einfache Möglichkeit, den Zero-Waste-Gedanken umzusetzen. Indem du Lebensmittelreste sinnvoll nutzt und Müll vermeidest, leistest du einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung von Abfall. Regrowing ist eine praktische und umweltfreundliche Methode, um Ressourcen effizient zu nutzen und die Umwelt zu schonen.

            Tipps für erfolgreiches Regrowing

            • Geduld haben: Nicht alle Pflanzen wachsen gleich schnell nach. Gib den Pflanzen Zeit und beobachte ihre Entwicklung.
            • Die richtigen Bedingungen schaffen: Achte auf ausreichend Licht, Wasser und die richtige Temperatur für jede Pflanze. Manche Pflanzen bevorzugen direkte Sonne, andere eher Schatten.
            • Experimentieren: Probiere verschiedene Lebensmittel aus und finde heraus, welche bei dir am besten wachsen.

            Fazit: Regrowing – Ein grüner Daumen für zu Hause

            Regrowing ist eine wunderbare Möglichkeit, Reste sinnvoll zu verwerten und dabei frische Lebensmittel direkt zu Hause nachwachsen zu lassen. Es ist nicht nur nachhaltig, sondern auch eine bereichernde Erfahrung, die dir zeigt, wie einfach und lohnend es sein kann, einen kleinen Teil deiner Nahrung selbst anzubauen. Mit ein wenig Geduld und den richtigen Tipps kannst du in kürzester Zeit deine Küche in einen Mini-Garten verwandeln und so einen wertvollen Beitrag zur Müllvermeidung leisten.

          1. World Cleanup Day

            World Cleanup Day

            Der World Cleanup Day findet jährlich am dritten Samstag im September statt. Es ist ein globales soziales Aktionsprogramm, bei dem Menschen auf der ganzen Welt zusammenkommen, um ihre Umgebung von Müll und Abfällen zu befreien und sich über Nachhaltigkeit und Umweltschutz auszutauschen.

            World Cleanup Day: Gemeinsam für eine saubere Welt!

            Der erste World Cleanup Day fand 2018 in Estland statt und hat seitdem Millionen von Menschen in über 190 Ländern miteinbezogen. Im Jahr 2022 haben über 14,9 Millionen Menschen weltweit an Aufräumaktionen teilgenommen und dabei mehr als 11.000 Tonnen Abfall gesammelt.

            In diesem Jahr geht es weiter! Müll ist auf der Welt leider mehr als genug.

            Das Motto des World Cleanup Day lautet:

            Menschen für einen sauberen Planeten!

            Die Umweltkrise ist eine der größten Herausforderungen, vor denen wir heute stehen. Die Veranstaltung zielt darauf ab, zu zeigen, dass jeder Einzelne einen Beitrag im Kampf gegen Umweltverschmutzung leisten kann. Durch das Aufräumen ihrer eigenen Gemeinschaften können Teilnehmer nicht nur auf das Problem aufmerksam machen, sondern auch andere dazu inspirieren, aktiv zu werden.

            Du möchtest aktiv sein?

            Wir müssen alle zusammenarbeiten. Jeder noch so kleine Beitrag zählt! Hier sind einige Möglichkeiten, wie du an diesem Tag etwas für unseren Planeten tun kannst:

            • Nehme selbst Teil an einer Cleanup Veranstaltung in deiner Nähe.
            • Erzähle deinen Freunden und deiner Familie von der Veranstaltung. Teile deine Begeisterung für Nachhaltigkeit mit deinen Mitmenschen und ermutige sie, sich auch zu engagieren.
            • Spende an eine Umweltorganisation, die gegen die Abfallkrise arbeitet. Deine Spende hilft dabei, wichtige Projekte zu finanzieren, die die Umwelt schützen.
            • Reduziere deinen eigenen Abfall, indem du recycelst, kompostierst und Einwegplastik vermeidest. Diese kleinen Schritte können einen großen Unterschied machen.
            • Ermutige Unternehmen und Organisationen in deiner Gemeinschaft, nachhaltige Praktiken zu übernehmen. Sei ein Vorreiter für Nachhaltigkeit und zeig anderen, wie man umweltfreundlicher leben kann.

          2. Weniger Werbung im Briefkasten für mehr Umweltschutz

            Wir alle kennen das Problem: Jeden Tag wird unser Briefkasten mit einer Flut von Prospekten und Flyern überhäuft, von denen die meisten ohnehin direkt im Müll landen. Jedes Jahr landen in Deutschland rund 1,06 Millionen Tonnen unadressierte Werbung im Briefkasten. Das entspricht über 28 Milliarden Werbeprospekten. Diese Menge an Papier und Plastik führt zu einem hohen Ressourcenverbrauch und belastet die Umwelt.

            Den Briefkasten werbefrei halten

            Um weniger Werbung zu bekommen, kannst du einen „Bitte keine Werbung“-Aufkleber für deinen Briefkasten anbringen. Dieser Aufkleber weist darauf hin, dass du keine Werbung wünscht. Du kannst den Aufkleber bei verschiedenen Anbietern im Internet oder im Einzelhandel kaufen. Du kannst einen Aufkleber für deinen Briefkasten auch ganz einfach selbst machen. Dafür findest du im Internet verschiedene Vorlagen zum Download.

            Kleine Maßnahme mit großer Wirkung

            In einer Zeit, in der Nachhaltigkeit immer wichtiger wird, ist es entscheidend, dass wir alle unseren Teil dazu beitragen. Die Verwendung von „Keine Werbung“ Aufklebern für unseren Briefkasten ist eine kleine Maßnahme, die jedoch eine große Wirkung auf unsere Umwelt haben kann.

          3. Zero Waste

            Hast du schon mal von „Zero Waste“ gehört? Wenn nicht, keine Sorge, wir werden dir alles darüber erzählen. Zero Waste bedeutet wörtlich übersetzt „Kein Abfall“. Es ist ein Lebensstil, bei dem sich die Anhänger darauf konzentrieren, die Entstehung von Abfall (der weder recycelt noch kompostiert werden kann) auf ein Minimum zu reduzieren. Dies betrifft nicht nur Einwegprodukte, sondern auch Lebensmittelverschwendung, Hygieneartikel, Kleidung und sogar Möbel.

            Ein nachhaltiger Lebensstil für dich und die Umwelt

            Weniger Abfall führt zu einer saubereren Umwelt und letztendlich zu einem gesünderen Leben für Mensch und Tier. Hier kommen die „5 R“ ins Spiel. Was sind die 5 R’s?: Refuse (ablehnen), Reduce (reduzieren), Reuse (wiederverwenden), Rot (kompostieren) und Recycle (recyceln). Diese 5 R bilden eine Pyramide, die uns zeigt, wie wir am besten handeln sollten, um Abfall zu minimieren und nachhaltiger zu leben.

            Wie kann man Zero Waste umsetzen?

            Die Grundidee ist, so wenig Abfall wie möglich zu erzeugen. Das beginnt bei der Vermeidung von Dingen, die wir nicht wirklich brauchen, über die Reduzierung von Einwegprodukten bis hin zur richtigen Trennung von recycelbaren Materialien. Das Ziel ist es, weniger wegzuwerfen und nur dann Abfall zu erzeugen, wenn er kompostierbar ist. Aber wie gelingt das?

            Indem du deinen Konsum reduzierst, verringern sich auch die negativen Auswirkungen, die die Herstellung von Produkten auf die Umwelt hat. Denke nur daran, wie oft du täglich Essen kaufst – das summiert sich schnell. Und dann gibt es noch all die Menschen, die ständig neue Kleidung, Elektronik oder sogar Autos kaufen. Die Menge an produzierten Dingen übersteigt oft die Anzahl der Menschen, die sie nutzen. Doch die Werbung suggeriert uns ständig, dass wir immer wieder etwas Neues brauchen.

            Was kannst du also tun?

            Tausche, leihe oder repariere. Als Gesellschaft besitzen wir handwerkliche Fähigkeiten, die wir nutzen können, um Dinge selbst herzustellen oder zu reparieren – das ist nachhaltig und macht Spaß!

            Indem du bewusst wählst, was du kaufst und wie du es nutzt, kannst du einen großen Beitrag zum Zero Waste leisten. Denke daran, dass jeder kleine Schritt zählt und gemeinsam können wir eine positivere Wirkung auf unsere Umwelt haben. Also, werde ein Teil der Zero Waste Bewegung und lass uns gemeinsam eine nachhaltigere Zukunft gestalten.

            In unseren Artikeln nehmen wir dich an die Hand.

            In diesem Artikel starten wir von Grund auf. Hier erhalten Zero-Waste-Einsteiger die ersten Tipps zum Umsetzen.

            Im nachfolgenden Artikel erfährst du, welche Grundausstattung du schrittweise für einen Zero-Waste-Lebensstil erwerben könntest.

            Um einen noch besseren Start hinzulegen, empfehlen wir dir die 28-Tage Zero Waste Challenge. Dies ist eine großartige Möglichkeit, den Einstieg zu finden und Zero Waste nach und nach in deine Routine zu integrieren.

            Jetzt bist du gefragt!

            Es ist an der Zeit, aktiv zu werden und deinen Beitrag zu einer nachhaltigeren Welt zu leisten. Das Konzept von Zero Waste mag zunächst wie eine große Herausforderung erscheinen, aber bedenke, dass jede kleine Handlung eine positive Wirkung hat. Du kannst bereits mit kleinen Veränderungen in deinem Alltag beginnen und nach und nach größere Schritte unternehmen.

          4. Wochenplan und Einkaufsliste gegen Lebensmittelverschwendung

            Wochenplan und Einkaufsliste gegen Lebensmittelverschwendung

            Mit einem Wochenplan sorgt man für Struktur im Alltag und hilft dabei, Lebensmittelverschwendung zu vermeiden. Laut WWF werden Lebensmittel für rund 12 Milliarden Menschen produziert, viele davon gehen aber schon vor dem Verzehr verloren. Viele landen einfach in der Tonne. Um den unnötigen Müll zu vermeiden, ist es sinnvoll, nicht nur einen Essensplan für die Woche zu erstellen, sondern auch eine Einkaufsliste mit den notwendigen Lebensmitteln.

            Jährlich landen in Deutschland rund 12 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll. Pro Kopf sind dies umgerechnet etwa 78 kg. Private Haushalte sind für ca. 59 % der Lebensmittelabfälle verantwortlich.

            Eine richtige Planung ist das A und O

            Wochenplaner / Essplaner helfen, somit kauft man auch nur das ein, was auf dem Einkaufszettel steht. Desto weniger kauft man unnötiges und stattdessen nur, was man auch wirklich braucht.

            Es ist doch einfach ermüdend, wenn man von einem stressigen Tag nach Hause kommt und beim Blick in den Kühlschrank merkt, dass man nicht die Zutaten hat, die man für seine Mahlzeit bräuchte. Wenn man erst einmal überlegen muss, was man den überhaupt kochen soll, während die Kinder schon hungrig auf ein Essen warten. Dabei gerät man manchmal schon ganz schön ins Schwitzen.

            Mit einem Wochenplaner kann man sich diesen Ärger ersparen. Nicht nur das, sondern auch jede Menge Zeit. Anstatt dass man ewig im Einkaufladen überlegt, was man denn eigentlich benötigt, kann man mit einem Einkaufszettel diese Zeit verkürzen, indem man von vorne genau weiß, was genau für die Gerichte gebraucht wird.

            Suche dir einen Tag aus, an dem du deine Woche planst. Sonntage eignen sich gut. Zusammen mit Mitbewohnern, Partner oder Familienmitgliedern macht das ganz noch mehr Spaß. Gerade bei Kindern sorgt die gemeinsame Planung, dass diese öfter bereit sind auch nicht so beliebte Gerichte zu essen.

            Schau dir dabei auch deinen Alltag an, damit dann schnelle Gerichte gekocht werden, wenn man weniger Zeit hat, oder an freien Wochenenden auch mal ein aufwendigeres Gericht gekocht werden kann.

            Doch eine Zutat vergessen zu kaufen?

            Vielleicht lässt sich diese Zutat auch ersetzen. Wer zum Beispiel vergessen hat Eier zu kaufen, kann diese durch Bananen, Apfelmus oder Essig ersetzten. Schaue einfach im Internet, was es für Alternativen gibt. Ist es eine unersetzbare Zutat, kann man auch schauen, ob man das Gericht nicht mit einem anderen Tag tauscht.

            Was sollte man beachten?

            Damit man sich gesund und ausgewogen ernährt, sollte man seinen Wochenplan so gestalten, dass der Nährstoffbedarf gedeckt ist.

            Doch was heißt ausgewogen?

            Ausgewogen heißt abwechslungsreiche Lebensmittel zu essen, die vor allem unseren Nährstoffbedarf (Kohlenhydrat, Fette und Eiweiß) abdecken und uns wichtige Vitamine und Mineralstoffe liefern.

            Essen wir einseitig oder immer dasselbe, gewöhnt sich unsere Zunge daran und schaltet unwichtige Geschmackszellen aus. Auch kann es zu verschiedenen Krankheiten führen. Übergewicht, Gelenk- und viele andere gesundheitliche Probleme sind häufig die Folge.

            Dabei bedeutet ausgewogene Ernährung nicht, auf etwas verzichten zu müssen – ganz im Gegenteil: Sich ausgewogen zu ernähren bedeutet Genuss und Vielfalt und kann einfach in den Alltag integriert werden.

            Dazu gehört reichlich trinken, mindestens 1,5 Liter am Tag.

            „An Apple a day keeps the doctor away“ oder „5 a day“ – fünf am Tag. 5 Portionen Obst und Gemüse am Tag (2 Obst und 3 Gemüse etwa 600 – 800 g).

            Kohlenhydrate sind unsere Energieboten, sie versorgen unseren Körper mit der Power, die wir für den Tag und sogar für den Schlaf brauchen. Diese finden wir vorwiegend in Getreide, Getreideprodukte, Kartoffel, Reis und Hülsenfrüchte. Am besten sind Vollkornprodukte, diese sind zusätzlich reich an Ballaststoffe. 

            Ballaststoffe sind kein Ballast, sondern helfen, die Verdauung anzuregen. Man fühlt sich auch länger satt und beugt somit auch Übergewicht vor. Auch für die Darmflora sind sie sehr gut.

            Eiweißprodukte (Proteine) liefern wichtige Bausteine, sogenannte Aminosäuren. Sie sind für Aufbau und Erhalt von Muskel, Knochen, Organen, Knorpel, Haut, Haaren und Nägel verantwortlich. Zu den Proteinen gehören:

            Tierische Eiweiße:

            • Fleisch und Fisch
            • Milchprodukte und Eier

            Pflanzliche Eiweiße:

            • Getrocknetet Weizenkeime, Hanf- und Chiasamen
            • Bohnen, Erbsen und Linsen
            • Champions, Kresse, Spinat und Brokkoli

            Fette und Öle: Das kleinste Segment des Ernährungskreises gehört den Ölen und Fetten. Sie sind Träger der Vitamine A, D, E und K sowie Lieferanten für lebensnotwendige Fettsäuren. Neben der Menge kommt es hier besonders auf die Qualität an.

            Tipps für die Gestaltung eines Essensplans:

            • 1 x Auflauf
            • 1 x Eintopf
            • 1 x Suppe
            • 1 x Wunschessen
            • Wer nicht Vegetarier oder Veganer ist: Eine Malzeit mit Fleisch und eine mit Fisch

            Ideen gerade für Familien, aber auch für Alleinstehende:

            Wie wäre es mit einer Mottowoche – zum Beispiel italienische Woche, mit verschieden italienischen Gerichten, oder asiatisch. So könnt ihr neue Rezepte ausprobieren und sorgt somit für Abwechslung.

            Wochenplaner – Frühstück, Mittag, Abendessen
            Quellen:
            1. wwf.de
            2. bmel.de
          5. Nachhaltigkeit im Büro

            Egal, ob am Arbeitsplatz oder im Home-Office, Energieverbrauch reduzieren und Müll vermeiden ist von großer Bedeutung. Hier findest du einige Less Waste Tipps, die du befolgen kannst, um deinen Alltag im Büro umweltfreundlicher zu gestalten.

            Eine nachhaltige Zukunft beginnt mit unseren täglichen Entscheidungen und Handlungen

            Wie kannst du im Büro weniger Abfall produzieren und energieeffizienter arbeiten?

            • Auf dem Weg zum Büro (falls nicht Heimbüro): Wenn möglich, verwende öffentliche Verkehrsmittel, Fahrrad oder gehe zu Fuß anstelle mit dem Auto zur Arbeit zu fahren.
            • Verwende möglichst energiesparende Laptops, Computer, Monitore und andere Geräte.
            • Vermeide den Kauf von Fax-Geräten und nutze stattdessen digitale Alternativen wie E-Mail und Scanner.
            • Kaufe Büroausstattung und Büromaterial bei umweltfreundlichen Anbietern, die auf Nachhaltigkeit und Recycling achten. Kaufe nicht unnötig ein, was du nicht brauchst.
            • Vermeide unnötigen Druck von E-Mails und Dokumenten. Drucke nur das Nötigste aus. Wenn es möglich ist, speichere Dokumente am PC und teile sie per E-Mail oder Cloud weiter.
            • Verschwende nicht unnötig Papier, verwende Recyclingpapier. Wenn es möglich ist, nutze auch gebrauchtes Papier, indem du die Rückseite für Notizen und Skizzen verwendest.
            • Stelle den PC oder Monitor in den Ruhezustand, wenn er nicht gebraucht wird, um den Energieverbrauch zu reduzieren. Verwende ein Energie-Management-System.
            • Vermeide das Streaming von Musik und Filmen im Büro.
            • Ermögliche und fördere durch entsprechende Ausstattung die Mülltrennung im Büro und kümmere um die sachgemäße Entsorgung der Abfälle.
            • Verwende stromsparende LED-Leuchten.
            • Verwende wiederverwendbare Trinkflaschen und Tassen anstelle von Einweg-Bechern.
            • Verwende natürliche Reinigungsmittel. Du kannst sie auch selbst herstellen.
          6. Zero Waste Tipps für Anfänger

            Zero Waste Tipps für Anfänger

            Du möchtest gerne nachhaltiger leben? Nachhaltigkeit ist gerade in aller Munde und wichtiger als je zuvor, denn unser Verhalten wirkt sich auf unseren kompletten Planeten aus. Doch oft weiß man am Anfang nicht wirklich genau, wo und mit was man den genau starten soll. Deswegen haben wir dir hier ein paar Tipps zusammengestellt, wie du ganz einfach in deinem Alltag mehr Nachhaltigkeit integrieren kannst.

            Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Alltag – Zero Waste Tipps auch für Anfänger

            Aller Anfang ist schwer, aber jeder Anfang ist auch ein Anfang!

            Zuallererst geht es überhaupt nicht darum, perfekt alles Zero Waste zu machen und komplett alles neu zu kaufen, auch musst du jetzt nicht sofort deinen Haushalt komplett Plastikfrei neu gestalten. Gewohnheiten zu ändern dauert einige Wochen, darum mache dir nicht zu viel Druck und gebe auch nicht gleich wieder auf, wenn etwas nicht funktioniert. Nutze weiter die Dinge, die du sowieso schon hast. Erst wenn diese Dinge aufgebraucht sind, kannst du sie durch ein nachhaltiges und fair produziertes Produkt austauschen.

            Um deinen Start in ein nachhaltigeres Leben zu erleichtern, haben wir dir hier noch 10 Tipps, die dir zu einem grüneren Alltag verhelfen:

            • Bewusster und nachhaltiger konsumieren
            • Auto öfter mal stehen lassen
            • Unverpackt einkaufen
            • Selber machen statt kaufen
            • Lebensmittelverschwendung vermeiden
            • Feste Seifen nutzen
            • Trinkflasche immer in der Tasche haben
            • Jutebeutel und Gemüsenetz immer mit dabei haben
            • Mehrweg statt Einweg nutzen
            • Auf Vegetarische bzw. vegane Ernährung setzen

            Bewusster und nachhaltiger Konsum

            Wir kaufen oft unüberlegt Dinge, weil sie uns gefallen oder aber auch, weil sie einen verlockenden Preis haben. Doch viel zu selten fragen wir uns, ob wir diese Dinge wirklich brauchen und für wie lange wir sie brauchen. Kaufst du dir manchmal auch etwas für ein gewisses Event oder weil du es für eine gewisse Sache brauchst, wie z.B. wenn du etwas besonders backen möchtest?

            Kaufe neu, nur wenn du überhaupt nicht anders kannst. Achte dabei, dass die Produkte nachhaltig hergestellt und produziert wurden, am besten regional, ökologisch und fair. Nicht immer muss es etwas Neues sein. Vieles findest du auch gebraucht, den viele Leute merken, dass es doch nicht das Richtige war und sie die Sachen gar nicht mehr benötigen. Auch tauschen ist immer eine gute Idee. Die Klamotten werden dir zu langweilig? Statt etwas Neues zu kaufen, kannst du mit Freunden einfach die Sachen tauschen. Die Backform, der Akkuschrauber oder Sachen, die nur einmalig gebraucht werden, kannst du dir lieber ausleihen, du hast mehr Platz in deinem Zuhause und sparst Geld und vor allem Ressourcen ein. Zu guter Letzt muss nicht alles gleich in den Müll, was nicht mehr so tut, wie es soll – reparieren statt wegwerfen. Viele Dinge lassen sich in Handumdrehen super wieder reparieren oder man kann daraus etwas anderes schönes machen – Stichwort: upcycling.

            Lass dein Auto öfter mal stehen

            Autos verbrauchen viel Sprit, dieser ist ja nicht nur teuer, sondern verursacht beim Fahren schädliche Abgase. Diese Abgase sind nicht nur für uns Menschen schädlich, sondern ich für unsere Umwelt. Deshalb lasse doch dein Auto öfter mal stehen. Kleine Strecken lassen sich einfach zu Fuß zurücklegen. Bewegung an der frischen Luft ist gut für deinen Körper und hilft dir mal wieder den Kopf freizubekommen, denn du musst dich dabei nicht ständig auf den Verkehr konzentrieren und vor allem nicht über Staus oder Menschen, die nicht fahren können, ärgern. Vor allem, musst du keinen Parkplatz suchen. Wenn die Strecke doch etwas länger ist oder es mal schneller gehen muss, kannst du stattdessen lieber das Fahrrad nehmen.

            Wer einen langen Weg zur Arbeit hinter sich legen muss und in ländlichen Bereichen lebt, hat oft wenig Möglichkeiten auf das Auto zu verzichten. Auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist es nicht überall so einfach. Wie wäre es da einfach Fahrgemeinschaften zu bilden, statt jeder alleine in einem Auto zu sitzen? So hat man nicht nur weniger Abgase, die die Luft verpesten, sondern auch kannst du dir die Spritkosten teilen.

            Unverpackt einkaufen

            Die meisten Verpackungen sind leider häufig aus Plastik. Um unnötigen Müll zu vermeiden, kauf möglichst viel ohne Verpackung ein. Unverpackt einkaufen kannst du in Unverpacktläden, auf dem Wochenmarkt, in Hofläden oder bei vielen Biomärkten. Dort kannst du ganz einfach mit eigenen Gefäßen deine Lebensmittel oder Waschmittel ganz ohne Verpackung auffüllen. Auch andere Dinge, wie zum Beispiel Seifen, werden dort häufig ohne Verpackung angeboten. Ein weiterer Vorteil dabei ist, dass diese Lebensmittel und Gegenstände regional produziert wurden und somit keine weiten Transport-Strecken hinter sich legen müssen. Selbst bei deinem Einkauf im Supermarkt kannst du Wert darauf legen, bei den Lebensmitteln wie Obst und Gemüse regionale und saisonale Produkte zu kaufen und die losen zu nehmen, statt die bereits verpackten. Bei vielen Produkten kannst du dich auch statt für eine Plastikverpackung für eine nachhaltigere Variante wie Papier oder Glas entscheiden. Es liegt also in deiner Hand.

            Selber machen statt kaufen

            Nicht immer gibt es alles ganz ohne Plastikverpackung, wie wäre es damit, es einfach selbst herzustellen statt zu kaufen. Zum Beispiel Putzmittel lassen sich in Handumdrehen mit nur wenigen Zutaten selbst zubereiten, sie sind nicht nur günstiger, sondern schonen dabei auch noch die Umwelt, da sie biologisch abbaubar sind und keine schädlichen Stoffe enthalten. Genauso ist es bei Kosmetik, aber auch Lebensmitteln. Fertige Gerichte sind immer gut verpackt, bereite dein Essen selbst zu. So weißt du genau, was drin ist und sparst Müll ein. Ein weiterer Vorteil beim selbst machen ist, dass es sich nicht immer vermeiden lässt etwas in Verpackungen zu bekommen, aber beim Selbermachen sind in den Verpackungen viel mehr drin als in fertigen Produkt. So kannst du für deine Putzmittel einen großen Eimer Natron bestellen und bekommst damit viel mehr Mittel hergestellt, als in einer einzelnen Flasche. Beim Backen von Cookies reicht das Mehl noch für viele weitere tolle Dinge, die du damit machen kannst. In der gekauften Packung sind oft nur wenige drin.

            Lebensmittelverschwendung vermeiden

            Laut WWF landen über 18 Millionen Tonnen an Lebensmitteln pro Jahr in Deutschland im Mülleimer.

            Viel zu viele Lebensmittel landen jährlich in der Tonne, dabei sind die meisten davon noch genießbar. Der meiste Müll, der anfällt, ist im privaten Bereich. Eine gute Planung in Sachen Lebensmittel ist deswegen besonders wichtig. Schaue dir deine Vorräte zu Hause an und habe auch das Mindesthaltbarkeitsdatum in Blick. Die Sachen, die schneller ablaufen, kommen nach vorne und die neueren oder länger haltbaren, können mehr nach hinten. Gehe regelmäßig durch und schaue dir deine Bestände an. Plane am besten vor, was du die nächsten Tage essen möchtest. So kannst du dir eine genaue Einkaufsliste schreiben und gezielter einkaufen gehen. So bist du nicht nur schneller mit deinem Einkauf fertig, sondern sparst auch eine Menge an Geld, das du sonst für Unnötiges (was eventuell später in der Tonne landen würde) ausgegeben hättest.

            Ein weiteres Problem ist, dass viele Lebensmittel wegwerfen, die eigentlich noch gut sind. Viele werfen etwas weg, weil das MHD überschritten ist. Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist gesetzlich vorgegeben und sagt nur, wie lange ein Lebensmittel mindestens haltbar sein muss. Dies bedeutet auf keinen Fall, dass es ab dem Tag nicht mehr genieß bar ist. Viele Lebensmittel sind noch Wochen danach essbar. Verlasse dich da auf deine Sinne und schaue dir das Produkt genau an. Rieche daran und probiere es. Anders ist es beim Verbrauchsdatum, gerade bei leicht verderblichen Lebensmitteln wie Fleisch, Fisch und Wurst solltest du diese bis zu diesem Datum verbraucht haben, da sonst der Verzehr zu Lebensmittelvergiftungen führen kann. Umso wichtiger ist es genau diese Produkte gut geplant zu kaufen und sie frühzeitig zu verzehren, damit diese eben nicht in der Tonne landen.

            Auch die richtige Lagerung hilft dabei, dass Lebensmittel länger frisch und knackig bleiben. Mithilfe von verschiedenen Techniken ist es möglich, viele Lebensmittel haltbarer zu machen, zum Beispiel mit einkochen, einmachen, salzen, räuchern und mehr. Solltest du aber doch mal mehr zu Hause haben als du verbrauchen kannst, teile es doch mit deiner Familie, Freunden, Nachbarn oder anderen Foodsharingpartnern.

            Feste Körperpflege

            Um mehr Nachhaltigkeit in deiner Körperpflege zu haben, ist feste Seifen und festes Shampoo ein absolutes muss. Abgesehen schon alleine die Plastikverpackung, die wir jedes Mal aufs neue kaufen müssen, sind bei den konventionellen Seifen auch die Inhaltsstoffe nicht immer wirklich so toll. Bei den meisten verstehen wir nicht mal, was den genau darin enthalten ist, denn oft finden wir auch da jede Menge an Plastik – und zwar Mikroplastik.

            Bei den festen Seifen haben wir kein Plastik, selbst die Verpackung besteht in den meisten Fällen aus Papier. Gepresst in einer festen Form tun sie ihre Arbeit genauso wie flüssige Seifen auch. Es gibt eine Auswahl an Farben, Formen und Inhaltsstoffen, dadurch eigen sie sich für verschiedene Hauttypen und auch super als Geschenk.

            Die festen Seifen werden fair produziert und enthalten natürliche Inhaltsstoffe. Außerdem sind sie überall einsetzbar, egal ob für die Gesichts- oder Körperpflege sowie zu rasieren kann man eine feste Seife nutzen. Ein weiterer Vorteil, im Reisegepäck sind sie leicht zu transportieren und nehmen kaum Platz. Schneide dir dafür einfach ein Stück deiner Seife ab, genau so viel wie du für deinen Urlaub benötigst.

            Dasselbe gilt für Zahnpasta. Diese kannst du durch feste Zahnputztabletten ersetzten.

            Trinkflasche immer in der Tasche

            Ein Must-have in jeder Handtasche ist auf jeden Fall die Trinkflasche, denn wenn man mal unterwegs Durst verspürt, hat man diese immer gleich trinkbereit. Du musst also dafür nicht extra in den Laden laufen und dir bei deiner Shoppingtour noch eine kleine Einweg-Flasche kaufen. Fülle dir immer die Flasche mit frischem Leitungswasser voll, bevor du das Haus verlässt. Gerade in Deutschland hat unser Wasser Trinkwasserqualität und wird streng kontrolliert. Man kann es also mit ruhigen Gewissen trinken. Wer es gern mit Kohlensäure trinkt, kann dafür am besten einen Wassersprudler verwenden. Sehr gut und einfach zu machen ist auch Wasser mit Zitrone, Gurke oder Minze. Diese Zutaten sorgen nochmal für mehr Pep in deinem Wasser.

            Jutebeutel und Gemüsenetz immer mit dabei

            Mal spontan unterwegs, noch schnell etwas einkaufen, das kennt sicher jeder. Ein Jutebeutel nimmt schön zusammen gefaltet in der Tasche kaum Platz weg, aber ist immer sehr hilfreich, denn so kommt man überhaupt nicht in Versuchung sich eine Plastiktasche zu holen, um seinen Einkauf nach Hause zu transportieren. Auch im Einkaufskorb sollte immer Gemüsenetz dabei sein, um dein Obst und Gemüse ganz ohne Verpackung zu verstauen.

            Mehrweg statt Einweg

            Kaufe keine Sachen, die nur zu einmaligen Benutzung hergestellt werden, wenn du etwas Gutes für unseren Planeten tun möchtest. Dies gilt bei Pfandflaschen sowie bei alltäglichen Dingen wie z.B. Wattestäbchen, Einwegbecher für deinen Kaffee to go, Plastiktüten beim Einkaufen oder Plastikstrohhalme. Alle Sachen, die nur einmalig verwendet werden können, landen anschließend einfach nur im Müll. Viel zu schade, denn heutzutage gibt es dafür umweltfreundlichere Alternativen.

            Bei den Pfandflaschen werden die Mehrwegflaschen aus Plastik etwa 25-mal wieder aufgefüllt. Die aus Glas sogar 50-mal. Die Einweg-Plastikflaschen werden nach Benutzung eingeschmolzen und wieder recycelt. Nutze zum Trinken doch einfach deine eigene Trinkflasche (z.B. aus Edelstahl) und fülle diese mit frischen Leitungswasser.

            Jutebeutel, To-go-Becher, Edelstahl-Trinkhalme, Bienenwachstücher, Rasierhobel und vieles mehr helfen Einwegprodukte aus deinem Leben zu verbannen.

            Vegetarische bzw. vegane Ernährung

            Müll, Autos oder Flugzeuge, diese hat man meistens als Erstes im Kopf, wenn man an den Klimawandel denkt. Doch es gibt etwas, was ebenso gewaltige Auswirkungen auf unser Klima hat, unser Fleisch und Milchprodukte.

            Laut einer Studie der WWF werden 817 Gramm tierische Produkte im Durchschnitt pro Woche in Deutschland verzehrt.

            Durch Massentierhaltung und Billigfleisch, können es sich viel mehr Menschen leisten Fleisch zu kaufen. Somit verzehrt man es viel öfter als früher. Früher war Fleisch ein Luxusgut und gab es oft nur einmal in der Woche. Anders sieht es heutzutage aus. Das Problem dabei ist, dass etwa 70 Prozent des angebauten Getreides zur Fütterung der Zuchttiere verwendet wird. Eigentlich könnten alle Menschen damit satt werden und niemand müsste hungern.

            Es gibt noch weitere Gründe, warum Fleisch und Milchprodukte schlecht fürs Klima sind. Einmal die Freisetzung von Methan, das durch die Verdauung der Wiederkäuer entsteht, den durch die Mästung der Tiere, damit sie schnell viel Fett zulegen und gut Milch geben, wird umso mehr des Edelgases freigesetzt. Weitere Gründe sind Transport der Tiere, Abholzung des Regenwaldes für Weide- und Futteranbauflächen, hoher Wasser- und Stromverbrauch (1 kg Rindfleisch benötigt etwa 15 Liter), Lebensmittelverschwendung durch Billigfleisch und nicht zu vergessen Krankheiten und Antibiotikaresistenzen, die durch die Tiere und ihre Ausscheidungen auch in unser Grundwasser gelangen können.

            Deswegen lege öfter mal einen Veggie-Day ein oder verzichte ganz auf tierische Produkte. Es gibt leckere vegane Gerichte, bei denen du gar kein Fleisch benötigst.

            Zum Abschluss

            Ein nachhaltiger Lebensstil beginnt mit kleinen Veränderungen, die aber einen großen Effekt haben können. Der Zero Waste Lifestyle ist ein richtiger Ansatz, um unseren Planeten und unsere natürliche Ressourcen zu schonen. Es kann jedoch anfangs ziemlich überwältigend sein, sich überhaupt in die Materie einzuarbeiten und zu wissen, wo man anfangen soll. Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass jeder Anfang schwer ist, aber jeder Anfang auch ein Anfang ist. Von da aus geht es Schritt für Schritt nach vorne.

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          7. Zu Besuch im Unverpackt-Laden in Zimmern ob Rottweil

            Zu Besuch im Unverpackt-Laden in Zimmern ob Rottweil

            Ein Interview mit Sandra, der Inhaberin von Unverpackt Zimmern. (Hauptstraße 3, 78658 Zimmern ob Rottweil)

            Ende April haben wir uns auf unsere Fahrräder gesetzt und sind nach Zimmern ob Rottweil geradelt, (Gemeinde in der Nähe der Kreisstadt Rottweil) um dort die liebe Sandra zu treffen, die uns ihren Unverpackt-Laden vorstellt. Gerade erst angekommen, kam sie auch schon ums Eck und hat uns herzlich willkommen geheißen. Sie hat sich und ihr Geschäft vorgestellt. Wir hatten sehr nettes Gespräch und die eine Stunde Zeit, die wir hatten, verflog wie im Flug.

            Im Juni 2019 hat Sandra in der ehemaligen Metzgerei direkt an der Hauptstraße in Zimmern ob Rottweil ihren Unverpackt Laden eröffnet.

            „Anders einkaufen“

            so lautet die Aufschrift auf den Gläsern, die sich in den Logos befinden, welche auch ihre Ladenfenster schmücken. Es steht für ein besonderes Einkaufserlebnis.

            Was kann man hier kaufen? Wie der Name Unverpackt Laden schon vermuten lässt, lassen sich hier unzählige Produkte ohne Verpackung einkaufen. Vor allem Plastikmüll einsparen – darum geht es bei diesem Verkaufskonzept. Von Kaffee, über Nudeln, Reis, bis hin zu Putzmitteln und Hausmitteln aller Art. Einfach vieles, was unverpackt verkauft werden kann.

            Sandra wohnt mit ihrem Mann und ihren 3 Kindern direkt in Zimmern. Nicht weit weg von ihrem Laden. Das war ihr besonders wichtig, denn sie wollte nicht mehrere Kilometer fahren und Sprit verbrauchen, sondern auch einfach mal schnell rüberlaufen können, wenn etwas mit den Kindern ist oder sie auch immer zu ihr können, wenn sie ein Problem haben – einfach immer für sie da sein.

            Gelernt hat sie bei der Krankenkasse, bei der sie weitere 20 Jahre gearbeitet hat, anfangs auch noch nach der Öffnung ihres Unverpacktladens (zwei Tage die Woche). Als beides aber mit der Zeit zu viel wurde, hat sie ihren Job dann im Oktober desselben Jahres gekündigt und sich ganz auf ihren Laden konzentriert.

            Liebe Sandra,

            Welchen Stellenwert hat bei dir Zero Waste bzw. Unverpackt in deinem Leben und warum ist es dir wichtig?

            Natürlich hat Zero Waste und gerade Unverpackt einen hohen Stellenwert in meinem Leben, aber es geht nicht darum, es perfekt umzusetzen sondern sich eher ein Bewusstsein dafür zu entwickeln.

            Plastik sparen war schon lange ein Thema bei uns. Da wir halt auch fünf Personen sind, kam da immer sehr viel Müll zusammen und man hat da früher gar nicht so genau darüber nachgedacht, warum haben wir so viel Müll? So viele Gelbe Säcke, aber da kam der Gedanke wir sind 5 Personen was soll’s, haben wir halt mehr Müll.

            Und dann hatte ich da ein Schlüsselerlebnis, eigentlich nichts Dramatisches. Wir hatten da so ein Wännchen aus Plastik, in dem wir immer die Füße gewaschen haben und das ging dann kaputt. Das Gleiche habe ich dann nochmal gekauft und dieses ging wieder nach kürzester Zeit kaputt. Dadurch habe ich mir überlegt, ob es dafür nicht eine Alternative gibt. Auf einem Flohmarkt habe ich dann etwas gefunden, so wie früher ein Krug mit einer Schüssel. Da habe ich mir gedacht, das ist ja eine mega Alternative und geht nicht so schnell kaputt. Wir haben es dann einfach gekauft und tatsächlich funktioniert es bis heute noch einwandfrei, das ist jetzt schon über 10 Jahre her.

            Ist ja auch nicht so, dass ich Plastik verteufeln möchte und meine, dass es immer nur schlecht ist, aber leider sind die Sachen daraus einfach nicht für alles geeignet und gehen oft schnell kaputt.

            Ein weiteres Erlebnis war mit den Getränken. Meinen Kindern hatte ich solche Flaschen aus Kunststoff einer bekannten Firma gekauft. Die waren echt geschickt, da man den Deckel immer austauschen konnte und sie für Schule und Ausflüge immer geschickt waren. Bei einer Radtour habe ich dann mal aus einer dieser Flasche getrunken und habe mich wirklich erschrocken. „Was ist das für ein Geschmack?“, dachte ich mir, „das ist richtig widerlich, da könnt ihr nicht mehr daraus trinken, da müssen wir nach etwas anderem schauen.“

            Auch bei den Plastikflaschen aus dem Supermarkt ist das so, dass wenn man die mal ein paar Tage stehen lässt oder die in der Sonne standen, so richtig komisch riechen. Mein Vater hat immer schon gesagt, für ihn gibt es Wasser nur aus Glasflaschen. Er ist überhaupt nicht ökologisch angehaucht, sondern er wollte es nicht, weil er den Geschmack eklig fand.

            Meine Plastik-Vesperdosen habe ich dann bei mir im Geschäft verschenkt. Natürlich habe ich auch noch Sachen aus Plastik zu Hause, wie zum Beispiel meinen Blumenkübel oder die schönen kleinen Windrädchen. Manche Sachen aus Plastik, habe ich für mich einfach entschieden, möchte ich einfach nicht mehr haben.

            Wenn ich natürlich etwas Neues kaufe, achte ich da schon darauf, dass es einfach nicht aus Plastik ist. Ich finde auch, dass sich gegenüber früher schon einiges getan hat und auch die Händler mehr darauf schauen das da Bedarf ist. Damals habe ich keinen Mixer ohne Plastik gefunden. Vor kurzem habe ich einen gesehen, der aus Glas ist, da gab es früher keine Alternative. Ich denke, da tut sich schon auch was in die richtige Richtung.

            Wie bist du auf die Idee gekommen, einen Unverpacktladen zu eröffnen?

            Ich war immer mal wieder beim meiner Familie in Konstanz zu Besuch und dann habe ich dort den Unverpacktladen endeckt und ich fand diese Idee total genial. Meinen Besuch dort habe ich dann immer mit einem Einkauf dort verbunden. Ich fand es schade, dass es hier bei und in der Nähe keine Möglichkeiten gab, bestimmte Dinge ohne Plastikverpackungen zu bekommen. Also habe ich dort gefragt ob ich dort mal reinschnuppern könnte. Zwei Tage habe ich mir genauer anschauen können, wie das Konzept eines Unverpacktladen funktioniert und wie dort die Abläufe sind. Das war sehr hilfreich und hat meinen Wunsch verstärkt, so einen Laden hier zu eröffnen. Die Räume der ehemaligen Metzgerei standen lange leer und ich habe dies als Zeichen angesehen und habe meinen Traum erfüllt.

            Hast du komplett alleine alles aufgebaut und gegründet?

            Nein, ich habe den Laden mit meinem Mann gegründet, er war mir natürlich eine mega Hilfe. Er kennt sich, durch seinen Job, super gut mit Zahlen und Kalkulationen aus. Dadurch hat er geschaut, ob wir das auch finanziell mit dem Laden schaffen können. Außerdem ist er handwerklich begabt. Hier im Laden hat er viel geholfen aufzubauen, renovieren und sogar selbst teilweise auch Möbel der Einrichtung gewerkelt.

            Wir haben viel auch von Freunden bekommen. Die Tische, in denen die Nudeln zum Abfüllen stehen, waren von einer Metzgerei und haben wir geschenkt bekommen. Diese waren noch so mit einer Plastikbeschichtung an den Tischbeinen, die wir dann entfernt haben, da wir fanden, dass dies nicht schön aussah und nicht zum Konzept des Ladens passte. Also hat mein Mann das Plastik entfernt und die Tischbeine abgeschliffen, ist echt ganz schön geworden.

            Wir haben versucht so wenig wie möglich neu zu kaufen und Vorhandenes zu nutzen und aufzubessern. Leider ging das nicht mit allem, die Spender zum Beispiel mussten wir neu kaufen, da diese sehr speziell sind und man die so gebraucht nirgendwo herbekommen hat.

            Ansonsten schmeiß‘ ich den Laden quasi alleine, mein Mann macht das mit den Zahlen und ist mir eine große Hilfe, er bringt mir dann Kartons weg oder kümmert sich drum, wenn was nicht gut geht. Hier im Laden bin ich aber von Putzfrau bis Chefin.

            Wie groß ist der Laden? Wie sind die Öffnungszeiten?

            (Die Öffnungszeiten sind von Mittwoch bis Samstag.*)

            Viele Fragen, warum Montag und Dienstag geschlossen ist, aber ganz ehrlich, das würde sich nicht lohnen. Die Anfragen sind zurückgegangen und wenn ich dann zu Hause bin, muss ich bestellen, sich um die Sachen für den Steuerberater kümmern, Preise und MHD Liste prüfen und 3 Kinder habe ich auch noch. Klar, die sind schon etwas größer und selbstständiger, aber sie brauchen die Mama natürlich trotzdem noch.

            Diejenigen, denen es wichtig ist, kommen trotzdem noch, selbst wenn noch der Mittwoch geschlossen wäre. Beim Hofladen, zum Beispiel, ist ja auch nicht täglich geöffnet.

            * nach unserem Interview haben sich die Öffnungszeiten geändert:

            Öffnungszeiten ab 01.06.2022

            Montag bis Mittwoch geschlossen

            Donnerstag und Freitag von 10-18 Uhr

            Samstag von 9-13 Uhr

            Das Prinzip Unverpacktladen – Erklärung für Laien / Muss man selber etwas mitbringen?

            Wer schon mal in einem Unverpackt Laden war, weiß, wie das Prinzip funktioniert, aber ist es auch leicht für die Neukunden?

            Ja, also es ist eigentlich relativ einfach, du bringst deine Behälter mit oder auch wenn du nichts dabei hast, habe ich hier im Laden genügend Behältnisse da. Die bekomme ich regelmäßig gespendet. Ist also auch immer etwas da, wenn man nichts dabei hat oder mehr Behälter braucht als man dabei hat, kann man diese ruhig nehmen. Auch für die Waschmittel habe ich Behältnisse da und Etiketten der Hersteller, die man dann mitnehmen kann.

            Viele kommen auch mit leeren Behältnissen von dem Waschmittel und anderen Dinge und lassen es einfach wieder auffüllen.

            Zuerst werden alle Behälter gewogen und das Tara-Gewicht aufgeschrieben, dann kann man es auffüllen mit den Artikeln, die man gerne möchte. Am Schluss wird alles an der Kasse nochmal gewogen und das Tara-Gewicht abgezogen, sodass du natürlich nur das bezahlst, was du auch eingefüllt hast. So braucht man keine zusätzlichen Verpackungen und man spart eine Menge an unnötigen Plastik ein.

            Die Lage ist Zentral, gelegen auf der Hauptstraße, ist das ein Vorteil? Würde ein Online-Shop mehr Verkauf bringen?

            Klar ist es ein Vorteil, es ist die Hauptstraße, mitten im Dorf. Alle fahren da vorbei. Gerade auch beim Unverpackt-Einkaufen mit vielen Gläsern kommen natürlich einige mit dem Auto, aber es gibt auch viele, die mit ihrem Fahrrad kommen, gerade Stammkunden. Diese fahren dann öfters her, auch da ist es ganz geschickt.

            Ich habe auch Kunden die von etwas weiter weg kommen, die kommen dann natürlich nicht so oft und verbindet ihren Einkauf hier dann mit Erledigungen in Rottweil. Diese nehmen dann meistens etwas mehr mit, so eine art Großeinkauf, damit es sich für sie ökologisch lohnt.

            Zum Thema Online-Shop. Dieser würde sich glaube nicht lohnen, die Standard Sachen wie Seifen, Edelstahltrinkflaschen und Dosen gehören hier thematisch in den Laden rein, aber online gibt es schon eine große Auswahl. Bei den Lebensmitteln ist es so, dass diese besonders schützenswerte sind und wiederum zum Versand verpackt werden müssen, das wiederum wieder schwierig ist mit dem Unverpacktprinzip zu vereinbaren. Dazu noch, man müsste die Lebensmittel alle mit Mindesthaltbarkeitsdatum, Allergene und Inhaltsstoffen beschriften und ausweisen, das wäre ein riesiger Aufwand und als Einzelperson gar nicht zu stemmen.

            Der Unverpacktladen sollte nicht als Konkurrenz zu den anderen Läden sein, sondern eher als Verpackungsarme Ergänzung dienen.

            Wo kommen die Produkte her? Bestimmte Werte / Regional / Saisonal?

            Grundsätzlich schaue ich, dass ich die Produkte so regional wie möglich bekomme. Da habe ich eine Mühle gefunden bei Reutlingen, die haben viel von hier. Die sind bei Rebio (ein Verbund regionaler Bioland Erzeuger). Diese beziehen faire und nachhaltige Produkte aus der Region, aus Baden-Württemberg oder Bayern.

            Jedoch spielt für mich auch der Preis eine wichtige Rolle, es sollte so regional wie möglich sein, aber auch zu einem vernünftigen Preis. Es sollte für alle bezahlbar sein und nicht, damit nur Reiche Leute bei mir im Laden einkaufen können.

            Das ist oft gar nicht so leicht, da immer einen Spagat hinzubekommen zwischen Bioprodukt, regional, fair und zu dem vernünftigen Preis.

            Was ich hier regional zu einem vernünftigen Preis bekomme, möchte ich hier auch anbieten.

            Vieles kann man sicher noch regionaler bekommen, aber da muss ich auch ehrlich sagen, wenn es dann so teuer ist, können es sich viele einfach nicht mehr leisten. Es sollte auch so sein, dass es für jedermann zugänglich ist, hier diese Lebensmittel unverpackt zu kaufen. Deswegen biete ich auch keine Alblinsen an, weil die einfach 3-mal teurer sind wie die anderen, somit könnten es sich auch die meisten gar nicht leisten. Wenn es geht, versuche ich auf jeden Fall, dass es auch regionaler geht.

            Viele Lebensmittel gibt es halt leider nicht von hier, Cashewkerne zum Beispiel. Die gibt es halt regional nicht, die kommen immer nur von weiter weg. Auch Kaffee zum Beispiel, dieser wird in Europa nicht angebaut und kommt immer aus weit entfernten Ländern. Ich beziehe meinen, von der Lebenshilfe in Waldmössingen, sie haben dort eine eigene Rösterei und ich weiß genau, dass dieser Kaffee für faire Arbeit steht. Üblich wird der Kaffee an der Börse gehandelt. Das ist bei ihnen nicht so. Sie zahlen einen festen und fairen Preis.

            Oder der Basmatireis, den habe ich aus Italien statt aus dem Basmati-Anbaugebieten wie Indien oder Pakistan.

            Teelichter, die hier verkauft werden sind, auch nicht hier in der Region hergestellt, dafür sind sie aber ökologisch. Wie man an diesem Beispiel sieht, ist es oft sehr schwierig alles perfekt zu gestalten und schauen, dass es gleichzeitig fair, ökologisch, Bio, regional und dazu noch unverpackt ist und am wichtigsten auch für meine Kunden bezahlbar ist, dennoch achte ich sehr darauf und gebe mein Bestes.

            Manchmal kommt die Frage der Kunden, ob man nicht dies oder das noch dazu anbieten könnte. Aber gerade bei exotischen Sachen würde es sich überhaupt nicht lohnen. Hier würde es einfach auch nicht laufen und Reste dann kaputtgehen, wäre viel zu schade um die Lebensmittel.

            Es war auch nie gedacht, dass ich eine Konkurrenz zum normalen Laden darstellen möchte, sondern eher als Ergänzung, wo man Dinge ohne Plastikverpackung bekommt. Eben die, die ich damals eben vermisst habe, wie zum Beispiel Reis. Eben zu so alltäglichen Sachen eine Alternative zu bieten und diese ohne Plastikverpackung zu bekommen.

            Ich wollte keine frischen Lebensmittel anbieten, die bekommt man auch auf dem Wochenmarkt, oder Milch ohne Plastik auch im Biomarkt. Ich habe Dinge wie Brennholz und Anzündholz oder Teelichter ohne Alu, die eben regional hergestellt werden und super alternativen sind. Das möchte ich eben anbieten, weil ich es super finde. Auch Eier sind das einzige frische Lebensmittel, was man hier im Laden finden kann, da gerade bei älteren Leuten aus dem Dorf eine Erleichterung ist, da diese nicht noch extra zum Bauern müssen. Diese sind auch genau auf das Angebot bemessen, sodass nichts kaputtgeht.

            Seifen sind immer ein nettes Präsent. Von EIeona sie ist hier aus Baden-Württemberg und noch zwei neue Seife vom ehemaligen Seifeneckle. Oder To-Go Becher hier aus Zimmern. Klar sind die etwas teurer, aber dafür von hier. Man schaut halt auch, was man hier vor Ort machen kann.

            Welche Rolle spielt / spielte Corona. Denn viele Unverpackt Läden hatten schwer zu kämpfen, da die Leute mehr verpackt eingekauft bzw. sich liefern lassen haben.

            Corona war natürlich ein richtiger Downer, trotz ergriffener Hygienemaßnahmen sind leider viele Leute nicht mehr gekommen. Klar die Leute hatten am Anfang auch Angst. Man wusste ja auch gar nicht so, was ist eine Pandemie und wie überträgt sich das Virus. Vielleicht auch, weil man am liebsten alles in einem Laden erledigen wollte um so wenig Kontakte wie möglich zu haben.

            Umwelttechnisch ist natürlich die Pandemie, wie sie halt ist, ein Schritt zurück. Gerade auch mit dem ganzen Müll, mit den herumliegenden Masken in der Natur.

            Eine richtige Krise – Viele Einzelhändler haben damit zu kämpfen. Natürlich auch ich.

            Viele kleine Läden haben schon zu gemacht, die Kundschaft hat gefehlt. Die kleinen Geschäfte leben von der Kundschaft. Wenn viele online bestellen, fehlen die Leute die im Laden kaufen, aber die Pacht muss ja trotzdem weiter bezahlt werden.

            Klar also die letzten 3 Monate waren echt hart, ich hoffe natürlich es wird besser. Solange ich es weiter machen kann, werde ich das auch tun. Ansonsten muss ich überlegen nochmal ein Tag zuzumachen. Da Mittwoch und Donnerstag einfach wenig los ist, ob man es so noch einfach halten kann. Das wäre auch der nächste Schritt. Aber vielleicht brauchte es das ja auch gar nicht.

            Siehst du die aktuellen Krisenzeiten als problematisch an für die Zukunft bzw. findest du, dass die Politik in Sachen Klimawandel mehr tun könnte?

            Vielleicht ist das mit der Ressourcen-Knappheit auch eine Chance, dass die Leute mehr überlegen, auch die Firmen, ob man vieles einfach nochmal benutzen kann. Dass man dadurch auch ein bisschen gezwungen wird.

            Ich hatte einen Händler, der konnte mir die Sachen nicht schicken, weil er keine Kartons mehr hat und dann habe ich mir gedacht, das wäre dann auch gut, wenn es da so ein Netzwerk gäbe, regional. Not macht erfinderisch und man ist eher bereit, die Sachen nochmal zu verwenden.

            Der einzelne kann schon viel machen und bewirken, auf jeden Fall, aber wenn man grundlegend etwas bewegen möchte, muss die Politik einfach die Weichen dafür legen. Solange Plastik so ein günstiges Produkt ist, werden die sich auch nicht umschauen und nach Alternativen suchen. Da muss schon auch etwas von der Politik kommen, zum Beispiel eine höhere Besteuerung oder etwas auf die Art, ansonsten wählt man immer den bequemeren Weg.

            Durch die Klimakrisen und mit dem Krieg wir lernen umzudenken. Gerade für die erneuerbare Energie hat es gepusht, damit wir uns einfach unabhängig machen, denke da auf einem guten Weg. Wenn man aber mehr erneuerbare Energie für alle zu verfügen stellen möchte, muss das mit dem Bau der Windräder schneller gehen.

            Jede Krise ist einfach eine Chance, das ist so. Es ist echt schlimm, was da gerade passiert mit dem Krieg, aber wenn man dann sieht wie abhängig wir sind und man dann sieht wie viel Sonne wir hier doch im Süden haben, könnten wir es viel besser machen. Es muss halt lukrativ sein, auch für die Leute, die nicht so viel haben. Es ist da die Aufgabe der Politik, etwas zu unternehmen, damit die Leute es sich leisten können.

            Können sich alle den Einkauf im Unverpackt Laden leisten?

            Es gibt sicher auch Leute, die wirklich wenig Geld haben und wirklich sich nicht viel leisten können. Auch da kann man sagen, ich nutze meine Sachen länger, oder man geht auf den Markt und kauft wirklich nur das, was man auch wirklich braucht – 2 Karotten oder so. Aber es ist tatsächlich so, die Leute wollen ihr Geld für gute Autos ausgeben, 3-mal in Jahr in Urlaub fliegen, aber wenn man dann sagt – hier unverpackt – ist es ihnen zu teuer, weil die Leute sind da auch nicht bereit für Standard-Sachen mehr Geld auszugeben.

            Aber wenn man in Supermarkt geht, kauft man meistens viel mehr Sachen ein, die man so viel gar nicht benötigt – es geht dann kaputt.

            Ja genau, da gibt es dann Karotten 2 kg im Angebot für 1 oder 2 Euro. Dann nimmt man das mit für einen Zweifamilienhaushalt. Oder auch 3 Leute, die wissen ganz genau, die schaffen das nicht, aber weil es günstiger ist, kauft man dann lieber das und schmeißt den Rest dann halt weg. Dann wird auch dieses Lebensmittel einfach gar nicht wertgeschätzt. Weil es einfach zu günstig ist. Wenn es teurer ist, ist es anders. Wenn man auf den Markt geht, überlegt man sich vorher, was möchte man kochen, wie viel benötigt man und kauf es gezielter ein. Auch wenn man merkt, die Sachen fangen an schlecht zu werden, dann macht man noch schnell etwas daraus, weil man es nicht möchte, dass es kaputtgeht. Seit ich anders einkaufe, schätze ich die Lebensmittel anders wert.

            Du veranstaltest auch Clean-ups? Wie erfahren die Leute darüber?

            Über den Laden habe ich mal einen Clean-up organisiert, leider kam da nur eine Person. Sonst wird es immer von den Vereinen im Dorf organisiert, sogenannte „Dorfputzete“. Aber da gab es noch manche Stellen, an denen der Müll noch liegen geblieben ist. Dort bin ich dann letztes Jahr zusammen mit meiner Familie hin und haben dann unseren eigenen kleinen Clean-up gemacht, sind ganze 5 Säcke voll gefüllt worden.

            Es ist ja toll, dass die Gemeinde oder Vereine so etwas organisieren, aber ich finde es schade, dass man da zum Schluss nicht alle Säcke an die Straße stellt, oder sagt, wie viel Müll genau zusammen gekommen ist. Dass wäre schön, so könnte man sich einfach auch ein Bild davon machen, wie viel Müll auf unseren Straßen eigentlich liegt. Um welche Dimensionen es sich da handelt.

            In Rottweil kann man sich übrigens bei den Vereinen auch diese Zangen zum Müll auflesen ausliehen, die muss man nicht extra kaufen.

            Auch Tauschbörse biete ich auch ab und zu an, aber leider ist die letzte auch nicht so gelaufen im Dezember, das lag auch letzter Corona geschuldet.

            Es wäre auch einfach toll, wenn man einfach informiert wird, was angeboten wird. Centralkino macht immer etwas zum Thema Klima oder auch in der Stadtbücherei fand eine Kleidertauschbörse.

            Wie wird man auf den Laden aufmerksam? Social Media, Web, Zeitung, Sonstiges?

            Ich bin in Social Media nicht die aktivste, jedoch bin ich gerade dran, eine neue Reihe mit Tipps zur Müllvermeidung und Nachhaltigkeit im Allgemeinen auf Facebook zu posten.

            Habe da auch nicht die mega Reichweite, das brauche ich ja auch nicht, der Laden lebt eher davon, dass Leute hier reinkommen. Die Seite dient eher dazu, Tipps und Informationen zu teilen.

            Auch werden dort zum Beispiel Informationen zu den Spendenaktionen gepostet, damit die Leute wissen wie viel zusammen gekommen ist. Damit man auch weiß, wo es auch ankommt.


            Unser Interview endete direkt mit den ersten Kundinnen, denn die Uhr zeigte Öffnungszeit an. Wir hätten gerne noch weitere Dinge erfahren, aber gleichzeitig haben wir tatsächlich eine Menge erfahren. Wir hoffen, dass es dir gefallen hat, für dich auch einige Erkenntnisse dabei waren und du etwas aus dem Gespräch mitnehmen konntest. An dieser Stelle – kauft einfach mehr unverpackt. Erzähl uns deine Meinung. Gerne kannst du uns ein Kommentar unter dem Beitrag lassen. 

            Liebe Grüße an Sandra und danke für das Interview!

          8. Earth Overshoot Day

            Earth Overshoot Day

            Deutschland hat heute seinen Anteil an ökologischen Ressourcen für dieses Jahr aufgebraucht.

            Earth Overshoot Day kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie Erdüberlastungstag bzw. Erderschöpfungstag. Der Earth Overshoot Day ist der Tag, an dem die natürlichen Ressourcen für dieses Jahr aufgebraucht sind, welche die Erde innerhalb eines Jahres wiederherstellen kann. Ab diesem Tag leben wir dann sozusagen auf Pump und somit auf Kosten unseres Planeten und der zukünftigen Generationen. Dieser Welterschöpfungstag ist einer dieser Tage, an welchen wir wieder einmal daran erinnert werden, dass wir nur einen Planeten haben, um den wir uns dringend kümmern sollten…

            Wann ist der Earth Overshoot Day?

            Generell kann man es nicht bestimmen, denn das Datum wird jährlich individuell für jedes Land von der Global Footprint Network neu berechnet.

            Dieses Jahr fällt der Tag in Deutschland bereits auf den 4. Mai 2022.

            Ein Jahr zuvor fiel der Tag in Deutschland auf den 5. Mai 2021 und weltweit auf den 29. Juli 2021. Der Verbrauch der natürlichen Ressourcen steigt jährlich an – das verlagert den Overshoot-Day immer weiter nach vorne.

            Würden alle Menschen auf der Erden so leben wie in Deutschland, würden wir natürliche Ressourcen von insgesamt drei Erden benötigen.

            Schon nach vier Monaten lebt Deutschland auf Pump. Der frühe deutsche Erdüberlastungstag ist ein Alarmsignal und Armutszeugnis für die verfehlte Umwelt- und Naturschutzpolitik der vergangenen Jahre.

            Olaf Bandt, Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)

            Zum Glück leben nicht alle, wie in Deutschland, einem hoch-industrialisiertem Land und somit fällt der internationaler Erdüberlastungstag mehrere Monate später aus. Es ist dennoch erschreckend, dass die Welt nach etwas mehr als einem halben Jahr in einer Verschuldung lebt.

            Das Thema Ressourcenschonung und Umweltschutz wird global immer präsenter und es wird immer wichtiger zu handeln. So kannst auch du dabei helfen, dass der Over-Shoot-Day nächstes Jahr weiter nach hinten verschoben wird: Start in ein nachhaltiges Leben

            oder hier: Nachhaltiger im Alltag – 3 einfache Tipps


            Quellen:
            1) overshootday.org
            2) footprintnetwork.org
          9. Was ist Upcycling?

            Was ist Upcycling?

            Jeder spricht darüber, aber was heißt Upcycling? Upcycling ist eine Art und Weise des nachhaltigen Handelns und konkret bedeutet es die Wiederverwendung und Verarbeitung von ausgemisteten Gegenständen oder Materialien, wodurch ein Produkt von höherer Qualität oder höherem Wert als das Original entsteht. Dadurch wird bewusst Müll vermieden und der upgecyclete Produkt erhält ein neues Nutzen. Ein bekanntes Beispiel dafür: Alte Euro-Paletten werden zum Sitzmöbel, oder müllreife Schuhe zum Blumentopf umgebaut.

            Upcycling Definition: eine Form der Wiederverwertung von scheinbar nutzlosen Abfallprodukten

            Beim Upcycling handelt es sich um eine Form der Wiederverwendung durch Aufwertung. So erhalten alte Dinge eine neues Nutzen und Wert.

            Aber was ist der Unterschied zwischen Upcycling und Recycling?

            Beim Recycling werden Gegenstände in ihre ursprünglichen Bestandteile zerlegt. Beim Upcycling werden die Dinge so eingesetzt und verarbeitet so wie sie sind. Beim Upcycling gilt: Nicht verschwenden, wieder verwenden statt wegwerfen. Dabei kann man dem Handwerk und der Kreativität freien Lauf lassen. Oft werden danach die daraus entstandene Unikate verkauft, verschenkt, ausgestellt, oder doch für eigenes Nutzen zum Beispiel im Haushalt eingesetzt.

            Wie ist Upcycling entstanden?

            Die Menschen hatten schon immer den Drang, aus Altem Neues zu machen. Es spart nicht nur materielle Ressourcen, sondern auch Geld. Somit konnte vermeintlicher Abfall wiederverwertet werden. Der Trend der Nachhaltigkeit und der DIY trägt sicher dazu bei weg von Konsum zu kommen und immer alles neu kaufen zu müssen. Der Begriff Upcycling wurde in den 90ern von dem Ingenieur Reiner Pilz geprägt. 

            Was wird am häufigstem upgecycelt?

            Zum Upcyceln eignen sich so ziemlich alle ausgemistete Dinge, die man findet und welchen man zu einem zweiten Leben verhelfen möchte. Meistens entsteht daraus Deko, Schmuck, Modeaccessoires oder nützliche Alltagsgegenstände.

            Wo kann man upgecycelte Produkte kaufen?

            Grundsätzlich werden Upcycling Produkten bei den darauf spezialisierten Fachhändlern erwerben, aber auch auf Märkten und Messen werden einzigartige Dinge verkauft, die ein neues Leben erhalten haben. Aber auch online kann man Upcycling Produkte finden. Die Handelsplattform Etsy** hat sich global für alle Art handwerkliche Kreationen etabliert. So kann man auch hier eine Menge Upcycling Produkte kaufen. In Deutschland gibt es auch Marktplätze wie Palundu**, auf welcher Produkte angeboten werden, die aus mit liebevoller Handarbeit entstanden sind.


            Inspiration und Upcycling Ideen

            Artikel aus dem Web

            Hier findest du die besten Upcycling Ideen zum Nachmachen:

            Bücher zum Thema Upcycling

            Facebook Gruppe

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            UPCYCLING IDEEN – INSPIRATION FÜR MEHR NACHHALTIGKEIT