Schlagwort: fakten

  • Schoko-Osterhasen: Millionen-Absatz, Verpackungsmüll und nachhaltige Trends

    Schoko-Osterhasen: Millionen-Absatz, Verpackungsmüll und nachhaltige Trends

    Ostern ist ohne den Schoko-Osterhasen kaum vorstellbar – ob im Osternest der Kinder oder als süße Nascherei für Erwachsene. Jedes Jahr produzieren deutsche Süßwarenhersteller Hunderte Millionen der schokoladigen Hasenfiguren, und auch der Ressourcenverbrauch durch Verpackungen ist beträchtlich. Gleichzeitig wächst langsam das Bewusstsein für nachhaltige Alternativen wie Fair-Trade-Schokolade.

    Schokohasen in Folie eingepackt stehen jedes Jahr millionenfach in den Supermarktregalen.

    OSTERN UND SCHOKOLADE

    Wir liefern dir hier einen Überblick über Verkaufszahlen, den entstehenden Verpackungsmüll und neue Trends zu mehr Nachhaltigkeit.

    Millionen Schoko-Osterhasen pro Jahr

    Die Nachfrage nach Schokoladen-Osterhasen ist in Deutschland ungebrochen hoch. Jährlich werden mehr als 200 Millionen Schoko-Hasen hergestellt.

    Etwa die Hälfte davon geht in den Export, doch der Rest bleibt im Land. Das bedeutet, allein in Deutschland werden jedes Jahr über 100 Millionen Schoko-Hasen gekauft und verzehrt. Bei rund 84 Millionen Einwohnern entspricht das statistisch mehr als einem Schoko-Hasen pro Person.

    Zum Vergleich: Von den Weihnachtsmännern aus Schokolade werden etwas weniger produziert (2023 waren es ca. 167 Mio.) – der Osterhase hat seinem saisonalen Schokoladen-Konkurrenten also den Rang abgelaufen. Gründe dafür liegen unter anderem darin, dass Ostern inzwischen weltweit gefeiert und als Anlass für Süßigkeiten genutzt wird.

    Verpackungsmüll durch Schoko-Hasen

    Mit den Millionen Schokohasen geht auch Verpackungsmüll einher. Typischerweise ist jeder Schoko-Hase einzeln in bunte Alufolie eingewickelt.

    Für einen 100-Gramm-Osterhasen wird etwa ein 20×20 cm großes Stück hauchdünne Folie benötigt – das entspricht nur rund 1 Gramm Aluminiumfolie pro Hase. Hochgerechnet auf den jährlichen Konsum ergibt das jedoch eine beträchtliche Menge: Werden z.B. 100 Millionen Hasen verkauft, fallen allein durch ihre Folienverpackung rund 100 Tonnen Aluminium an.

    Diese bunt bedruckten Folien sorgen dafür, dass die Schokolade vor Licht, Keimen und Austrocknen geschützt ist. Allerdings landen die Verpackungen nach dem Fest oft direkt im Müll. Wichtig ist die richtige Entsorgung: Alufolie ist sehr gut recycelbar, sofern sie im Gelben Sack oder der Wertstofftonne gesammelt wird. Wird sie dem Recycling zugeführt, kann das Aluminium wieder aufbereitet und für neue Verpackungen genutzt werden – so lässt sich die Umweltbelastung reduzieren. Du solltest also daran denken, die leeren Folien nicht im Restmüll, sondern im Gelben Sack zu entsorgen.

    Neben der Aluminiumfolie gibt es weitere Verpackungsmaterialien: Manche größere Schokohasen stehen zusätzlich auf Papp-Aufstellern oder sind in Plastikhüllen verpackt. Umweltverbände kritisieren seit Jahren diese Verpackungsflut zu Ostern. Einzelne Hersteller reagieren bereits: So haben manche Hersteller die Plastik-Blisterverpackung ihrer beliebten Schokohasen durch zum Beispiel eine recyclierbare Faserguss-Hülle aus Kartoffelstärke ersetzt. Auch Unverpackt-Läden bieten Schoko-Osterhasen teils ohne Folienverpackung an, um Müll zu vermeiden. Diese Entwicklungen zeigen, dass beim Osterfest zunehmend Wert auf Abfallreduzierung gelegt wird.

    Nachhaltige Alternativen: Fair-Trade-Schokolade im Trend

    Trotz der großen Beliebtheit der traditionellen Schokohasen achten immer mehr Verbraucher auf die Herkunft und Nachhaltigkeit der Schokolade. Fair-Trade-Schokohasen sowie Bio-Schokolade sind im Kommen – bisher jedoch noch ein Nischenprodukt. Der Marktanteil fair gehandelter Schokolade liegt in Deutschland aktuell erst bei etwa 3,2 %. Das bedeutet: Von 100 verkauften Figuren sind nur gut 3 fair zertifiziert. Immerhin steigt dieser Anteil stetig an, was auf ein wachsendes Bewusstsein der Konsumenten hindeutet. In den Supermarktregalen finden sich heute sichtbar mehr Produkte mit Fairtrade- oder Bio-Siegel als noch vor einigen Jahren.

    Die meisten großen Hersteller setzen nach wie vor überwiegend auf konventionell gehandelten Kakao. Doch Initiativen wie das Forum Fairer Handel, Fairtrade Deutschland und NGOs fordern höhere Standards, um Umwelt- und Arbeitsbedingungen im Kakaoanbau zu verbessern.

    Für Verbraucher gibt es inzwischen eine wachsende Auswahl an nachhaltigen Schoko-Osterhasen. Spezialisierte Anbieter wie Zotter * oder GEPA ** verkaufen Osterhasen aus Bio-Schokolade und fair gehandeltem Kakao. Zwar muss man für Fair-Trade- und Bio-Schokolade etwas tiefer in die Tasche greifen, doch viele Käufer sind bereit, für ein gutes Gewissen und bessere Bedingungen im Kakaoanbau mehr zu bezahlen.

    Mehr zu den Fair-Trade-Schokohasen:

    Fazit

    Der Schoko-Osterhase ist und bleibt ein fester Bestandteil der deutschen Ostertradition – jährlich werden weit über 100 Millionen Stück davon verspeist. Damit gehen jedoch hundert Tonnen Verpackungsmüll einher, vor allem in Form von Aluminiumfolie. Durch korrektes Recycling lässt sich diese Belastung mindern, und erste Hersteller erproben sogar plastikfreie Verpackungen. Im Bereich der Schokolade selbst zeichnet sich ein Trend zu Nachhaltigkeit ab: Fair gehandelte und Bio-Schokohasen gewinnen an Präsenz, wenn auch bislang in kleinem Maßstab. Offizielle Marktzahlen und Initiativen zeigen jedoch einen positiven Trend – hin zu einem Osterfest, das süßen Genuss mit mehr Verantwortungsbewusstsein verbindet.


  • Recycling in Deutschland – Zahlen und Fakten

    Deutschland recycelt jährlich viele Millionen Tonnen Müll – etwa zwei Drittel bis drei Viertel der anfallenden Abfälle, je nach Kategorie. Dadurch werden große Mengen Primärenergie und Treibhausgase eingespart. Vor allem Papier, Glas und Metalle werden sehr erfolgreich wiederverwertet, während bei Kunststoffen noch Verbesserungspotenzial besteht. Im europäischen und globalen Kontext nimmt Deutschland eine Vorreiterrolle ein und trägt mit seinem Recycling-System erheblich zum Ressourcen- und Klimaschutz bei.

    Menge des recycelten Mülls pro Jahr

    Wusstest du, dass Deutschland jedes Jahr unglaubliche 399 Millionen Tonnen an Müll produziert? Aber wir sind auch ziemlich gut im Recycling: Fast 70 % davon wurden wiederverwertet, das sind etwa 280 Millionen Tonnen. Weitere 12 % wurden energetisch genutzt, zum Beispiel in Müllverbrennungsanlagen. Insgesamt wurden also 82 % des gesamten Abfalls sinnvoll verwertet. Nur ein kleiner Teil landet auf der Mülldeponie oder wird anders entsorgt.

    Schauen wir uns den Haus- und Gewerbemüll an, also den Müll, den wir zu Hause und in Geschäften produzieren: 2022 fielen pro Person etwa 606 kg davon an, insgesamt rund 50 Millionen Tonnen. Davon wurden etwa 68-69 % recycelt oder kompostiert. Deutschland hat damit sein Ziel von 65 % Recyclingquote für diesen Müll übertroffen. Zum Vergleich: In den 1990er Jahren lag die Quote noch unter 40 % – wir haben also echt Fortschritte gemacht!

    Energie- und CO2-Ersparnis durch Recycling

    Recycling spart beträchtliche Mengen an Energie und vermindert den Ausstoß von Treibhausgasen, da weniger Primärrohstoffe produziert und verarbeitet werden müssen. Beispiele dafür sind:

    • Aluminium-Recycling – Spart bis zu 95 % der Energie im Vergleich zur Neuproduktion. Das Einschmelzen von Aluminium-Schrott erfordert nur etwa 5 % der Energie, die für Primäraluminium nötig wäre. Entsprechend werden auch rund 95 % der CO₂-Emissionen eingespart.
    • Papier-Recycling – Durch das Wiederverwerten von Altpapier werden erhebliche Emissionen vermieden. Aktuell senkt das Papierrecycling in Deutschland die Treibhausgas-Emissionen um gut 5,9 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalent pro Jahr. Papier und Pappe gehören daher zu den klimafreundlichsten Recyclingmaterialien.
    • Glas-Recycling – Auch das Einschmelzen von Altglas entlastet die Umwelt. Jährlich werden dadurch rund 0,9 Mio. Tonnen CO₂-Äquivalent eingespart, da weniger Primärglas hergestellt werden muss.
    • Abfallwirtschaft gesamt – Insgesamt hat sich die deutsche Abfallwirtschaft von einer Emissionsquelle zu einem Emissionssenker entwickelt. 1990 verursachten Mülldeponien und Abfallverbrennung noch erhebliche Treibhausgase (ca. 38 Mio. Tonnen CO₂-Äqu.). Heute hingegen vermeidet die Kreislaufwirtschaft netto etwa 18 Mio. Tonnen CO₂ pro Jahr gegenüber früher. Das sind rund 25 % des gesamten deutschen Emissionsrückgangs seit 1990 – ein großer Beitrag zum Klimaschutz, erzielt durch Deponieverbot unbehandelter Abfälle, verstärktes Recycling und energetische Nutzung von Restmüll.

    Recyclingquoten nach Material

    Die Recyclingquoten unterscheiden sich je nach Materialart deutlich. In Deutschland werden vor allem Verpackungsabfälle aus bestimmten Materialien sehr erfolgreich recycelt. Hier einige der wichtigsten Stoffströme und ihre aktuellen Recyclingquoten:

    • Papier/Pappe – rund 85 % Recyclingquote. Papier und Pappe werden seit langem sehr effizient getrennt gesammelt (Altpapiertonne) und wiederaufbereitet.
    • Glas – etwa 80 % Recyclingquote. Glas lässt sich nahezu verlustfrei immer wieder einschmelzen; Deutschland verfügt über ein dichtes Netz an Altglascontainern.
    • MetalleStahlblech/Weißblech erreichen ca. 86–87 % Recycling. Aluminium liegt etwas niedriger bei rund 62 %, u.a. weil einige Verbundverpackungen schwieriger zu recyceln sind. Insgesamt werden Metallverpackungen zu einem sehr großen Teil wiederverwertet, was die energieintensive Primärproduktion von Metall reduziert.
    • Kunststoffe – deutlich niedrigere Quote von nur ca. 48 % werkstofflichem Recycling bei Kunststoffverpackungen. Trotz Getrenntsammlung (Gelber Sack/Tonne) wird weniger als die Hälfte des Kunststoffabfalls zu neuen Kunststoffprodukten recycelt. Der Rest wird meist energetisch verwertet. Hier besteht nach wie vor Nachholbedarf, da Kunststoffrecycling technisch aufwändig ist und stark von der Sortenreinheit abhängt.

    Internationaler Vergleich der Recyclingraten

    Europa: Deutschland nimmt im europäischen Vergleich eine Spitzenposition ein. Die durchschnittliche Recyclingquote für kommunale Abfälle in der EU lag 2022 bei etwa 49 %. Deutschland hingegen recycelte rund 69 % seines Siedlungsmülls – der höchste Wert unter den EU-Staaten. Damit erfüllt Deutschland schon heute die EU-Ziele (55 % bis 2025, 60 % bis 2030) deutlich im Voraus. Mehrere andere EU-Länder erreichen ebenfalls hohe Recyclingraten, wenn auch etwas niedriger: Österreich und Slowenien liegen bei etwa 58–59 %, dicht gefolgt von z.B. Belgien und Niederlande im Bereich über 50 %. In einigen südeuropäischen und osteuropäischen Ländern sind die Quoten dagegen noch deutlich geringer (teils unter 20 %), was den EU-Durchschnitt nach unten zieht.

    Weltweit: Deutschland wird häufig als „Recycling-Weltmeister“ bezeichnet, da nur wenige Länder international ähnlich hohe Quoten erzielen. Südkorea schafft als Spitzenreiter in Asien knapp 59 % Recycling und rangiert damit weltweit auf Platz 2. Auch einige andere Industrieländer (z.B. Taiwan, Singapur in bestimmten Abfallkategorien) erreichen über 50 %. Viele Staaten liegen jedoch weit zurück – etwa die USA mit rund 32 % (Stand 2018, nur stoffliches Recycling von Kommunalabfällen) oder Schwellenländer wie Türkei und Chile, die teils nur um 1–10 % recyceln und den Rest deponieren. Im internationalen Vergleich gehört Deutschland somit zur absoluten Spitzengruppe bei der Abfallverwertung.