Die Natur auf den Winter vorbereiten: Nachhaltige Gartenarbeit im Herbst

Der Herbst ist die ideale Zeit, um den Garten auf den Winter vorzubereiten. Eine umweltfreundliche Herangehensweise trägt dazu bei, die natürliche Balance im Garten zu erhalten und ihn für das kommende Frühjahr zu stärken. Mit ein paar einfachen, aber nachhaltigen Gartenarbeiten können wir den Boden regenerieren, Tieren helfen, Winterquartiere zu finden, und unseren Garten so vorbereiten, dass er auch in der kalten Jahreszeit lebendig bleibt.


1. Laub sinnvoll nutzen

Anstatt herabfallende Blätter einfach zu entsorgen, können sie zu wertvollem Mulch für den Garten werden. Laub ist ein natürlicher Nährstofflieferant und schützt den Boden vor Frost. Wer Laub einfach in einer dünnen Schicht unter Sträuchern oder auf Beeten verteilt, verhindert das Austrocknen des Bodens und bietet gleichzeitig vielen Bodenorganismen eine wichtige Nahrungsquelle.

Für Rasenflächen ist das Laub allerdings nicht ideal, da es das Gras ersticken kann. Hier sollte es abgekehrt oder mit einem Rasenmäher gehäckselt und dann als Mulch verwendet werden. Tipp: Ein Haufen Blätter in einer geschützten Gartenecke schafft einen Unterschlupf für Igel, die sich im Herbst ein Winterquartier suchen.


2. Pflanzen zurückschneiden – aber nicht zu radikal

Viele Pflanzen, Stauden und Gräser freuen sich im Herbst über einen Rückschnitt, um im Frühjahr neue, kräftige Triebe auszubilden. Doch Vorsicht: Zu starkes Zurückschneiden nimmt Tieren wie Vögeln und Insekten wichtige Verstecke und Nahrungsquellen. Ein sanfter Rückschnitt und das Belassen von etwas „wilderen“ Ecken im Garten bieten Nützlingen Unterschlupf und Nahrung.

Einige Pflanzen wie Lavendel oder Rosmarin sollten beispielsweise nur leicht gekürzt werden, da sie ansonsten Schäden durch Frost davontragen könnten. Frische Schnittreste sind zudem eine gute Komponente für den Kompost.


3. Kompost anlegen und Boden stärken

Herbst ist die perfekte Zeit, um den Boden für das Frühjahr vorzubereiten. Mit einer Mulch- oder Kompostschicht können wir ihm wertvolle Nährstoffe zuführen, die ihn fruchtbar und widerstandsfähig machen. Kompost kann einfach aus Gartenabfällen, Gemüse- und Obstschalen, Kaffeesatz und Eierschalen hergestellt werden.

Mulchen ist eine ebenfalls wertvolle Methode, um Feuchtigkeit im Boden zu speichern und ihn vor Kälte zu schützen. Eine 5-8 cm dicke Schicht aus Stroh, Rindenmulch oder Grasschnitt auf Beeten schützt die Pflanzen und hält die Erde locker.


4. Insektenhotels und Winterquartiere für Tiere schaffen

Insektenhotels und Nistkästen helfen nicht nur Bienen, Käfern und Schmetterlingen, die kalte Jahreszeit zu überstehen, sondern auch Igeln und Vögeln. Insektenhotels können einfach selbst gebaut oder im Fachhandel gekauft werden. Sie bieten wertvollen Lebensraum, in dem sich die Insekten bei frostigen Temperaturen zurückziehen können.

Ein Stapel aus Ästen, Laub und Steinen ist ebenfalls ein hervorragender Unterschlupf für Igel und andere Kleintiere. Solche natürlichen Schutzorte bieten Lebensraum für wichtige Nützlinge und helfen dabei, das ökologische Gleichgewicht im Garten zu bewahren.


5. Wasserstellen und Frostschutz für Gartenteiche

Wenn der Frost einsetzt, kann Wasser knapp werden – vor allem für Tiere, die auch im Winter auf Flüssigkeitsquellen angewiesen sind. Eine flache Wasserschale in einer geschützten Ecke des Gartens sorgt dafür, dass Vögel und andere Kleintiere auch in der kalten Jahreszeit genug Wasser finden.

Falls dein Garten einen Teich hat, sollte dieser rechtzeitig auf den Winter vorbereitet werden. Teichpumpen sollten gereinigt und frostempfindliche Pflanzen wie Seerosen ins Haus gebracht werden. Ein kleines, schwimmendes Stück Holz im Teich kann verhindern, dass die Oberfläche komplett zufriert und ermöglicht einen Gasaustausch.


6. Wintergemüse pflanzen und Vorräte für Tiere anlegen

Herbst ist nicht nur Erntezeit, sondern auch Pflanzzeit für Wintergemüse! Gemüsearten wie Feldsalat, Winterspinat, Knoblauch und Wintersalate können im Herbst gepflanzt werden und bereichern die Küche auch in den kälteren Monaten. Diese robusten Pflanzen bereichern nicht nur den Speiseplan, sondern sorgen für einen lebendigen Garten auch in der kalten Jahreszeit.

Ein weiteres Plus: Selbst im Winter profitieren Vögel und andere Tiere von den übriggebliebenen Samenständen und Beerensträuchern im Garten. Wer Hagebutten, Beeren und Samen von Sonnenblumen stehen lässt, bietet eine natürliche Nahrungsquelle für Vögel und Insekten.


7. Werkzeug pflegen und lagern

Zum Abschluss der Herbstarbeiten ist es eine gute Idee, alle Gartengeräte zu reinigen und gegebenenfalls zu ölen. So bleiben sie funktionstüchtig und sind im nächsten Frühjahr einsatzbereit. Schaufeln, Spaten und Gießkannen sollten an einem trockenen Ort gelagert werden, damit Rost und Witterungsschäden vermieden werden. Besonders nachhaltig ist es, Werkzeuge gut zu pflegen und somit die Lebensdauer zu verlängern.


Durch eine nachhaltige Gartenarbeit im Herbst können wir unsere Gärten und die darin lebenden Tiere auf den Winter vorbereiten, ohne unnötige Ressourcen zu verbrauchen. Ob durch Mulchen, das Anlegen von Winterquartieren oder das Pflanzen von Wintergemüse – jede dieser kleinen Maßnahmen trägt dazu bei, dass der Garten im Frühjahr in voller Pracht erwacht und wir uns an einer gesunden, ökologischen Oase erfreuen können.

Nachhaltig4future
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Von Nachhaltig4future

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