In Deutschland und Europa sind Igel allseits beliebte kleine Gartenbewohner.
Seit kurzem steht der Igel auf der Roten Liste der gefährdeten Tierarten – ein alarmierendes Zeichen für den dramatischen Rückgang dieser beliebten und nützlichen Tiere. Die Gefährdung des Igels ist das Ergebnis von Lebensraumverlust, intensiver Landwirtschaft und urbaner Bebauung. Gärten, Parks und naturnahe Landschaften werden zunehmend wichtiger, um dem Igel ein sicheres Zuhause zu bieten. Hier erfährst du, warum der Igel in Gefahr ist und wie wir ihn im eigenen Garten unterstützen können.
Gründe für den Rückgang
- Verlust von Lebensräumen: Die Urbanisierung und intensivere Landwirtschaft haben viele natürliche Lebensräume der Igel zerstört. Gärten werden immer steriler und strukturärmer, wodurch Versteckmöglichkeiten und Nahrung knapp werden.
- Pestizide: Der Einsatz von Pestiziden reduziert die Anzahl der Insekten, die Hauptnahrungsquelle der Igel. Zudem können Pestizide direkt toxisch für die Tiere sein.
- Verkehr: Viele Igel fallen dem Straßenverkehr zum Opfer. Da sie sich nachts über große Distanzen bewegen, um Nahrung zu finden, sind sie häufig gezwungen, Straßen zu überqueren.
- Klimawandel: Durch die Veränderungen im Klima ändern sich auch die Bedingungen für den Winterschlaf der Igel. Milderer Winter können dazu führen, dass sie früher aus dem Winterschlaf erwachen und dann keine Nahrung finden.
- können.
Wie können wir den Igel unterstützen?
Selbst kleine Maßnahmen können einen großen Unterschied machen, um den Igel zu schützen und ihm eine sichere Umgebung zu bieten. Hier sind einige Tipps, wie du in deinem Garten oder im städtischen Umfeld zum Überleben der Igel beitragen kannst.
1. Unterschlüpfe schaffen
Igel sind nachtaktive Tiere, die tagsüber sichere Verstecke und im Winter geeignete Schlafplätze benötigen. Ein Igelhaus oder ein Laubhaufen in einer ruhigen Gartenecke kann ein hervorragender Unterschlupf sein. Die Bauweise ist einfach: Ein Haufen aus Laub, Ästen und Zweigen reicht oft schon aus, um dem Igel einen geschützten Platz zu bieten.
2. Pestizid- und Chemieverzicht
Igel ernähren sich hauptsächlich von Insekten, Würmern und kleinen Schnecken. Der Verzicht auf Pestizide und chemische Düngemittel hilft, die Nahrungskette der Igel zu schützen. Natürliche Gartenpflege und biologische Schädlingsbekämpfung können dazu beitragen, dass der Garten ein sicheres Nahrungsgebiet für die Tiere bleibt.
3. Nahrungsquellen und Wasserstellen bereitstellen
Eine kleine flache Wasserschale kann dem Igel in den Sommermonaten oder in trockenen Zeiten das Überleben sichern. Wenn du dem Igel im Herbst zusätzlich etwas Futter wie Katzentrockenfutter oder spezielles Igelfutter anbietest, hilfst du ihm dabei, sich für den Winter zu stärken. Wichtig ist, auf Milch zu verzichten, da Igel diese nicht gut vertragen.
4. Sichere Gärten schaffen
Ein naturnaher Garten mit dichter Bepflanzung, Blumenwiesen und kleinen Verstecken ist ideal für Igel. Stacheldrahtzäune und ungesicherte Kellerschächte können zu tödlichen Fallen werden. Mit ein wenig Gartenplanung lässt sich jedoch ein sicheres Umfeld schaffen, das dem Igel ein freies Umherstreifen ermöglicht. Igel können nur schlecht klettern, und ein niedriger Spalt unter dem Zaun reicht oft schon aus, um mehreren Gärten als Revier zu dienen.
5. Winterschlaf unterstützen
Der Herbst ist für den Igel eine wichtige Zeit, um sich auf den Winterschlaf vorzubereiten. Durch die Anlage von Laub- oder Reisighaufen können wir den Tieren ein sicheres Winterquartier bieten. Der Winterschlaf ist entscheidend für ihr Überleben – Igel reduzieren in dieser Zeit ihren Energieverbrauch drastisch. Ein natürlicher Unterschlupf schützt sie vor Kälte und Fressfeinden.
Bewusstsein schaffen und mehr Grünflächen schützen
Der Schutz des Igels braucht neben individuellen Gartenmaßnahmen auch langfristige Strategien. Es ist wichtig, dass wir öffentliche Grünflächen und naturnahe Gebiete erhalten und Städte dabei unterstützen, mehr Lebensraum für Igel und andere Wildtiere zu schaffen. Mit Aktionen und Aufklärungsarbeit können wir mehr Menschen für den Schutz des Igels sensibilisieren und erreichen, dass grüne Flächen und Hecken auch in urbanen Bereichen gefördert werden.
Helfen wir dem Igel
Der Igel ist ein wichtiger Teil unseres Ökosystems und trägt dazu bei, die Insektenpopulation auf natürliche Weise zu regulieren. Indem wir uns bewusst für eine igelfreundliche Gartengestaltung und die Vermeidung von Gefahren im Garten einsetzen, können wir dazu beitragen, dass der Igel auch in Zukunft in unseren Gärten lebt. Jeder kleine Beitrag hilft – denn die Natur braucht unsere Unterstützung, und der Igel ist ein lebendiges Symbol für die Vielfalt und Schönheit unseres heimischen Ökosystems.
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