Wenn du mit deinem Hund oder deiner Katze gern draußen unterwegs bist – im Wald, auf Wiesen oder einfach im Garten – kennst du das Problem sicher: Zecken. Diese kleinen Blutsauger sind nicht nur lästig, sondern können auch gefährliche Krankheiten wie Borreliose oder Anaplasmose übertragen. Viele greifen daher zu chemischen Mitteln, um ihre Tiere zu schützen. Doch was, wenn du dein Tier natürlich schützen möchtest – ganz ohne Chemie?
In diesem Beitrag zeige ich dir, wie du nachhaltigen Zeckenschutz ohne Chemie umsetzen kannst – mit natürlichen Mitteln, Hausmitteln und cleveren Tricks, die wirken und dabei weder deinem Haustier noch der Umwelt schaden. Und das Ganze persönlich, alltagstauglich und mit viel Herz für Tier und Natur.
Warum chemischer Zeckenschutz problematisch ist
Viele herkömmliche Zeckenmittel enthalten sogenannte Akarizide oder Insektizide, die zwar effektiv gegen Parasiten wirken, aber auch den Körper deines Tieres belasten können. Zu den möglichen Nebenwirkungen zählen:
- Hautreizungen
- allergische Reaktionen
- Verhaltensveränderungen
- Belastung von Leber und Nieren
Hinzu kommt: Wenn du dein Haustier regelmäßig mit chemischen Spot-ons oder Halsbändern behandelst, gelangen die Wirkstoffe über Haut und Fell auch in die Umwelt – etwa ins Grundwasser oder an andere Tiere.
Nachhaltigkeit sieht anders aus.
Die gute Nachricht: Natürlicher Zeckenschutz funktioniert.
Es gibt eine ganze Reihe natürlicher Zeckenschutzmittel, die effektiv sein können – vorausgesetzt, du bist bereit, etwas regelmäßiger nachzuhelfen. Die Wirkung ist oft nicht „sofort und dauerhaft“, wie bei chemischen Produkten, dafür aber sanft, nachhaltig und umweltfreundlich.
Hier kommen meine persönlichen Favoriten:
1. Kokosöl – der Allrounder
Kokosöl enthält Laurinsäure, die Zecken gar nicht mögen. Du kannst einfach eine kleine Menge in deinen Händen verreiben und dann sanft in das Fell deines Tieres einmassieren – besonders an gefährdeten Stellen wie Hals, Ohren, Bauch und Pfoten.
- Natürlich
- Pflegt das Fell
- Zecken meiden den Geruch
Tipp: Achte auf Bio-Kokosöl in Rohkostqualität, um sicherzustellen, dass keine schädlichen Zusatzstoffe enthalten sind.
2. Schwarzkümmelöl – innerlich & äußerlich anwendbar
Viele Hundehalter:innen schwören auf Schwarzkümmelöl. Ein paar Tropfen ins Futter gemischt können helfen, das Blutbild so zu verändern, dass Zecken abgeschreckt werden.
Achtung: Für Katzen ist Schwarzkümmelöl nicht geeignet – sie können bestimmte Inhaltsstoffe nicht abbauen. Also bitte nur bei Hunden verwenden!
Äußerlich angewendet, kannst du das Öl auch mit Wasser verdünnen und aufs Fell sprühen.
3. Ätherische Öle – mit Bedacht einsetzen
Bestimmte ätherische Öle wie Zedernholz, Lavendel oder Geraniumöl haben eine abschreckende Wirkung auf Zecken. Du kannst dir eine eigene Zeckenspray-Mischung herstellen:
DIY Zeckenspray für Hunde
- 100 ml destilliertes Wasser
- 1 TL Apfelessig
- 5–10 Tropfen ätherisches Öl (z. B. Lavendel oder Zedernholz)
Einfach in eine Sprühflasche geben, gut schütteln und vor dem Spaziergang leicht aufs Fell sprühen – nicht ins Gesicht oder auf empfindliche Stellen!
⚠️ Achtung bei Katzen: Viele ätherische Öle sind für sie giftig – bitte vorher gut informieren oder ganz darauf verzichten.
4. Zecken nach jedem Spaziergang absuchen
Klingt banal, ist aber einer der effektivsten und nachhaltigsten Tipps überhaupt: Nach jedem Aufenthalt im Grünen solltest du dein Tier gründlich absuchen. Besonders zwischen den Zehen, am Hals, hinter den Ohren und in den Achseln setzen sich Zecken gerne fest.
Je früher du sie entdeckst, desto geringer ist das Infektionsrisiko – denn viele Erreger werden erst nach mehreren Stunden übertragen.
Mein Tipp: Mach daraus ein kleines „Pflegeritual“ – viele Tiere genießen die extra Aufmerksamkeit.
5. Bernsteinkette – Wirkung umstritten, aber beliebt
Vielleicht hast du schon mal von Bernsteinketten für Hunde gehört? Die Theorie: Durch Reibung am Fell wird eine elektrische Spannung aufgebaut, die Zecken fernhält. Wissenschaftlich bewiesen ist das nicht – aber viele berichten von positiven Erfahrungen.
Wenn du es ausprobieren möchtest, achte auf:
- rohen (unpolierten) Bernstein
- die richtige Länge der Kette
- regelmäßiges Tragen
Für einen nachhaltigen Effekt sollte die Kette täglich mehrere Stunden getragen werden.
Zeckenschutz ohne Chemie ist möglich – und nachhaltig
Wenn du auf nachhaltige Haustierpflege achtest, ist Zeckenschutz ohne Chemie eine tolle Möglichkeit, dein Tier natürlich zu schützen und gleichzeitig Umwelt, Gesundheit und dein Gewissen zu schonen.
Natürlich braucht es manchmal ein bisschen mehr Einsatz – dafür bekommst du ein gutes Gefühl, eine gesündere Beziehung zu deinem Tier und ein Stück gelebte Nachhaltigkeit.
Bonus: Checkliste für natürlichen Zeckenschutz
- Regelmäßiges Absuchen nach Spaziergängen
- Kokosöl oder Schwarzkümmelöl verwenden
- DIY-Zeckenspray mit natürlichen Ölen (für Hunde)
- Auf ätherische Öle bei Katzen verzichten
- Optional: Bernsteinkette ausprobieren
- Fellpflege nicht vernachlässigen – Parasiten mögen ungepflegte Stellen
Und du?
Hast du selbst Erfahrungen mit natürlichem Zeckenschutz gemacht? Welche Mittel haben bei deinem Vierbeiner funktioniert – und welche gar nicht? Ich freue mich auf deinen Kommentar.
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