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  • Ehrentag des Unkrauts

    Am 28. März ist es so weit: Der Ehrentag des Unkrauts (Weed Appreciation Day) lädt dich ein, einen neuen Blick auf das zu werfen, was viele im Garten bekämpfen – das „Unkraut“. Was als lästiger Eindringling verschrien ist, steckt oft voller Leben, Nutzen und sogar Nachhaltigkeit. Zeit also, die Hacke beiseitezulegen und den Wildpflanzen eine Chance zu geben.

    Was ist eigentlich Unkraut?

    Der Begriff „Unkraut“ ist ein menschliches Konstrukt – er beschreibt Pflanzen, die am „falschen Ort“ wachsen. Doch falsch ist daran oft nur unsere Wahrnehmung. Löwenzahn, Giersch, Brennnessel oder Vogelmiere sind keine Plagegeister, sondern Überlebenskünstler mit beeindruckenden Eigenschaften.

    Warum du Unkraut lieben solltest

    Superhelden für die Artenvielfalt

    Viele Wildpflanzen sind Lebensraum, Nahrung und Schutz für bedrohte Insektenarten. Die Brennnessel etwa ist Futterpflanze für über 50 Schmetterlingsarten. Ohne sie? Keine Tagpfauenaugen oder Kleinen Füchse.

    Kostenlose Gesundheitsbooster

    Unkraut kann mehr als nur grün sein: Giersch enthält dreimal mehr Vitamin C als Zitronen. Spitzwegerich hilft gegen Husten, Löwenzahn unterstützt Leber und Verdauung. Und das Beste: All das wächst kostenlos vor deiner Haustür.

    Bodenverbesserer und CO₂-Binder

    Wildkräuter lockern Böden, ziehen Nährstoffe an die Oberfläche und verbessern die Humusschicht. Manche, wie der Ackerschachtelhalm, speichern sogar Kohlenstoff – ein kleiner, aber feiner Beitrag zum Klimaschutz.

    Nachhaltigkeit beginnt im Garten

    Statt zum Unkrautvernichter zu greifen, kannst du deinen Garten oder Balkon in eine Mini-Oase der Biodiversitätverwandeln. Das bringt nicht nur Summen und Brummen zurück, sondern spart auch Geld, Wasser und Energie.

    Einfache Tipps für einen nachhaltigen Umgang mit Unkraut:

    Lass eine Ecke wild wachsen – für Insekten und kleine Tiere.

    Ernte Wildkräuter bewusst – für Tees, Salate oder als Würzmittel.

    Verzichte auf Chemie – essigbasierte oder thermische Methoden sind umweltfreundlicher.

    Nutze Mulch oder Bodendecker – sie halten Beikräuter in Schach, ohne das Bodenleben zu stören.

    Sei entspannt! – Ein „perfekter“ Garten ist nicht automatisch ein gesunder. Naturnähe ist das neue Schön.

      Der große Zusammenhang: Unkraut, Klimakrise & unsere Rolle

      In einer Welt, in der jährlich über 40 % der Insektenarten bedroht sind, kann ein Umdenken beim Thema Unkraut ein stiller Protest gegen Artensterben und Monokultur sein. Du kannst damit Teil der Lösung werden – direkt vor deiner Tür.

      Denn: Unkraut ist kein Feind – es ist ein unterschätzter Verbündeter für eine nachhaltige Zukunft.

    1. Welttag des Artenschutzes

      Welttag des Artenschutzes

      Der internationale Tag des Artenschutzes (World Wildlife Day) findet jedes Jahr am 3. März statt.

      Grund dafür ist die Unterzeichnung des Washingtoner Artenschutzübereinkommens zum Schutz von gefährdeten und bedrohten Tier- und Pflanzenarten. Dieses wurde am 3. März 1973 ausgehandelt. Der 3. März soll uns jährlich daran erinnern, dass es dringend notwendig ist, den Kampf gegen Wildtierkriminalität und den vom Menschen verursachten Artenschwund zu verstärken, der weitreichende wirtschaftliche, ökologische und soziale Auswirkungen hat.

      Bedrohung und Aussterben

      Nach Angaben der Roten Liste der bedrohten Tier- und Pflanzenarten der International Union for Conservation of Nature (IUCN) sind über 8.400 Arten wild lebender Tiere und Pflanzen stark gefährdet. Während fast 30.000 weitere als gefährdet gelten.

      Täglich sterben 150 Tier- und Pflanzenarten aus!

      Quelle: NABU

      Basierend auf diesen Schätzungen wird vermutet, dass über eine Million Arten vom Aussterben bedroht sind. Der anhaltende Verlust von Arten und die Verschlechterung von Lebensräumen und Ökosystemen bedroht auch die Menschheit, da die Menschen überall auf Wildtiere und auf Biodiversität basierende Ressourcen angewiesen sind. Ohne die Artenvielfalt ständen uns viele Lebensmittel, Medikamente und vieles andere nicht zur Verfügung. Also hängt auch unser Leben von der Artenvielfalt ab.

      Um Widerstandsfähigkeit innerhalb von Ökosystemen zu schaffen, muss es Biodiversität geben, deshalb ist es so wichtig, Schlüsselarten wiederherzustellen, die in jedem Ökosystem eine zentrale Rolle spielen. Ich freue mich sehr, dass sich der diesjährige World Wildlife Day auf die Wiederherstellung wichtiger Arten in Ökosystemen konzentriert.

      Bonnie Wright (Schauspielerin und Autorin von Go Gently)

      Ein Sonderprogramm, welches vom Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz und Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft und dem Verkehrsministerium vor 4 Jahren gemeinsam in Leben gerufen wurde, setzt sich für zahlreiche Maßnahmen und zur Stärkung der biologischen Vielfalt ein.

      Wie kannst du zum Artenschutz beitragen?

      Du kannst auch deinen Beitrag dazu leisten, um weiteres Artensterben zu verhindern. Das kannst du tun:

      1. Insektenhotel auf dem Balkon oder im Garten aufstellen

      Indem du ein Insektenhotel aufstellst, bietest du heimischen Insekten – wie Solitärbienen und Wespen – einen geschützten Rückzugsort für ihre Brut. Diese Insekten sind wichtige Bestäuber und tragen zur natürlichen Schädlingsbekämpfung bei. Achte darauf, dass das Insektenhotel aus natürlichen Materialien besteht und in einem sonnigen, windgeschützten Bereich platziert wird. So schaffst du eine kleine Oase für die Artenvielfalt direkt vor deiner Tür.

      2. Insekten und Spinnen nicht töten

      Auch wenn manche Menschen vor Spinnen und Insekten manchmal einen kleinen Schreck bekommen, spielen diese Tiere eine entscheidende Rolle im Ökosystem. Sie helfen, Schädlinge in Schach zu halten, und dienen als Nahrung für andere Tiere. Indem du sie ungestört lässt, unterstützt du das natürliche Gleichgewicht in deinem Garten und förderst eine gesunde Artenvielfalt.

      3. Bio-Produkte kaufen

      Beim Kauf von Bio-Produkten unterstützt du eine Landwirtschaft, die ohne den Einsatz schädlicher Chemikalien wie synthetischer Pestizide und Düngemittel auskommt. Diese umweltfreundlichen Anbaumethoden fördern nicht nur gesündere Böden, sondern auch die lokale Artenvielfalt, da sie Lebensräume für zahlreiche Mikroorganismen, Insekten und andere Tiere erhalten und fördern.

      4. Auf Palmöl verzichten

      Der Anbau von Palmöl ist oft mit großflächiger Abholzung und der Zerstörung tropischer Regenwälder verbunden, was viele bedrohte Tierarten in ihrem natürlichen Lebensraum gefährdet. Indem du auf Produkte verzichtest, die Palmöl enthalten – oder auf zertifiziert nachhaltiges Palmöl achtest – trägst du dazu bei, den Druck auf diese empfindlichen Ökosysteme zu verringern und den Artenschutz zu unterstützen.

      5. Konsum überdenken

      Ein bewusster Konsum bedeutet, weniger unnötige Produkte zu kaufen und vor allem auf solche zu achten, die unter fairen und ökologischen Bedingungen hergestellt wurden. Das schließt auch den Verzicht auf kurzlebige Wegwerfartikel und einen verstärkten Einsatz von Second-Hand-Produkten ein. Jeder bewusste Kauf kann dazu beitragen, Ressourcen zu schonen und Produktionsprozesse zu unterstützen, die die Biodiversität fördern.

      6. Klimafreundlicher leben

      Da der Klimawandel viele Arten und Lebensräume direkt bedroht, ist ein klimafreundlicher Lebensstil ein wichtiger Beitrag zum Artenschutz. Nutze öffentliche Verkehrsmittel, Fahrrad oder gehe zu Fuß, reduziere deinen Energieverbrauch zu Hause und setze auf erneuerbare Energien. Diese Maßnahmen helfen, Treibhausgasemissionen zu senken und den ökologischen Fußabdruck zu verkleinern, was wiederum den Lebensraum vieler Arten schützt.

      7. Auf Fleisch verzichten

      Die industrielle Fleischproduktion ist einer der größten Treiber von Abholzung, Treibhausgasemissionen und Flächenversiegelung. Indem du deinen Fleischkonsum reduzierst oder ganz auf pflanzliche Ernährung umsteigst, unterstützt du eine nachhaltigere Landwirtschaft, die weniger natürliche Ressourcen verbraucht und die Biodiversität in den landwirtschaftlichen Flächen fördert.

      8. Naturschutz- und Tierschutzorganisationen unterstützen

      Egal, ob durch Spenden, ehrenamtliche Mitarbeit oder das Teilen von Informationen – die Unterstützung von Organisationen, die sich für den Erhalt von Lebensräumen und Artenvielfalt einsetzen, ist eine weitere Möglichkeit, aktiv zum Artenschutz beizutragen. Diese Organisationen engagieren sich vor Ort, organisieren Schutzprojekte und sensibilisieren die Öffentlichkeit für wichtige Umweltfragen.

      Sehenswertes Video zum Thema Artensterben

      Diese Video zeigt, dass die Menschheit den Klimawandel überleben könnte, aber nicht das aktuelle Massenaussterben von Tier- und Pflanzenarten. Der Weltbiodiversitätsrat zeigt, dass der Mensch die Natur so stark zerstört, dass er selbst gefährdet ist. Das Aussterben von Arten könnte zu einem Dominoeffekt führen, der die gesamte Menschheit gefährdet. Es gibt aber auch Tipps, wie man den Artenreichtum erhalten kann.

      Darum überleben wir das Artensterben nicht



    2. Bedrohte Tierarten

      Laut der Umweltorganisation WWF sind mehr als 42.000 Tierarten bedroht. Darunter Wale, Elefanten, Nashörner, Giraffen, Eisbären, Braunbären, Gorillas, Orang-Utans, Bonobose, Schimpansen, Tiger, Löwen, Leoparden und Schneeleoparden, Jaguare, Geparde, Luchse, Große Pandas und Rote Pandas, Rentiere, Elche, Meeresschildkröten, Nasenaffen, Saiga-Antilopen, Haie, Delphine, Störe, Kegelrobben, Koalas, Faultiere, Dugongs, Lemuren…

      Welche Auswirkungen hat das Aussterben von Tierarten auf das Ökosystem und die Menschheit?

      Das Aussterben von Tierarten hat erhebliche Auswirkungen auf das Ökosystem und die Menschheit. Jede ausgestorbene Spezies erhöht das Risiko für den Zusammenbruch bedeutender Ökosysteme und gefährdet somit auch den Fortbestand der Menschheit.

      Der Mensch ist nicht allein auf diesem Planeten, denn ohne Tiere gäbe es keine Menschheit.

      Ökosysteme sind hochkomplexe Systeme, bei denen jede Art eine Funktion erfüllt. Die Stabilität von Ökosystemen hängt von ihrer Vielfalt ab, und das Aussterben von vielen Arten innerhalb kurzer Zeit führt dazu, dass das Ökosystem aus dem Gleichgewicht gerät. Das Aussterben von hochspezialisierten Arten kann zur Vermehrung von Generalisten wie Ratten oder Stechmücken führen, die oft Krankheiten auf den Menschen übertragen. Das Aussterben von Tierarten ist somit mindestens genauso gefährlich wie der Klimawandel. Es ist wichtig, dieser schleichenden Krise mehr Aufmerksamkeit zu schenken, um das Überleben der Artenvielfalt zu sichern und somit auch den Schutz der Menschheit zu gewährleisten.

      Was sind die Hauptursachen für das Aussterben von bedrohten Tierarten?

      Es gibt mehrere Hauptursachen für das Aussterben von bedrohten Tierarten, die oft miteinander verbunden sind:

      • Die Zerstörung von Wäldern, Feuchtgebieten, Korallenriffen und anderen Lebensräumen durch menschliche Aktivitäten wie Landwirtschaft, Bergbau, Holzeinschlag, Straßenbau und Siedlungsentwicklung kann den Lebensraum für viele Arten zerstören oder fragmentieren.
      • Die Übernutzung und Jagd von wildlebenden Tieren für Nahrung, Pelzhandel, medizinische Zwecke und Trophäenjagd kann dazu führen, dass die Bestände schnell schrumpfen oder sogar aussterben.
      • Der Klimawandel beeinflusst die Temperaturen, Niederschläge und Verbreitungsgebiete von Pflanzen und Tieren.
      • Die Verschmutzung von Luft, Wasser und Boden durch menschliche Aktivitäten kann die Gesundheit und das Überleben von Arten beeinträchtigen und ihre Fortpflanzung und ihr Verhalten beeinflussen.
      • Die Einführung von invasiven (nicht-einheimischen) Arten in ein Ökosystem kann das natürliche Gleichgewicht stören und einheimische Arten verdrängen oder ausrotten.
      • Überfischung, Meeresverschmutzung, Klimawandel und Zerstörung von Lebensräumen in den Ozeanen beeinträchtigen die Gesundheit und das Überleben von Fischen, Meeressäugern und anderen Meerestieren.

      Wie können wir den Schutz bedrohter Tierarten verbessern?

      Es gibt mehrere Maßnahmen, die wir ergreifen können, um den Schutz bedrohter Tierarten zu verbessern:

      • Schutzgebiete wie Nationalparks und Naturschutzgebiete können helfen, Lebensräume zu erhalten und bedrohte Tierarten zu schützen. Durch den Schutz von wichtigen Lebensräumen können wir auch die Ökosysteme erhalten, die viele Tierarten benötigen.
      • Eine nachhaltige Nutzung von natürlichen Ressourcen und die Förderung von umweltfreundlichen Praktiken in der Landwirtschaft und der Fischerei können helfen, den Druck auf bedrohte Arten zu verringern.
      • Die Regulierung der Jagd und des Handels mit bedrohten Arten kann dazu beitragen, Übernutzung und Wilderei zu verhindern.
      • Zuchtprogramme können dazu beitragen, die Populationen bedrohter Arten zu erhöhen und die genetische Vielfalt zu erhalten.
      • Die Bildung und Sensibilisierung der Öffentlichkeit über die Bedeutung der Erhaltung von bedrohten Arten kann helfen, Bewusstsein zu schaffen und Verhaltensänderungen zu fördern.
      • Die Zusammenarbeit auf internationaler Ebene kann dazu beitragen, den Schutz bedrohter Arten und ihrer Lebensräume zu verbessern und den illegalen Handel mit Wildtieren zu bekämpfen.
      • Die Überwachung von Beständen und der Forschung kann helfen, den Status bedrohter Arten zu verstehen und geeignete Schutzmaßnahmen zu ergreifen.

      Weitere Artikel zum Thema:

      Quellen:
      1.) wwf.de
      2.) wwf.de
      3.) utopia.de
    3. Welttag der Feuchtgebiete

      Welttag der Feuchtgebiete

      Was ist der Tag der Feuchtgebiete und warum ist es wichtig, Feuchtgebiete zu schützen? Feuchtgebiete sind wichtig für Naturschutz und Artenschutz.

      Jährlich wird am 2. Februar der Tag der Feuchtgebiete weltweit begangen. Auf Englisch nennt man ihn The World Wetlands Day, und er besteht weltweit seit 1997. Dieses Datum wurde von der UNESCO vorgeschlagen, da an diesem Tag 1971 das älteste Abkommen zum Naturschutz in Ramsar (Iran) geschlossen wurde. Deshalb nennt man dieses Abkommen auch Ramsar-Konvention.

      Feuchtgebiete sind wichtige CO2-Speicher und tragen dazu bei, den Klimawandel zu bekämpfen.

      Feuchtgebieten sind beispielsweise Seen, Quellen, Sümpfe, Auen oder Moore. Sie schaffen Lebensräume, für die dort lebenden Tiere und Pflanzenarten. Doch sie sind auch für die ganze Erde und die Klimaregulierung von großer Bedeutung, denn sie sind Speicher von CO2.

      Leider sind viele Feuchtgebiete in Deutschland durch menschliche Aktivitäten wie Entwässerung, Landwirtschaft, Bebauung und Abholzung bedroht und intakt. Trockenes Klima und Dürren sorgen zusätzlich dafür, dass die Moore und Seen austrocknen. Das Austrocknen sorgt dann dafür, dass das dort gespeicherte CO2 wieder freigesetzt wird und ebenso vernichtet es den Lebensraum der dort lebenden Tierarten.

      Aus diesem Grund wird jedes Jahr aufs Neue an diesem Tag besonders darauf aufmerksam gemacht, dass wir die Feuchtgebiete schützen müssen. Wiedervernässung als eine effektive Maßnahme spielt dabei ebenso eine bedeutende Rolle. Auf diese Weise können wir dazu beitragen, die Feuchtgebiete in Deutschland für die Zukunft zu erhalten und ihre wichtige Funktion für die Natur und die menschliche Gesellschaft zu bewahren.


    4. Was ist Artenvielfalt?

      Was ist Artenvielfalt?

      [Geschrieben von Christina Mikalo]

      Was ist Artenvielfalt?

      Artenvielfalt definiert die Max-Planck-Gesellschaft als Maß für die Anzahl der Arten. Der Begriff umfasst alle Tier-, Pflanzen- und Pilzarten sowie Mikroorganismen in einem bestimmten Lebensraum.

      Im 2019 erschienenen Bericht des Internationalen Biodiversitätsrates (im Orginal: Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services, IBPES) schätzten Expertinnen und Experten, dass es weltweit circa acht Millionen Tier und Pflanzenarten geben könnte. Wie viele es tatsächlich sind, weiß aber niemand so genau – denn jedes Jahr werden zahlreiche neue Arten entdeckt. Andere verschwinden dagegen, bevor sie überhaupt beschrieben wurden.

      Auskunft über den Grad der Gefährdung gibt die Rote Liste der Weltnaturschutzunion IUCN. Seit Jahrzehnten zeigt sie eine besorgniserregende Entwicklung: Immer mehr Arten sterben aus oder sind vom Aussterben bedroht.

      Was bedeutet das?

      Das Problem ist seit langem bekannt, ebenso wie der Hauptverursacher des Problems: wir. Zu den menschengemachten Gründen des Artenschwunds zählt die Umweltorganisation WWF die Zerstörung von Lebensräumen, die Übernutzung natürlicher Ressourcen, Überfischung und Wilderei, Umweltverschmutzung, den Klimawandel und die Verdrängung heimischer Tiere und Pflanzen durch eingeschleppte Arten.

      Umweltverbände und Forschende warnen davor, dass mit dem unumkehrbaren Verlust der Arten auch unser Überleben bedroht ist. Arten erfüllen in Ökosystemen auch viele für den Menschen überlebenswichtige Funktionen. Ohne die Bestäubung durch Insekten beispielsweise könnten Schätzungen zufolge Ernteeinbrüche um bis zu 90 Prozent eintreten, teilt der NABU auf seiner Webseite mit.

      Und jetzt? 

      Den Expertinnen und Experten des Weltbiodiversitätsrats zufolge braucht es einen umfassenden gesellschaftlichen Wandel in Richtung Nachhaltigkeit, um das Artensterben zu stoppen. Jede:r kann dazu einen kleinen Beitrag leisten.

      Hier ein paar Tipps aus der Wissenschaft und von Umweltverbänden

      • Weniger Fleisch, Fisch und andere tierische Produkte essen, denn für den Anbau von Futter und die Züchtung von Vieh wird viel Fläche benötigt, hinzu kommt wie bereits oben erwähnt die Überfischung
      • Weniger Lebensmittel wegwerfen
      • Auf die Herkunft von Produkten achten. Wurden sie tatsächlich Bio, regional und/oder saisonal erzeugt? Auskunft darüber geben vertrauenswürdige Siegel wie etwa das Fairtrade-, oder Naturland-Fair-Siegel 
      • Im eigenen Garten oder auf dem Balkon Pflanzen mit unterschiedlichen Blühzeiten pflanzen, sodass Insekten das ganze Jahr lang Futter finden. Für den Frühling eignen sich beispielsweise Schneeglöckchen, Krokusse und Narzissen; für den Herbst Sonnenblumen 
      • Auf Blüten wie Forsythien, die Insekten keine Nahrung bieten, verzichten und stattdessen Bienenweiden anpflanzen. Als „bienenfreundlich“ gelten unter anderem Blumen wie Lavendel und Glockenblumen, aber auch Kräuter wie Salbei oder Thymian
      • Wildwuchs im Garten zulassen: dieser bietet Insekten Unterschlupf und spart Arbeit beim Mähen. Totholz kann auch zum Versteck für Vögel, Igel und andere Gartenbewohner werden 

      Die Liste ist unvollständig. Es gibt noch weitere Möglichkeiten und mittlerweile auch viele Projekte, um die Artenvielfalt vor der eigenen Haustür zu fördern. Einfach mal die Augen offenhalten.

      Quellen:

      1) de-ipbes.de
      2) forschung-und-lehre.de
      3) iucnredlist.org
      4) mpg.de
      5) nabu.de
      6) zenodo.org
      7) wwf.de

      Auch Interessant:

      Video zum Thema Artensterben von klima:neutral

    5. Weltbienentag

      Weltbienentag

      Ein ganz großer Feiertag für unsere ganz kleine Nutztiere – Die Bienen – ein kleines, aber eben auch ein großes Wunder der Natur. In diesem Beitrag erfährst du alles was wichtig ist über den internationalen Bienentag. In Deutschland sind viele unterschiedliche Bestäuber unterwegs. Es gibt insgesamt ca. 600 Arten der Wildbienen und einige wenige Arten der Honigbienen.

      Wann ist der Weltbienentag?

      Der Weltbeienentag wird immer am 20. Mai gefeiert.

      Warum gerade am 20. Mai? Dieser Tag wird zu Ehre von Anton Janša gefeiert, der am 20. Mai 1734 geboren wurde. Anton Janša war ein berühmter Bienenwissenschaftler- Züchter und Imker, er hat die erste Zargenbetriebsweise erfunden. Schon in frühen Jahren hat er damit begonnen sich für die Imkerei zu begeistern. Außerdem gilt er als Erfinder des Krainer Bauernstock, damit konnte man zum ersten Mal in einen Bienenstock reinschauen ohne die Waben zu beschädigen.

      Eine Welt ohne Bienen? Warum sind Bienen so wichtig?

      Eine Welt ohne Bienen, dass wäre furchtbar. Unsere Bienen sind sehr wichtig. Ohne sie gäbe es viel Pflanzen und Obst- und Gemüsesorten nicht mehr.

      Die fleißigen Bienchen sorgen dafür, dass Pflanzen bestäubt werden und sich weiter vermehren können.

      Nicht nur für uns Menschenkunde die Natur sind die Bienen sehr wichtig sondern auch für unser Tiere, die haben ohne Bestäubung der Pflanzen oft keine Futter.

      Auch erzeugen unsere Bienen einen leckeren Honig.

      Die Bestäubung der Pflanzen

      Um zu den weiblichen Blüten zu gelangen, brauchen die männlichen Pflanzenpollen normalerweise Hilfe von außen. Die eifrigsten Helfer hierbei sind neben dem Wind, Vögeln und anderen Insekten gerade auch die Bienen. Die Biene sammelt auf einer Blüte Nahrung und verteilt dabei mit ihren Beinen den Pollen.

      Warum immer mehr Bienen sterben

      Ursachen:

      • Zerstörung der Lebensräume
      • Umwelteinflüsse
      • Pestizide
      • Krankheiten und Parasiten

      Bienen retten

      Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, keine Menschen mehr.

      Albert Einstein

      Etwa die Hälfte der heimischen Wildbienenarten ist bedroht. Einige Bienenarten sind sogar schon ausgestorben. Was können wir tun um die Bienen zu schützen?

      • Pflanze Bienenfreundlichen Pflanzen im Garten oder auf dem Balkon
      • Verzichte auf chemisch-synthetische Pestizide
      • Hänge ein Bienenhäuschen auf, oder schaffe ein Insektenhotel damit die Bienen einen Platz zum Nisten finden
      • Kaufe Honig aus deiner Region und spüle leere Honiggläser gründlich aus
      • Werde Bienen-Pate

      Weitere Infos oder Pate werden auf bienenretter.de (Unbezahlte Werbung, wegen Verlinkung)

      Bienen füttern

      Um sich und ihren Nachwuchs zu ernähren fliegen Bienen auf Blüten und sammeln Nektar und Pollen, welche sie als Futter und um Honig als Nahrungsvorrat für den Winter zu produzieren brauchen.

      Mit Bienenfreundlichen Pflanzen können wir ihnen helfen. Zu den Bienenlieblingen zählen verschiedene:

      • Obstbäume
      • Wildobst
      • Gemüse
      • Gewürzkräuter
      • Heilkräuter
      • Wildkräuter
      • Beerensträucher

    6. Was ist Biodiversität?

      Was ist Biodiversität?

      [Geschrieben von Christina Mikalo]

      Was ist Biodiversität?

      Die gesamte biologische Vielfalt des Planeten. Also alles, was lebt und miteinander und mit der Umwelt in Wechselwirkung steht: zum Beispiel Tiere und Pflanzen, aber auch ganze Ökosysteme wie der Wald und das Meer. So oder so ähnlich steht‘s im Übereinkommen über die biologische Vielfalt der Vereinten Nationen, der Convention on Biological Diversity (CBD).

      Expertinnen und Experten teilen die Biodiversität in drei Ebenen auf: die Vielfalt, die zwischen verschiedenen Arten, aber auch zwischen den Individuen einer einzelnen Art besteht; die genetische Vielfalt von einzelnen Arten sowie von den gesamten Organismen eines Lebensraums und die Diversität von Biotopen, Ökosystemen und Ökosystemfunktionen (dazu zählt etwa die Bestäubung durch Insekten). Die Max-Planck-Gesellschaft, von der die hier verwendete Definition stammt, zählt auch noch die Verhaltensvielfalt von Tieren dazu. 

      Du merkst schon: Biodiversität umfasst deutlich mehr als der häufig synonym verwendete Begriff Artenvielfalt. Dieser bezieht sich auf die Zahl der Arten in einem Lebensraum, ist also bloß ein Teil des großen Ganzen.

      Warum ist Biodiversität wichtig?

      Ökosysteme mit hoher Biodiversität gelten unter Fachleuten als stabiler als solche mit einer geringen. Für uns Menschen ist das wichtig, da wir zum Beispiel Nahrungsmittel, Trinkwasser und Baumaterialien aus der Umwelt beziehen und auf Basis ihrer genetischen Ressourcen Medikamente entwickeln. 

      Stabile Ökosysteme schützen uns auch vor Umweltkatastrophen wie Lawinen oder Hochwasser. Sie speichern CO2 und tragen damit zum Klimaschutz bei. Außerdem stellen sie Sauerstoff und fruchtbare Böden bereit, regulieren den Wasser- und Nährstoffkreislauf und bieten Erholung vom oft stressigen Alltag. Anders ausgedrückt: Ohne die Biodiversität sind wir ziemlich aufgeschmissen.

      Bedrohung der Biodiversität

      Studien zeigen: Weltweit geht die Biodiversität zurück. Der Einfluss von uns Menschen spielt dabei eine große Rolle, beispielsweise durch die Abholzung von Regenwäldern, die Intensivierung der Landwirtschaft, das Städtewachstum und den Klimawandel. Forschende haben berechnet, dass heute jährlich bis zu hundertmal mehr Arten aussterben als ohne unser Zutun. Daneben nimmt aber auch die Häufigkeit von Organismen generell ab. Zu sehen ist das zum Beispiel an Fluginsekten, deren Menge in Deutschland seit 1989 um mindestens 75 Prozent zurückgegangen ist, wie eine Studie aus dem Jahr 2017 verdeutlicht. Die Lage ist so dramatisch, dass bereits vom sechsten großen Massenaussterben gesprochen wird.

      Was hilft jetzt noch?

      Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sammeln vor allem Daten, um den Verlust der Biodiversität genau zu bestimmen. Daneben ist die Politik gefragt, schützende Rahmenbedingungen und Verbote festzulegen. Doch auch du kannst Umweltverbänden zufolge zumindest einen kleinen Beitrag leisten, um die Vielfalt des Lebens zu schützen. Zum Beispiel, indem du vor dem Kauf genau darauf achtest, wo und unter welchen Bedingungen das Produkt hergestellt wurde.

      Weitere Tipps, wie du die Biodiversität/Artenvielfalt fördern kannst, findest du zum Beispiel bei Umweltorganisationen wie dem BUND oder NABU.

      Quellen:

      1) cbd.int
      2) europarl.europa.eu
      3) journals.plos.org
      4) mpg.de
      5) science.org
      6) umweltbundesamt.de
      Biodiversität ist mehr als nur Artenvielfalt. Es ist die gesamte biologische Vielfalt des Planeten.