Ist bald Schluss mit kostenloser Retoure bei Online-Bestellungen?
Online bestellen ist oft praktisch – das Internet bietet eine große Auswahl an allem Möglichen. Ohne Stress kann man dabei seine Lieblingsseiten durchklicken und ganz bequem von zuhause aus einkaufen – Quasi 24/7.
Nach Schließungen während der Pandemie, sowie nach den Öffnungen der Einlass nur mit gültigen Zertifikaten haben den Online-Handeln nochmals richtig angekurbelt.
Auch bei Kleidung ist die Bestellung im Internet sehr praktisch, man kann sich seine Klamotten bestellen und gemütlich von zuhause aus anprobieren, was nicht passt wird zurückgesendet. Das sogar Versandkostenfrei. Viele bestellen sogar lieber wenn sie sehen, dass Versandkosten und die Kosten für Retoure kostenfrei sind. Ohne viel darüber nachzudenken, den was nicht passt kann man ja wieder kostenlos zurücksenden.
Doch genau das ist ein großes Problem. Denn je mehr wir im Internet bestellen umso höher wird auch die Anzahl der Retouren.
Denn was die meisten dabei völlig vergessen, ist die Umweltbelastung durch den anstehenden Verpackungsmüll und die doppelten Transporte. Bestellte Ware wird oft in viel zu großen Kartons ausgeliefert, mit Füllmaterial gestreckt, dadurch ist der CO2-Verbrauch viel höher. Auch der verursachte Müll, der durch die vielen Pakete entsteht ist groß.
Transporte sind auch eines der Probleme. Bis hin zur Verteilerstation geht es noch, weil sich die CO2 Auslastung auf die vielen Pakete verteil, kritisch wird es erst dann, wenn sie in den Postautos ausgetragen werden – also die sogenannte letzte Meile. In der Großstadt ist die CO2-Auslastung im Gegensatz zum ländlichen Bereich im Schnitt noch etwas besser, da mehr Pakete auf engstem Raum transportiert und verteilt werden, anders als im ländlichen Raum weniger Bestellungen und weiteren Abständen zu den anderen Häusern.
Sicher hast du schon mal etwas von den Paketen gehört, die nach einer Retoure einfach vernichtet wurden. Zwar ist das nicht der größte Teil aber es gibt es. Neue Teile, die sich nicht mehr verkaufen lassen werden dann einfach vernichtet.
Laut einer Studie würde schon eine Rücksendegebühr von 3 Euro die Retouren um mindestens 16 % (ca 80 Mio. Retouren) senken. Weniger Artikel die entsorgt werden und fast 40.000 Tonnen CO2. Retouren sind schon im Preis mit einberechnet, so übernehmen auch die die nichts zurückschicken die Kosten der anderen mit. (Quelle: Welt Nachrichtensender)
Kostenlosen Versand gibt es also nicht kostenlos.
Nun zieht ein großer Mode-Händler schon die Reißleine. Das Unternehmen Zara ** lässt die Kunden für den Versand selbst bezahlen. Nach EU-Recht von Juni 2014 dürfen die Kosten des Rückversands komplett an die Kunden weitergeben. Zuvor war es so, dass die Retoure ab einem Wert von 40 Euro grundsätzlich kostenlos war (“40-Euro-Klausel”).
Der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel (BEVH) ** erwarten einem baldigem Ende der kostenlosen Retouren. Denn gerade wenn erste große Marken damit beginnen folgen schnell weitere.
Manche davon wehren sich dagegen, sie fürchten dadurch natürlich ein Einbruch der Bestellungen, gerade jetzt wenn alles sehr teuer geworden ist.
Auch eine kostenpflichtige Retoure würde nicht verhindern, dass nichts mehr online bestellt wird, aber es würde sicherlich dazu führen, dass die Leute bewusster an den Online-Kauf ran gehen. Sich genau überlegen, was sie wirklich möchten, im Voraus Bewertung durchlesen um Fehlkäufe zu ersparen und Größen vorher auszumessen statt in mehrfacher Auswahl zu bestellen.
Für die Einzelhändler in den Städten wäre es vielleicht auch wieder eine Möglichkeit die Leute mehr zum Bummeln zu locken. Denn auch wenn Online-Shopping bequem ist, gibt es doch nichts schöneres als durch die Läden zu schlendern und sich seine Waren hautnah anzuschauen. Fühlen welche Stoffe sie haben, auch anzuprobieren und vor allem sofort mit nachhause nehmen zu können.
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