Dieses Jahr fällt unser Erdüberlastungstag auf den 2. Mai. Die Übernutzung ist hierzulande so groß, dass wir drei Erden bräuchten, wenn für alle Menschen auf der Welt ein solcher Bedarf an Ressourcen und Emissionsausstoß ermöglicht werden sollte.
Ab dem 3. Mai leben wir in Deutschland wieder „auf Pump“.
Der deutsche Overshoot Day kennzeichnet den Zeitpunkt im Jahr, an dem das weltweite jährliche Budget für erneuerbare Energien erschöpft wäre, wenn die gesamte Weltbevölkerung nach dem Verbrauchsmuster der deutschen Einwohner leben würde. Dieser Tag wird jährlich vom Global Footprint Network berechnet, das misst, wie viel produktive Land- und Meeresfläche für Nahrungsmittel, Fasern, Holz, Straßen und Gebäude sowie für die Absorption von CO2 aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe benötigt wird.
Deutschland liegt mit seinem Pro-Kopf-Verbrauch und seinen Emissionen im Spitzenviertel aller Länder und trägt somit erheblich zur globalen Übernutzung bei. Eine Stimme aus der Umweltbewegung kommentiert: „Sowohl beim Klimaschutz als auch beim Ressourcenverbrauch agiert die Bundesregierung so, als gäbe es kein Morgen. Aber wir werden unser Recht auf Zukunft nicht einfach aufgeben.“
Bei der Berechnung des deutschen Overshoot Day werden zwei Variablen verglichen: die biologische Fähigkeit der Erde, Ressourcen zu erneuern und Abfallemissionen zu absorbieren, und der Gesamtbedarf an nutzbaren natürlichen Ressourcen und Flächen wie Wäldern und Ackerland, den Menschen für ihre aktuelle Lebensweise und wirtschaftliche Aktivitäten benötigen. Ein weiterer Vertreter der Umweltbewegung betont: „Wenn alle so leben würden wie in Deutschland, bräuchten wir drei Erden. Diese Verschwendung unserer Ressourcen muss aufhören.“
Zum Vergleich: Die gesamte Weltbevölkerung benötigt heute etwa 1,7 Erden, um den materiellen Bedarf der Menschheit zu decken. Ein Experte erklärt: „Da wir nur eine Erde haben, führt diese Übernutzung zu einer fortschreitenden Verschlechterung der Boden- und Waldqualität und zu einer hochriskanten Klimakrise. Wir sind Teil eines gefährlichen Pyramidensystems: Wir nutzen die Ressourcen der Zukunft, um die heutige Wirtschaft zu ernähren.“
In Deutschland tragen insbesondere Energieversorgung und Verkehr durch ihren hohen CO2-Ausstoß zur Überschreitung bei. Eine Vertreterin der Umweltschutzorganisation Germanwatch erklärt: „Der Rückgang der CO2-Emissionen in Deutschland im Jahr 2018 wurde durch einen milden Winter, höhere CO2-Preise im Emissionshandel und die Schließung von Kohlekraftwerken verursacht. Notwendig wäre eine stabile Reduzierung der Emissionen mit doppelter Geschwindigkeit.“
Die industrielle Landwirtschaft trägt mit ihrem enormen Flächenbedarf für die Fleischproduktion und hohen Treibhausgasemissionen ebenfalls zum großen ökologischen Fußabdruck Deutschlands bei. Ein Vertreter einer Entwicklungsorganisation erklärt: „Menschen in Ländern mit niedrigerem Einkommen leiden am meisten unter unserer Art zu wirtschaften.“
Ein weiterer Kommentar aus der Umweltbewegung lautet: „Wir müssen uns fragen, auf wessen Kosten unser ressourcenintensiver Lebensstil in Deutschland geht – und ob es nicht mehr Formen der Solidarität gibt, um unsere Bedürfnisse zu befriedigen.“
Der Earth Overshoot Day wird jedes Jahr vom Global Footprint Network berechnet. Einerseits wird er für jedes Land berechnet, wie jetzt auch für Deutschland. Andererseits bezieht sich der Earth Overshoot Day auf den weltweiten Ressourcenverbrauch. Letztes Jahr fand er am 1. August statt.
Globate Earth Overshoot Day
Der globale Earth Oversjoot Day (Erdüberlastungstag) für 2024 wird am 05.Jun bekannt gegeben.
Die Welt im Ökologischen Ungleichgewicht: Earth Overshoot Day in verschiedenen Ländern
Diese Grafik visualisiert eindrucksvoll die Daten des Earth Overshoot Day in verschiedenen Ländern weltweit. Der Earth Overshoot Day markiert den Zeitpunkt im Jahr, an dem die menschliche Nachfrage nach ökologischen Ressourcen und Dienstleistungen die Fähigkeit der Erde übersteigt, diese nachhaltig zu regenerieren. Jedes Land hat dabei sein eigenes Datum, das auf seinem individuellen Ressourcenverbrauch und seiner CO2-Emission basiert.
Die Grafik zeigt deutlich, wie sich die ökologische Belastung je nach Land unterscheidet. Einige Länder haben ihren Earth Overshoot Day bereits im Frühjahr, während andere erst im Sommer oder sogar im Herbst folgen. Dies verdeutlicht die unterschiedlichen ökologischen Fußabdrücke und den Beitrag jedes Landes zur globalen Übernutzung.
Durch einen Blick auf diese Daten wird die Dringlichkeit einer nachhaltigeren Lebensweise und einer effektiven Ressourcennutzung verdeutlicht. Es wird deutlich, dass ein Umdenken und gemeinsame Anstrengungen auf globaler Ebene erforderlich sind, um die Umweltbelastung zu reduzieren und eine nachhaltige Zukunft für alle zu sichern.
Die Grafiken dienen als Aufruf zum Handeln und als Erinnerung daran, dass wir alle Teil der Lösung sein können, indem wir bewusste Entscheidungen treffen und uns für eine nachhaltigere Welt einsetzen.
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