Warum wir den Konsumwahn hinterfragen sollten
Der Black Friday markiert jedes Jahr den Höhepunkt der Konsumkultur. Millionen von Menschen stürmen Geschäfte oder durchstöbern Online-Shops, um vermeintliche Schnäppchen zu ergattern. Doch hinter den glänzenden Rabatten verbirgt sich oft eine düstere Wahrheit: Überproduktion, Umweltverschmutzung und unfaire Arbeitsbedingungen. Der Anti-Black-Friday-Trend setzt genau hier an und ruft dazu auf, den blinden Konsum zu überdenken.
Was ist der Black Friday überhaupt?
Der Black Friday ist ein jährlicher Aktionstag, der traditionell den Start des Weihnachtsshoppings einleitet. Ursprünglich aus den USA stammend, findet er jedes Jahr am Freitag nach Thanksgiving statt, also Ende November. An diesem Tag locken Händler weltweit mit hohen Rabatten und Sonderaktionen, sowohl in Geschäften als auch online.
Warum heißt es „Black Friday“?
Der Name „Black Friday“ hat verschiedene Ursprünge:
- Finanzhistorischer Ursprung: In den USA wurde der Begriff erstmals 1869 verwendet, als ein Finanzcrash die Börse erschütterte.
- Moderne Bedeutung: Der heutige Begriff stammt aus den 1960er Jahren. Händler bezeichneten diesen Freitag als „schwarzen Tag“, weil ihre Bücher durch die hohen Verkaufszahlen aus den roten Zahlen („rote Tinte“) in die schwarzen Zahlen wechselten.
- Verkehrschaos: In einigen Städten, wie Philadelphia, wurde der Black Friday mit starkem Verkehrsaufkommen und Menschenmassen assoziiert.
Wie wurde der Black Friday populär?
Der Black Friday ist ursprünglich ein US-amerikanisches Phänomen. Mit dem Wachstum des Online-Handels wurde der Aktionstag auch international populär. Besonders Plattformen wie Amazon haben den Black Friday in Länder wie Deutschland gebracht. Inzwischen ist der Tag einer der umsatzstärksten im Jahr.
Was ist der Anti-Black-Friday?
Der Anti-Black-Friday ist eine Bewegung, die sich gegen die exzessive Konsumkultur wendet. Statt zu kaufen, ruft sie zum Nachdenken, Spenden oder bewussten Verzichten auf. Prominente Marken und Organisationen wie Patagonia oder Fridays for Future nutzen den Tag, um auf die Folgen des Massenkonsums aufmerksam zu machen:
- Umweltbelastung: Produktion und Versand von Waren treiben CO₂-Emissionen in die Höhe.
- Ressourcenverschwendung: Viele gekaufte Artikel landen nach kurzer Zeit im Müll.
- Unfaire Arbeitsbedingungen: Rabattaktionen setzen Zulieferer und Arbeiter weiter unter Druck.
Fakten, die den Black-Friday-Konsum in Frage stellen
- Überproduktion und Wegwerfmentalität: Laut einer Studie werden weltweit jährlich über 100 Milliarden Kleidungsstücke produziert, von denen viele nie getragen werden.
- Ressourcenverbrauch: Allein der Online-Handel am Black Friday erzeugt Tonnen von Verpackungsmüll.
- Psychologischer Druck: Zeitlich begrenzte Rabatte führen zu Impulskäufen – oft für Dinge, die man nicht wirklich braucht.
Wie der Anti-Black-Friday zu mehr Nachhaltigkeit beiträgt
Anstatt sich von Rabatten verleiten zu lassen, bietet der Anti-Black-Friday Alternativen:
- Secondhand statt neu: Gebrauchte Produkte sind oft genauso gut und wesentlich umweltfreundlicher.
- Reparieren statt ersetzen: Ob Kleidung, Elektronik oder Möbel – viele Dinge können repariert werden, statt sie wegzuwerfen.
- Bewusstes Einkaufen: Plane deine Anschaffungen langfristig und investiere in Qualität statt Quantität.
Beispiele für Anti-Black-Friday-Aktionen
- Patagonia: Die Outdoor-Marke spendet seit Jahren Einnahmen aus Rabattaktionen an Umweltprojekte und ruft ihre Kunden auf, weniger zu kaufen.
- #BuyNothingDay: Dieser internationale Aktionstag ruft dazu auf, am Black Friday bewusst auf Konsum zu verzichten.
- Fair-Fashion-Brands: Nachhaltige Marken wie Armedangels boykottieren den Black Friday und setzen auf faire Preise – das ganze Jahr über.
Wie kannst du mitmachen?
- Verzichte bewusst auf Rabatte: Überlege, ob du das Angebot wirklich brauchst.
- Spende oder tausche: Nutze den Tag, um Dinge zu verschenken oder zu tauschen.
- Unterstütze nachhaltige Marken: Kaufe bei Unternehmen, die sich für faire Arbeitsbedingungen und Nachhaltigkeit einsetzen.
Weniger kaufen, mehr gewinnen
Der Anti-Black-Friday ist eine Chance, den Konsumwahn zu hinterfragen und nachhaltigere Alternativen zu entdecken. Jeder Kauf hat Auswirkungen – auf die Umwelt, die Menschen und die Gesellschaft. Statt impulsivem Shopping können wir mit bewussten Entscheidungen die Welt ein Stück besser machen.
- Anti-Black-Friday - 24. November 2024
- Kleidung darf nicht mehr im Restmüll entsorgt werden - 24. November 2024
- Mode im Überfluss: Warum wir genug Kleidung für die nächsten sechs Generationen haben - 24. November 2024