Handverlesen, sonnengetrocknet, fair: Mandeln mit Herz aus Apulien

Mandelliebe

Zwischen Tradition und Zukunft: Eine Mandelgeschichte aus Apulien

Wer einmal in der Region Ostuni in Apulien war, weiß: Hier duftet die Luft nach Meer, Sonne und Erde. Zwischen uralten Olivenhainen, weißen Steinmauern und blühenden Feldern liegt ein kleiner Hof, auf dem große Ideen wachsen – die Idee von Mandelliebe.

Mandeln mit Geschichte

Hier leben Valentina und Simon, die gemeinsam mit Valentinas Familie ein Herzensprojekt verwirklichen – Mandelliebe. Ihre Vision: Den Mandelanbau zurück zu seinen Wurzeln bringen – weg von der industriellen Massenproduktion, hin zu einer nachhaltigen, ressourcenschonenden und regional verwurzelten Landwirtschaft.

Seit Jahrhunderten prägen Mandelbäume das Landschaftsbild Apuliens. Für die Familie sind sie weit mehr als ein Produkt – sie stehen für Verantwortung, Tradition und den Wunsch, Landwirtschaft im Einklang mit der Natur zu gestalten. Schon die Großeltern ernteten Mandeln von Hand, vertrauten auf Erfahrung und den Rhythmus der Jahreszeiten. Diese Werte prägen Mandelliebe bis heute.


Der Unterschied: nachhaltiger Anbau statt Massenproduktion

Weltweit stammen über 80 % aller Mandeln aus Kalifornien. Auf riesigen Plantagen werden dort Bäume intensiv bewässert und maschinell bewirtschaftet. Der Preis für diese Effizienz ist hoch:

  • Rund 15.000 Liter Wasser werden benötigt, um ein Kilogramm Mandeln zu produzieren.
  • Grundwasservorkommen und Flusssysteme geraten unter Druck.
  • Monokulturen gefährden Böden, Bienen und Biodiversität.

In trockenen Jahren kommt es zu extremen Nutzungskonflikten zwischen Landwirtschaft und Bevölkerung. Und obwohl neue Technologien wie Tröpfchenbewässerung helfen, bleibt der ökologische Fußabdruck enorm. 

Aber in Apulien, auf dem Hof von Mandelliebe, zeigt sich ein anderer Weg. Hier wachsen Mandeln auf kleineren Flächen, eingebettet in Olivenhaine, Feigenbäume und Reben. Der Anbau folgt natürlichen Zyklen und erfolgt weitgehend ohne künstliche Bewässerung – stattdessen nutzt man Regenwasser und natürliche Bodenfeuchte. So entsteht ein ökologisches Gleichgewicht, das Boden, Wasser und Artenvielfalt schützt.


Alte Sorten, angepasste Landwirtschaft

Mandelliebe setzt auf traditionelle apulische Sorten wie CeglieseTondina und Filippo Cea – robuste, trockenheitsresistente Arten, die perfekt an das Klima der Region angepasst sind. Diese Sorten benötigen nur nur in Ausnahmejahren minimale Bewässerung und bewahren gleichzeitig das charakteristische Aroma, für das apulische Mandeln geschätzt werden.

Der Hof ist bewusst keine Monokultur, sondern eine vielfältige Kulturlandschaft. Zwischen den Mandelbäumen wachsen Oliven, Feigen, Reben und Wildkräuter. Diese Vielfalt stärkt den Boden, hält Feuchtigkeit länger im Erdreich und fördert natürliche Bestäuber wie Bienen und Wildinsekten.

Während in Kalifornien riesige Flächen nur aus einer einzigen Sorte bestehen, wird hier auf kleinem Raum – mit Handarbeit, Geduld und Respekt vor der Natur, gearbeitet. 


Landwirtschaft als Familienaufgabe -Handverlesen, sonnengetrocknet, ehrlich

Der Hof bei Ostuni ist ein Familienbetrieb, zwar klein dafür aber unabhängig und nur nach den Wertvorstellungen von der Mandelliebe-Familie. Schon deren Nonno und Nonna haben Mandeln geerntet, damals noch ohne Maschinen, dafür mit Erfahrung, Gemeinschaft und einem klaren Gespür für die Jahreszeiten. 

Heute führen die Kinder das weiter. Sie ernten von Hand, Baum für Baum. Die Mandeln fallen auf Planen, sorgfältig sortiert und anschließend in der apulischen Sonne getrocknet – ganz ohne künstliche Trocknung. Jeder Schritt bleibt hierdurch ressourcenschonend. 

Diese Methode spart Energie und bewahrt das volle Aroma. Das Ergebnis sind intensiv nussige Mandeln, reich an natürlichen Ölen, Proteinen und Vitaminen – ein authentisches Produkt, das den Geschmack Apuliens in sich trägt.

Im Gegensatz zu den großen Produzenten, die jährlich Tonnen exportieren, werden hier nur kleine Mengen in hoher Qualität erzeugt. Diese Mandeln sind kein anonymer Rohstoff, sondern ein regionales Produkt mit Geschichte.


Wasser – das Herzstück der Nachhaltigkeit

Wasser ist im Mandelanbau eine der sensibelsten Ressourcen und gleichzeitig die größte Herausforderung. 

In Kalifornien entfallen rund 80 % des gesamten landwirtschaftlichen Wasserverbrauchs auf nur wenige Kulturen, darunter Mandeln. Die Bewässerungssysteme verbrauchen enorme Mengen Grundwasser, während Dürreperioden immer häufiger werden. 

Die Situation in Apulien ist anders – aber ebenso sensibel. Auch hier werden Sommer immer heißer und trockener. 

Mandelliebe begegnet dieser Herausforderung mit einem klaren Fokus:

  • Es wird ausschließlich Regenwasser und natürliche Bodenfeuchte genutzt, keine dauerhafte Bewässerung. 
  • Auswahl von sortenspezifisch resistenten Pflanzen, die weniger Wasser brauchen. 
  • Tropfbewässerung nur in Ausnahmejahren. 

So bleibt der Wasserverbrauch um ein Vielfaches niedriger als, was im industriellen Anbau üblich ist. Nachhaltigkeit bedeutet hier, Wasser nicht als selbstverständlich zu sehen, sondern als kostbare Ressource, die sparsam geteilt werden muss – zwischen Mensch, Tier und Natur. Im Rhythmus der Natur zu arbeiten – nicht gegen sie.


Warum nachhaltiger Anbau Zukunft hat 

Industrielle Landwirtschaft ist effizient, aber verletzlich. Ein trockener Sommer, eine unterbrochene Bewässerung und ganze Ernten fallen aus. 

Regionale Systeme dagegen sind anpassungsfähiger. Mischkulturen, Handarbeit und lokale Sorten erhöhen die Resilienz gegenüber Klimaschwankungen. 

Auch für Verbraucher:innen bietet nachhaltiger Anbau Vorteile: 

  • Mehr Geschmack: Alte Sorten enthalten höhere Ölgehalte und komplexere Aromen. 
  • Weniger Transport: Kurze Wege vom Feld bis zum Kunden. 
  • Klar nachvollziehbare Herkunft: Man weiß, wer die Mandeln anbaut und wie. 

Ein Blick in den Alltag

Auf dem Hof beginnt der Tag früh – meist noch vor Sonnenaufgang. Die Bäume werden kontrolliert, der Boden geprüft, und die Felder sowie angrenzende Ländereien werden sorgfältig betreut. In der Erntezeit, ab Ende August, dauern die Arbeiten oft bis in den Abend hinein.

Die Mandeln werden direkt auf dem Hof getrocknet – ganz ohne Maschinen, nur mithilfe der Sonne und des Windes von Apulien. So entsteht ein Produkt, das in jedem Schritt die Handschrift der traditionellen, ressourcenschonenden Landwirtschaft trägt. Es ist kein industriell perfektes Erzeugnis, sondern ein echtes Naturprodukt, geformt von Klima, Erde und Erfahrung.

Vom Feld auf den Teller

In Apulien sind Mandeln fester Bestandteil der Kultur – ob als paste di mandorle (Mandelgebäck), latte di mandorla(Mandelmilch) oder in herzhaften Soßen. Mandelliebe führt diese Tradition fort und zeigt, dass Nachhaltigkeit auch in kulinarischer Vielfalt spürbar ist: in Geschmack, Qualität und der Nähe zur Herkunft.

hier gehts zum Rezept: Paste di Mandorla


Ein Stück Verantwortung

Der Hof in Ostuni steht für eine neue Form von Landwirtschaft, die auf Verantwortung und Bewusstsein setzt.
Nachhaltiger Mandelanbau bedeutet hier:

  • kein Wasser verschwenden,
  • keine Monokulturen fördern,
  • alte Sorten erhalten,
  • respektvoll mit Boden, Mensch und Natur umgehen.

Mandelliebe zeigt, dass es auch anders geht – kleiner, lokaler und bewusster.
Ein Hof, der beweist, dass Zukunft und Tradition sich nicht ausschließen müssen.


Mandelliebe – zwischen Tradition und Zukunft.
Ein Stück Apulien, gewachsen mit Sonne, Erde und Herz.

https://www.mandel-liebe.de

Nachhaltig4future
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Von Nachhaltig4future

Wir sind Lisa und Jakub. Nachhaltigkeit liegt uns am Herzen, deshalb gestalten wir diese Website liebevoll mit hilfreichen Tipps, Ideen und Informationen rund um unsere Umwelt, das Klima und nachhaltiges Leben. Mehr über uns findest du HIER.

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