Internationaler Tag der biologischen Vielfalt

Eine Welt ohne summende Bienen, farbenprächtige Blumenwiesen oder fruchtbare Böden – kaum vorstellbar. Genau darauf möchte der 22. Mai, der Internationale Tag der biologischen Vielfalt, aufmerksam machen. Er erinnert uns jedes Jahr daran, wie wichtig die Artenvielfalt für das Gleichgewicht unseres Planeten, unsere Gesundheit und unser tägliches Leben ist.

An diesem Tag geht es um zentrale Fragen:

  • Was steckt hinter dem Tag der biologischen Vielfalt?
  • Warum ist Biodiversität für dich persönlich so wichtig?
  • Welche Bedrohungen gefährden sie weltweit – und auch vor deiner Haustür?
  • Wie kannst du selbst aktiv werden und einen Beitrag leisten?
  • Und welche einfachen Maßnahmen helfen, die Artenvielfalt zu fördern?

Was ist der Internationale Tag der biologischen Vielfalt?

Der 22. Mai wurde von den Vereinten Nationen (UN) ins Leben gerufen und erinnert an die Verabschiedung des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (Convention on Biological Diversity, kurz CBD) im Jahr 1992.
Dieses internationale Abkommen verfolgt drei zentrale Ziele: den Schutz der biologischen Vielfalt, die nachhaltige Nutzung ihrer Bestandteile sowie die gerechte Verteilung der Vorteile, die sich aus der Nutzung genetischer Ressourcen ergeben.

Warum ausgerechnet der 22. Mai?

Am 22. Mai 1992 wurde das Übereinkommen offiziell angenommen – ein Meilenstein für den weltweiten Naturschutz. Seitdem erinnert dieser Tag jedes Jahr daran, wie eng unser Leben mit der Vielfalt der Natur verbunden ist – und wie wichtig ihr Erhalt für kommende Generationen bleibt.


Was bedeutet biologische Vielfalt überhaupt?

Die biologische Vielfalt – oft auch Biodiversität genannt – beschreibt die Gesamtheit allen Lebens auf der Erde. Sie umfasst drei miteinander verbundene Ebenen:

  • Artenvielfalt: die Fülle an Tier-, Pflanzen-, Pilz- und Mikroorganismenarten auf unserem Planeten.
  • Genetische Vielfalt: die Unterschiede innerhalb einer Art – etwa die Vielzahl verschiedener Apfelsorten oder Hunderassen.
  • Ökosystemvielfalt: die Vielfalt der Lebensräume wie Wälder, Meere, Wüsten, Flüsse oder Moore, in denen diese Arten existieren.

Diese drei Ebenen bilden zusammen das Netz des Lebens. Geht ein Teil davon verloren, gerät das gesamte Gleichgewicht der Natur ins Wanken – mit direkten Folgen für Klima, Ernährung, Wasserhaushalt und letztlich auch für uns Menschen.


Warum ist Biodiversität für dich wichtig?

Vielleicht fragst du dich: „Was hat das eigentlich mit mir zu tun?“ – Eine ganze Menge!
Die biologische Vielfalt betrifft jeden von uns, jeden Tag. Sie ist die Grundlage für unser Leben – von dem, was wir essen, bis zu der Luft, die wir atmen.

  • Ernährung: Ohne Bestäuber wie BienenSchmetterlinge oder Hummeln gäbe es kein Obst, kein Gemüse – und auch keine Produkte wie KaffeeSchokolade oder Nüsse.
  • Gesundheit: Viele Medikamente verdanken wir der Natur. Pflanzliche Wirkstoffe sind die Basis moderner Medizin – von Schmerzmitteln bis zu Krebspräparaten.
  • Klimaschutz: WälderOzeane und Moore binden riesige Mengen CO₂ und spielen damit eine Schlüsselrolle im Kampf gegen den Klimawandel.
  • Wasser und Luft: Intakte Ökosysteme reinigen unser Wasser, filtern Schadstoffe aus der Luft und regulieren das Klima auf natürliche Weise.

Die Natur versorgt uns also täglich mit dem, was wir oft als selbstverständlich ansehen – und genau deshalb ist ihr Schutz so entscheidend.Kurz gesagt: Ohne Biodiversität kein Leben, wie wir es kennen.


Die Biodiversität ist bedroht

Weltweit erleben wir einen dramatischen Rückgang der Artenvielfalt. Laut dem Weltbiodiversitätsrat (IPBES) sind inzwischen rund eine Million Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht – viele von ihnen könnten schon in den nächsten Jahrzehnten verschwinden.

Die Hauptursachen sind menschengemacht:

  • Zerstörung von Lebensräumen – durch Abholzung, Flächenversiegelung und den Verlust naturnaher Landschaften.
  • Umweltverschmutzung – durch Pestizide, Plastikmüll und Schadstoffe in Böden, Luft und Gewässern.
  • Klimawandel – der Lebensräume verändert, Arten verdrängt und ganze Ökosysteme aus dem Gleichgewicht bringt.
  • Intensive Landwirtschaft und Monokulturen – die Böden auslaugen und Lebensräume für viele Arten vernichten.
  • Invasive Arten – die heimische Arten verdrängen und natürliche Gleichgewichte stören.

Wir befinden uns mitten im sechsten Massenaussterben der Erdgeschichte – doch diesmal ist nicht ein Asteroid der Auslöser, sondern der Mensch selbst.


Was kannst du konkret tun?

Du denkst, eine einzelne Person kann nichts verändern? Falsch gedacht – jede Entscheidung zählt. Schon kleine Schritte im Alltag können viel bewirken, wenn viele Menschen mitmachen. Hier sind einige einfache, aber wirkungsvolle Möglichkeiten:

1. Werde laut!

Sprich über das Thema, teile Wissen in sozialen Medien, unterstütze Petitionen oder engagiere dich lokal in Umwelt- oder Naturschutzgruppen. Bewusstsein ist der erste Schritt zur Veränderung.

2. Naturfreundlich gärtnern

Pflanze heimische Wildblumen, verzichte auf Pestizide und schaffe kleine Rückzugsorte für InsektenVögel oder Igel. Schon ein naturnaher Balkon oder eine wilde Ecke im Garten kann Lebensraum schaffen.

3. Nachhaltig einkaufen

Greife zu Bio-Produkten und saisonalen Lebensmitteln aus deiner Region. So unterstützt du Landwirte, die umweltfreundlich wirtschaften und Lebensräume erhalten.

4. Weniger Fleisch, mehr Pflanzen

Ein geringerer Fleischkonsum entlastet Klima, Böden und Wasser. Besonders die industrielle Tierhaltung trägt stark zum Artenverlust und Flächenverbrauch bei.

5. Klimaschutz ist Artenschutz

Steige öfter aufs Fahrrad, nutze den öffentlichen Nahverkehr oder bilde Fahrgemeinschaften. Jeder eingesparte Kilometer senkt den CO₂-Ausstoß – und hilft, Lebensräume zu bewahren.


Der 22. Mai ist mehr als nur ein Kalendereintrag

Der Internationale Tag der biologischen Vielfalt ist eine Einladung, innezuhalten – und aktiv zu werden.
Er erinnert uns daran, dass die Natur uns alles schenkt, was wir zum Leben brauchen: sauberes Wasser, frische Luft, Nahrung und Gesundheit.

Jetzt ist es an der Zeit, etwas zurückzugeben – mit Respekt, Verantwortung und kleinen Schritten im Alltag, die Großes bewirken können.

Denn Biodiversität geht uns alle an.
Und du bist ein Teil der Lösung.

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