Plastik ist aus unserem Alltag kaum wegzudenken – und genau das wird zum Problem. Während große Plastikabfälle sichtbar sind, versteckt sich Mikroplastik, die mikroskopisch kleinen Plastikpartikel, in fast allen Bereichen unseres Lebens. Aber wie gefährlich ist Mikroplastik wirklich? Warum nehmen wir es auf, und was richtet es in unserem Körper und der Umwelt an?
Mikroplastik: Was ist das eigentlich?
Mikroplastik sind winzige Plastikpartikel, die kleiner als 5 Millimeter sind. Diese entstehen entweder durch den Zerfall größerer Plastikabfälle (sekundäres Mikroplastik) oder werden direkt in dieser Größe produziert (primäres Mikroplastik), etwa für Kosmetika, Reinigungsmittel oder Kleidung aus synthetischen Fasern wie Polyester.
Durch den Regen und Abwasser gelangen die Partikel in Flüsse, Meere und letztlich in unsere Nahrungskette – mit erschreckenden Folgen für Mensch und Umwelt.
700 Milligramm Mikroplastik – Jeden Tag?
Einige Studien schätzen, dass ein Mensch täglich bis zu 700 Milligramm Mikroplastik aufnimmt – das entspricht etwa dem Gewicht einer Kreditkarte pro Woche. Diese winzigen Partikel finden ihren Weg in unseren Körper durch:
- Lebensmittel wie Fisch, Meeresfrüchte oder Salz.
- Wasser: Mikroplastik wurde in Mineralwasserflaschen und sogar Leitungswasser nachgewiesen.
- Luft: Winzige Plastikpartikel schweben in der Luft und werden eingeatmet.
Obwohl unser Körper viele Fremdstoffe wieder ausscheidet, gibt es Hinweise darauf, dass Mikroplastik sich in Organen ablagern kann – insbesondere in der Leber, den Lymphknoten und sogar im Gehirn.
Was macht Mikroplastik in unserem Körper?
Die Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit werden intensiv erforscht, doch die Ergebnisse sind alarmierend. Hier einige mögliche Risiken:
- Entzündungen: Die scharfen Partikel können Gewebe reizen und Entzündungen auslösen.
- Giftstoffe: Mikroplastik kann giftige Chemikalien wie Bisphenol A (BPA) oder Weichmacher transportieren, die hormonelle Störungen oder Krebs auslösen können.
- Beeinträchtigung des Immunsystems: Einige Studien deuten darauf hin, dass Mikroplastik das Immunsystem schwächt, indem es die Aufnahme von Nährstoffen blockiert.
Die genauen Langzeitfolgen sind zwar noch nicht abschließend geklärt, aber das Potenzial für Schäden ist nicht zu unterschätzen.
Die Welt versinkt im Plastik
Plastikmüll ist eines der größten Umweltprobleme unserer Zeit. Pro Jahr werden weltweit 300 Millionen Tonnen Plastik produziert – nur ein Bruchteil davon wird recycelt. Der Rest landet auf Deponien, in Flüssen oder Ozeanen. Schätzungen zufolge treiben derzeit über 5 Billionen Plastikstücke in den Weltmeeren.
Die Auswirkungen auf Tiere sind ebenso verheerend wie auf Menschen: Fische und Seevögel sterben, weil sie Plastik fressen, und Korallenriffe ersticken. Mikroplastik hat die Umwelt buchstäblich durchdrungen – selbst in der Arktis wurde es nachgewiesen.
Was können wir dagegen tun?
Obwohl die Mikroplastik-Krise überwältigend wirkt, können wir alle dazu beitragen, den Plastikkonsum zu reduzieren:
- Plastik vermeiden: Setze auf Glas, Metall oder Bambus statt Plastikverpackungen.
- Auf Mikroplastik in Produkten achten: Verzichte auf Kosmetika mit Polyethylen (PE) oder Polypropylen (PP).
- Weniger Kunstfasern waschen: Vermeide synthetische Kleidung oder nutze einen Mikroplastikfilter in der Waschmaschine.
- Politische Maßnahmen unterstützen: Forderungen nach strengeren Gesetzen gegen Einwegplastik und besseren Recycling-Systemen unterstützen.
Fazit: Mikroplastik – Die unsichtbare Gefahr
Mikroplastik ist mehr als nur ein Umweltproblem – es betrifft unsere Gesundheit direkt. Obwohl noch nicht alle Folgen vollständig erforscht sind, ist klar, dass dringend gehandelt werden muss. Plastik mag praktisch sein, doch der Preis, den wir dafür zahlen, ist unermesslich hoch.
Es ist Zeit, unseren Plastikkonsum zu überdenken – für uns selbst, die Umwelt und zukünftige Generationen.
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