Schlagwort: mode

  • Was passiert mit unserer Kleidung, wenn sie ausgedient hat?

    Was passiert mit unserer Kleidung, wenn sie ausgedient hat?

    Durch Fast Fashion kaufen wir oftmals einfach Kleidungsstücke, die uns gefallen. Die günstige Preise lassen uns darüber nicht viel nachdenken. Für jede Party ein neues trendiges Outfit, im Geschäft etwas Schickes, oder auch für zuhause etwas Lockeres. Immer öfter finden Leute in ihrem Kleiderschrank noch Sachen mit Preisschild – also noch nie getragen.

    Doch nicht nur diese Kleidung wird von uns einfach beim jährlichen Großputz ausgemistet. Denn wenn es nicht gerade das Lieblingsteil ist, werden die Klamotten meist kaum getragen. Bei über 100 Teilen auch gar nicht so einfach. Ungefähr 40 – 70 Kleidungsstücke kauft einen Person in Deutschland im Jahr. Des läpperst sich.

    Der Schrank platzt aus allen Nähten. Zum wegwerfen sind die Klamotten aber meist zu schade.

    Was also tun mit den Klamotten, die man nicht mehr haben möchte?

    Einer der Möglichkeiten die man bekommt ist eine Spende von getragenen Kleidern in Altkleidercontainer.

    Diese findet man in Städten an vielen Ecken. Kleidung in einen Sack und ab damit in den Container. Ohne viel tun zu müssen hat man seine Kleidung schnell los. Einfach und unkompliziert. Über 1 Mio. Tonnen Textilien werden jedes Jahr in Deutschland aussortiert.

    Was passier mit dieser Kleidung die in diese Container geworfen wird?

    Bringst du deine alte Kleidung in den Altkleidercontainer? Dann solltest du wissen, wie die nächsten Schritte aussehen.

    Alles was dort in diesen Kleidercontainern landet, wird in Textilrecycling-Betriebe gebracht, dort wird die Kleidung nach Qualität sortiert. Nur etwa 1-4 Prozent der Alt-Textilien bleiben in Deutschland. Die Textilverwerter nutzen sehr gute Kleidungsteile noch, die als Second Hand wiederverkauft werden. Alles andere geht in den Ausland an Länder wie Afrika oder nach Osteuropa wie Polen oder Bulgarien. Auch dort wird nochmals aussortiert und weiter verkauft. Der Rest wird auf Mülldeponien verbrannt. In Bulgarien werden in ärmeren Vierteln diese Textil-Teile zum Heizen genutzt, da die Stoffreste für günstig angeboten werden und die Leute dort kein Geld haben für im Vergleich teuereres Brennholz. Größtenteils besteht unsere Kleidung aber aus synthetischen Faser und ist zusätzlich eingefärbt. Die Dämpfe der verbrannten Kleidung sorgen dort für eine starke Luftverschmutzung. In Großen Städten mit sowieso erhöhten Luftverunreinigung, zum Beispiel durch viele Autos und Fabriken, wird diese Verbrennung der Kleidung zu einem zusätzlichen Problem für die Umwelt, aber vor allem für die Menschen die dort wohnen.

    Kleidung zurück bringen – Recycling der Kleidung

    Vorspielung falscher Tatsachen

    Aus Alt mach Neu – die neue Masche der Firmen. Da durch die Fridays for Future Bewegung aber auch im allgemeinen im Hinsicht auf den Klimawandel ein gewisses Interesse und Bewusstsein der Leute entstanden ist, wird schon auch mal darüber nachgedacht, was eigentlich mit den Klamotten passiert.

    Immer mehr Firmen waschen sich mit dieser Lüge grün. Sogenanntes Greenwashing ist die neue Art von Marketing. Die Leute denken, sie tun etwas Gutes und können so ganz ohne Schuldgefühle diese Kleidung zurückbringen, erhalten häufig sogar beim Kauf neuer Ware Prozente.

    Es lässt sich keine neue Kleidung aus der alten machen! Zu viele unterschiedliche Materialien, zu schlechte Qualität der Stoffe machen es unmöglich daraus ein komplett neues Kleidungsstück herzustellen.

    Das Gleiche, wie beim Altkleidercontainer passiert beim zurückgeben der Ware im Handel auch. Sehr gute oder ungetragene Teile werden als Second Hand wiederverkauft, aus den etwas schlechteren werden höchstens nur noch Putzlappen.

    70% der Kleidung besteht aus syntestischen Fasern, das aus Roh-Öl gewonnen wird, dieses ist schwer wiederverwendbar.

    Beim genauerem Lesen der Etiketten sieht man, dass die neue Kleidung, die als „recycelt“ betitelt wird, nur teilweiße einen recycelten Anteil besitzt. Oft handelt es sich nur um eine geringe Prozentzahl. Zudem handelt es sich in den meisten Fällen gar nicht um unsere alte Kleidung, die dort wiederverwendet wird, sondern meist recycelte PET-Flaschen.

    Die Qualität wird immer weniger, das Material immer minderwertiger – genauso wie die Verarbeitung.

    Doch was kann ich mit gebrauchten Klamotten tun?

    Zu allererst sollten wir weg kommen von der Fast-Fashion und unsere Kleindung viel bewusster auswählen. Mehr dazu haben wir in diesem Beitrag geschrieben: Slow Fashion.

    • Kaufe bewusster ein. Frage dich immer, ob du es auch wirklich brauchst.
    • Schau beim Kauf darauf, dass das Kleidungsstück aus nachhaltigen Material hergestellt wurde und vor allem fair.
    • Gehe sorgsam mit deiner Kleidung um, damit du lange daran Freude hast.
    • Repariere statt gleich zu entsorgen.
    • Passt oder gefällt dir etwas nicht mehr, tausche es mit Freunden oder verschenke es. Flohmärkte oder auch Second Hand-Plattformen geben deinem Kleidungsstück ein zweites Leben.
    • Achte beim entsorgen deiner Kleidung in Altkleider-Container auf das FairWertung-Siegel
    • Suche nach weiteren fairen und sinnvollen Möglichkeiten, wohin mit alter Kleidung?
    • Upcycling – aus alten oder kaputten Kleidung lassen sich oft noch tolle Dinge zaubern. Zum Bespiel kannst du daraus super deine eigenen Abschminkpads machen. Eine Anleitung dazu findest du hier: Nachhaltige Kosmetikpads selber machen.

    Interessante Dokumentation zum Thema

    In dieser Doku aus dem Jahr 1995 merkt man schnell, dass viele Probleme nicht neu sind. Hier findet man Antworten zum Thema Altkleidersammlungen und die Verbindung zwischen Europa und den Ländern der Dritten Welt.

    Oburoni Wawu – Die Kleider der toten Weißen (1995) Doku Deutsch
  • Was ist Slow Fashion?

    Was ist Slow Fashion?

    Kleidung für ein paar Euro, die einen dazu verleitet mehr zu kaufen als man überhaupt braucht? Einen überfüllten Kleiderschrank und trotzdem nie was passendes zum Anziehen? Viel zu schnell landen die erst kürzlich gekauften Kleidungsstücke in der Altkleidersammlung oder einfach im Abfall.

    Es ist möglich, aus dem Karussell der schnellen Mode auszusteigen, wenn man willensstark ist und die richtige Einstellung hat. Slow Fashion oder auch langsame Mode genannt, bietet hier die Lösung.

    Doch was ist Slow Fashion überhaupt?

    Slow Fashion bedeutet, wie der Name schon sagt langsam. Einfach eine Entschleunigung für die Textilindustrie. Auch bedeutet es seine Klamotten wertzuschätzen und sie so langlebig wir möglich zu machen.

    Die Textilkette besteht aus mehreren Gliedern. Angefangen bei der Gewinnung der Rohstoffe, bishin zum Kleiderschrank.

    Hinter jedem Kleidungsstück steht harte Arbeit und ein langer Weg, deswegen sollte man seine Kleidung auch nicht als Verbrauchsgegenstand gebrauchen, sondern sorgfältig mit ihr umgehen, um die Arbeit zu würdigen.

    Entschleunigung heißt hier das Stichwort. Weg von Fast Fashion.

    Qualität statt Quantität

    Wie viele Teile brauchen wir wirklich?

    Es gibt so viel Kleidung auf der Erde, eigentlich könnten wir von der bereits produzierten Ware mehrere Jahre leben ohne etwas neues produzieren zu müssen. Wir hätten trotzdem jeden Tag etwas anderes zum Anziehen.

    Umwelt im Fokus

    Je länger man ein und das selbe Kleidungsstück trägt, desto besser ist es für die Umwelt. Die CO2-Emissionen können deutlich reduziert werden, wenn man ein Kleidungsstück mehrere Jahre statt nur wenige Monate trägt.

    Wie kannst du deine Kleidung entschleunigen?

    • Achte beim Kauf auf Qualität und faire Produktion.
    • Gehe gut mit deinen Klamotten um, repariere sie statt sie wegzuwerfen.
    • Gib der Kleidung ein zweites Leben, wenn du sie nicht mehr möchtest. Share sie, verkaufe sie oder schenke sie weiter – Second Hand Teile sind genauso stylisch, wie neu gekaufte Sachen und Sharing sorgt für Abwechslung in deinem Kleiderschrank.
    • Betreibe einen minimalistischen Kleiderschrank – Capsule Wardrobe: Das sorgt für mehr Ordnung in deinem Kleiderschrank und beschränkt sich auf wenige Teile, die sich untereinander super kombinieren lassen.

    Fair Fashion

    Fair Fashion – Die nachhaltige und faire Mode durch neue Ideen